[imc-presse] PM: 56 Tage im Hungerstreik: Kurdischer Geflüchteter Hamza A. in Dresdner Abschiebehaft in Lebensgefahr

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Sat Aug 16 08:36:11 CEST 2025


*56 Tage im Hungerstreik: Kurdischer Geflüchteter Hamza A. in Dresdner 
Abschiebehaft in Lebensgefahr*

/Pressemitteilung von Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für 
Öffentlichkeitsarbeit e.V., 16.08.2025/

Dresden, 16. August 2025 – Der kurdische Geflüchtete Hamza A. befindet 
sich seit 56 Tagen im Hungerstreik in der Abschiebehaft Dresden. Während 
sich sein gesundheitlicher Zustand zunehmend verschlechtert, drängen die 
Behörden weiter auf seine Abschiebung.

Hamza A. wehrt sich seit Monaten mit drastischen Mitteln gegen eine 
drohende Abschiebung in die Türkei. Fünf Abschiebeversuche sind bereits 
gescheitert. Sein laufender Asylfolgeantrag enthält neue Belege, die 
zeigen, dass er in der Türkei wegen seiner kurdischen Herkunft und 
seines Engagements in der Zivilgesellschaft politischer Verfolgung durch 
die repressive Erdoğan-Regierung ausgesetzt wäre. Die Tatsache, dass 
sächsische Behörden und Gerichte diese Beweise bislang nicht anerkennen, 
zeigt, wie oberflächlich die Prüfung der Lebensgefahr erfolgt.

In Haft ist Hamza massivem Druck ausgesetzt. Er berichtet von 
psychischer Gewalt, fehlender medizinischer Versorgung und einem System, 
das allein auf seine Abschiebung abzielt. Ein Suizidversuch 
verdeutlichte seine Verzweiflung. Er sah ihn als einzigen Ausweg, um die 
sofortige Abschiebung zu verhindern. Statt anschließend ins Krankenhaus 
gebracht zu werden, berichtet er, in Handschellen und unter physischer 
Gewalt vor Gericht gezerrt worden zu sein.

Angesichts dieser Behandlung stellt Hamza die verzweifelte Frage:/„Bin 
ich ein Dieb? Bin ich ein Mörder? Was habe ich getan? Wofür ist diese 
Strafe?“/ Damit reiht sich der Fall von Hamza A. in eine Reihe 
repressiver Abschiebepolitik ein, in der Betroffene aus purer 
Verzweiflung oft zu drastischen Mitteln greifen, weil ihnen kein anderer 
Ausweg bleibt. Inzwischen lebt er in ständiger Isolation, ohne 
angemessene medizinische Versorgung und mit dem Gefühl, vollkommen 
entrechtet zu sein.

Sachsen gilt bundesweit als Vorreiter einer besonders harten 
Abschiebepraxis. Innenminister Armin Schuster hat wiederholt öffentlich 
signalisiert, die Abschiebung von Hamza A. unbedingt durchsetzen zu wollen.

Um auf diese lebensbedrohliche Situation aufmerksam zu machen, wurde 
eine Petition gestartet: „Stoppt die lebensbedrohliche Behandlung von 
Hamza A. – Sofort handeln!“. Sie kann hier unterzeichnet werden: 
innn.it/hamza-a-hungerstreik <https://innn.it/hamza-a-hungerstreik>.

Hamza A. benötigt dringend öffentliche Aufmerksamkeit, politische 
Unterstützung und eine unabhängige ärztliche Begleitung. Mako Qocgiri 
von Civaka Azad erklärt dazu: /„Ähnlich wie im Fall von Mehmet Çakas 
<https://civaka-azad.org/kurdischer-aktivist-mehmet-cakas-soll-abgeschoben-werden/> 
zeigt sich auch im Fall von Hamza A., dass die deutsche Abschiebepraxis 
fundamentale menschenrechtliche Standards missachtet. Gerade für 
Kurd:innen, die in den Ländern, aus denen sie geflüchtet sind, mit 
politischer Verfolgung konfrontiert wurden, bedeuten Abschiebungen 
oftmals jahrzehntelange Haft und Folter. Wir fordern die sofortige 
Aussetzung der Abschiebehaft für Hamza A. und die Anerkennung der 
gravierenden gesundheitlichen Risiken. Solange in der Türkei politische 
Verfolgung, Folter und lebenslange Haft drohen, darf Deutschland keine 
Abschiebungen dorthin durchführen. Wer an den Grundwerten von Demokratie 
und Menschenrechten festhalten will, muss hier handeln – und zwar jetzt.“/

/Für weitere Informationen und Rückmeldungen stehen wir Ihnen gerne per 
Mail zur Verfügung./

Mit freundlichen Grüßen

Civaka Azad

-- 

Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.
www.civaka-azad.org <http://www.civaka-azad.org>
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