[imc-presse] Polizei-Razzia in Bremen: Demokratische Rechte kurdischer Gemeinschaft unter Druck
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Sat Apr 26 23:47:22 CEST 2025
*Pressemitteilung*
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Auf Anordnung der Landeshauptstadt Hannover (Niedersachsen) wurde ein
richterlicher Beschluss erwirkt, der Durchsuchungen im Vereinsräumen von
Birati e.V. in Bremen sowie die Festsetzung von etwa 35 Personen für
„legal“ erklärt. Die heutige Polizeiaktion, die um 15 Uhr startete, war
jedoch geprägt von unnötiger Härte und aggressivem Vorgehen. Es wird
erwartet, dass die Razzia bis Mitternacht anhalten wird.
"Trotz der Dialogbereitschaft der Verantwortlichen des Vereins drohte
die Polizei damit, Türen gewaltsam aufzubrechen – ein Vorgehen, das
grundlegend zu kritisieren ist.", so die Co-Vorsitzende Ruken Akça. Die
Betroffenen wurden stundenlang ohne anwaltlichen Beistand festgesetzt.
Eine Person befindet sich bis zur Stunde ohne nachvollziehbare
Begründung in Polizeigewahrsam.
*Widerspruch zur offiziellen Haltung Deutschlands*
Die Bundesrepublik hatte sich erst kürzlich für eine friedliche Lösung
der kurdischen Frage ausgesprochen und den historischen Aufruf von
Abdullah Öcalan für Frieden und eine demokratische Gesellschaft
unterstützt, indem sie über das Außenministerium einen entsprechenden
Brief an die türkische Regierung richtete. Das Vorgehen des
Innenministeriums und der niedersächsischen Behörden steht jedoch in
eklatantem Widerspruch zu dieser Position.
*Antikurdischer Rassismus schadet dem demokratischen Zusammenleben*
Fast 1,5 Millionen Kurd:innen leben in Deutschland – sie sind Teil
dieser Gesellschaft und handeln stets im Rahmen demokratischer
Grundsätze. Der betroffene Verein ist rechtlich eingetragen und verfolgt
ausschließlich, demokratische Ziele. Die zunehmende Kriminalisierung
kurdischer Institutionen untergräbt die Werte, auf die sich Deutschland
beruft.
*Als der größte Dachverband kurdischer Selbstorganisierung in
Deutschland fordern wir:*
/- eine öffentliche Stellungnahme der Landesregierung Niedersachsen zu
den Vorfällen,/
/- die Aufhebung des PKK-Verbots, welches jegliche Tätigkeit von
Kurd:innen unter Generalverdacht stellt,/
/- die Einstellung der politischen Repression gegen kurdische Vereine
und ihre Mitglieder./
*Deutschland muss sich entscheiden: Dialog oder Diskriminierung?*
Statt kurdische Aktivist:innen unter Generalverdacht zu stellen, sollte
die Bundesregierung ihre eigene Rhetorik ernst nehmen und sich für eine
friedliche, demokratische Lösung der kurdischen Frage einsetzen.
Antikurdischer Rassismus dient niemandem – weder der Sicherheit noch dem
sozialen Frieden in Deutschland. "Ganz im Gegenteil: Kurd:innen stärken
durch ihre Selbstorganisierung die Demokratie.", so Ruken Akça.
/KON-MED, Konföderation der Gemeinschaften Kurdistans in Deutschland e.V./
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