[imc-presse] PM: IPPNW veröffentlicht Bericht zu Chemiewaffeneinsätzen im Nordirak - Verdacht auf Verletzungen des Chemiewaffen-Verbots durch die Türkei
Civaka Azad
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Wed Oct 12 11:46:58 CEST 2022
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Nachfolgenden möchten wir Sie auf die Pressemitteilung der ärztliche
Friedensorganisation IPPNW zum möglichen Chemiewaffeneinsatz der Türkei
im Nordirak aufmerksam machen.
Mit freundlichen Grüßen
Mako Qocgiri
***
IPPNW-Pressemitteilung vom 12. Oktober 2022
*IPPNW veröffentlicht Bericht zu Chemiewaffeneinsätzen im Nordirak*
/Verdacht auf Verletzungen des Chemiewaffen-Verbots durch die Türkei/
Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW hat heute einen Bericht über
mögliche Verletzungen des Chemiewaffenverbots durch die Türkei bei
Angriffen auf kurdische Zivilist*innen und Kämpfer*innen der PKK im
Nordirak veröffentlicht. Demnach gäbe es Hinweise, die den Verdacht in
Teilen bestätigten. Der Bericht fordert eine sofortige, unabhängige
internationale Untersuchung, um dem Verdacht weiter nachzugehen und
künftige Verletzungen des Chemiewaffenverbotes durch die Türkei mit
Maßnahmen im Rahmen der Vereinten Nationen zu verhindern.
Seit über einem Jahr gibt es Vorwürfe von kurdischer Seite, die Türkei
habe Chemiewaffen eingesetzt. Deutliche Belege gab es dafür bisher nicht
- auch indirekte Hinweise für diese Behauptung fehlten. Diese wurden nun
durch eine Delegation der IPPNW aus Deutschland und der Schweiz
geliefert. In ihrem heute veröffentlichten Bericht verweisen die Autoren
auf den Einsatz von Tränengas sowie Hinweise auf improvisiert
produzierte chemische Agenzien wie Chlorgas.
„Schon die Äußerungen des türkischen Verteidigungsministers stellen eine
eindeutige Verletzung der Chemiewaffenkonvention dar. In seiner Rede vor
dem türkischen Parlament beschreibt er den Einsatz von Tränengas in
einer rein militärischen Auseinandersetzung. In solch einer Situation
ist Tränengas tatsächlich verboten. Es gibt in der
Chemiewaffenkonvention (CWC) nur eine Ausnahme für den Einsatz im Rahmen
von „riot control“, also bei Demonstrationen“, führt Dr. Jan van Aken
aus dem wissenschaftlichen Beirat der IPPNW Deutschland an.
Angesichts dieser Verletzung könnten die Mitgliedsstaaten der CWC unter
Berufung auf Artikel IX Absatz 1 der Konvention entsprechende
Konsultationen mit der türkischen Regierung aufnehmen. Im Rahmen der
Vereinten Nationen könnten zudem Maßnahmen ergriffen werden, um künftige
Verletzungen des Chemiewaffenverbotes durch die Türkei zu verhindern.
Hinweise auf einen möglichen Einsatz von improvisiert produzierten
chemischen Agenzien wie Chlorgas verlangten darüber hinaus eine
umgehende Untersuchung aller Vorwürfe. So seien die bestehenden Hinweise
zwar nicht ausreichend für einen tatsächlichen Beweis von
Chemiewaffeneinsätzen, jedoch hinreichend stark, um eine unabhängige
internationale Untersuchung durch die OPCW zu rechtfertigen. Es läge nun
in der Verantwortung der Mitgliedsstaat der OPCW, diese zu beantragen.
Den gesamten Bericht finden Sie hier:
https://www.ippnw.de/commonFiles/bilder/Frieden/2022_IPPNW_Report_on_possible_Turkish_CWC_violations_in_Northern_Iraq.pdf
Für Nachfragen und weitere Informationen kontaktieren Sie gerne direkt
unsere beiden Delegationsmitglieder:
Dr. Jan van Aken, Wissenschaftlicher Beirat IPPNW Deutschland,
aken[at]posteo.de, Tel. +49 163 4318800
Dr. Josef Savary, Präsident der IPPNW Schweiz, savary-borioli[at]bluewin.ch
Kontakt:
Lara-Marie Krauße, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
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