[imc-presse] [attac-d-presse] Viertagewoche: Kurze Vollzeit für alle durchsetzen

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Thu Sep 10 10:23:39 CEST 2020


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 9. September 2020


* Viertagewoche jetzt durchsetzen

* Attac-AG Arbeitfairteilen fordert kurze Vollzeit für alle

Die bundesweite Attac-Arbeitsgruppe Arbeitfairteilen begrüßt die
aktuelle Debatte um Einführung einer Viertagewoche, die der
IG-Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann angestoßen hat, kritisiert seinen
Vorschlag aber als nicht weitgehend genug. Notwendig ist aus der Sicht
der Globalisierungskritiker*innen eine tariflich abgesicherte allgemeine
Verkürzung der Arbeitszeit, statt eines Flickenteppichs aus
Betriebsvereinbarungen für den Fall, dass Kurzarbeit nicht mehr ausreicht.

Hofmann hatte Ende August vorgeschlagen, die Viertagewoche als Option
einzuführen. Etwa zur gleichen Zeit veröffentlichten Politiker*innen der
Partei Die Linke ein Positionspapier, in dem sie die 30-Stunden-Woche
als neue Vollzeitnorm fordern. Am gestrigen Dienstag schließlich kam aus
der Partei der Grünen der Vorschlag einer Viertagewoche für die
kriselnde Autobranche.

„Jörg Hoffman hat mit seinem Vorschlag eine notwendige Diskussion
wiederbelebt. Wir brauchen jetzt eine breite gesellschaftliche Kampagne
für die Viertagewoche, die in ein umfassendes Transformationskonzept
eingebunden ist. Nur so kann den Menschen die Angst vor sozialem Absturz
genommen werden“ sagt Stephan Krull, ehemaliger VW-Betriebsrat und aktiv
in der Attac-AG Arbeitfairteilen aktiv.

„Die Verkürzung der Arbeitszeit ist ein wichtiger Schritt, um den
notwendigen sozial-ökologischen Wandel zu bewältigen“, ergänzt Margareta
Steinrücke, ebenfalls aktiv in der Attac-AG Arbeitfairteilen. „Ständige
Produktivitätssteigerungen trotz gleichbleibendem Arbeitsumfang führen
zur Erschöpfung der Ressourcen und einer Überlastung der Natur
einschließlich des Klimas. Nicht alles kann und muss weiter wachsen. Ein
gutes Leben für alle erfordert nicht mehr Produkte, sondern mehr frei
verfügbare Zeit“

Zudem werde die Situation vieler Betriebe und Beschäftigter angesichts
der anhaltenden Corona-Pandemie weiter schwierig bleiben. Stephan Krull:
„Kurzarbeit, Entlassungen, Betriebsschließungen, Insolvenzen und hohe
Arbeitslosigkeit werden die Gesellschaft vor der Bundestagswahl 2021
beschäftigen. Die Viertagewoche reduziert Arbeitslosigkeit, dienst dem
Abbau von Belastungen, der fairen Teilung aller Arbeit und dem Schutz
von Umwelt und Klima. Der Widerstand der Arbeitgeberverbände gegen
Arbeitszeitverkürzung sollte für den emanzipatorischen Teil der
Gesellschaft umso mehr Ansporn sein, ihre Durchsetzung zu unterstützen.“.

Die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung wird unterstützt von
kirchlichen Arbeitnehmer*innengruppen, von Arbeitsmediziner*innen,
kritischen Wirtschaftswissenschaftler*innen, Jugendverbänden,
Fraueninitiativen sowie der Umwelt- und Klimabewegung. Auch Parteien wie
die SPD, Die Linke, die Grünen sowie der Arbeitnehmer*innenflügel der
CDU treten für Arbeitszeitverkürzung ein.

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Weitere Informationen:

www.attac-netzwerk.de/ag-arbeitfairteilen

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Für Rückfragen:

* Margarete Steinrücke, Attac-AG Arbeitfairteilen, Tel. 0151 2287 7390

* Stephan Krull, Attac-AG Arbeitfairteilen, Tel. 0172 6407 330


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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel. 069 900 281-42; 0151 6141 0268
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