[imc-presse] PM: Prozess gegen Klimaaktivist*innen wegen Kraftwerksblockade geht weiter

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Wed Nov 13 08:34:32 CET 2019


Eschweiler, den 13.11.2019
Am Amtsgericht Eschweiler findet heute der zweite Prozesstag des
Strafverfahrens gegen fünf Klimaaktivist*innen statt. Ihnen wird die
Blockade des Kohlekraftwerks Weisweiler im Jahr 2017 vorgeworfen.
Außerdem verklagt RWE die Aktivist*innen auf zwei Millionen Euro
Schadensersatz.
Am ersten Prozesstag wollten die Aktivist*innen zahlreiche Beweismittel
selbst in den Prozess einbringen. Geladen waren ein
Klimawandelbetroffener aus Tansania, ein Klimaforscher, eine
Expertin für Luftverschmutzung sowie ein Kinderarzt und ein
Ethikprofessor. 
Dadurch soll bewiesen werden, dass die Blockade nicht nur legitim,
sondern auch juristisch nicht rechtswidrig war.
Das Gericht hörte die Sachverständigen und Zeugen am ersten Tag jedoch
nicht an.
Für den heutigen Prozesstag sind die Expertin für Luftverschmutzung,
Rosa Gierens und der Kinderarzt, Christian Döring erneut geladen. Das
Kraftwerk Weisweiler trägt nicht nur zum Klimawandel bei, sondern
gefährdet u.a. durch Feinstaubbelastung das Leben und die Gesundheit
der Menschen in der Region.
„RWE ist der tödlichste Kohlekonzern Europas. Allein das Kraftwerk
Weisweiler tötet statistisch durch seinen Betrieb binnen vier Tagen drei
Menschen durch Luftverschmutzung“, so Rosa Gierens.
Moritz, ebenfalls angeklagt, kündigt an: „Wir werden den Prozess nutzen,
um RWE öffentlich anzuklagen für das Verschulden dieser Todesfälle, die
weltweite Vernichtung von Lebensgrundlagen und um unsere Forderung eines
sofortigen Kohleausstiegs zu verbreiten.“
Die Aktivist*innen der Aktion „WeShutDown“ hatten am 15. November 2017
frühmorgens Förderbänder und Bagger im Braunkohlekraftwerk Weisweiler
bei Aachen blockiert, und damit die fast vollständige Abschaltung des
Großkraftwerks erreicht. Zeitgleich tagte die 23. Klimakonferenz der UN
in Bonn. Die Aktion verhinderte neben Schadstoffemissionen auch den
Ausstoß von rund 26 000 Tonnen C02 durch das Kraftwerk.
„Wir haben veröffentlicht, dass wir verklagt werden, und viel Zuspruch
bekommen für die Aktion.
Repression kann die Bewegung für Klimagerechtigkeit nicht aufhalten,
Solidarität ist unsere stärkste Waffe.“, sagt Moritz.
Unterstützer*innen der Angeklagten sind mit einer Kundgebung vor dem
Gericht zugegen. Sie hatten bereits im Februar die Kampagne „We Don‘t
Shut Up – Solidarität mit #WeShutDown“ gestartet, um zu zeigen, dass
sich die Bewegung für Klimagerechtigkeit weiterhin nicht vor
Aktionen abschrecken lässt.

Kontakt: Johanna Luers, (+49) 0151 29087497
E-mail: wedontshutup at riseup.net
Webseite: wedontshutup.org
Twitter: @we_shut
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