[imc-presse] [attac-d-presse] Attac warnt vor Bankenkrise / Bafin-Chef verteilt Beruhigungspillen

Attac-Pressestelle presse at attac.de
Tue Feb 23 12:03:13 CET 2016


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 23. Februar 2016


* Risiko einer Bankenkrise wie 2008 ist hoch

* Oberster deutscher Finanzaufseher verteilt Beruhigungspillen

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac warnt vor einer neuen
Bankenkrise. "Weder wurde die hochriskante Geschäftspolitik der Banken
beschränkt, noch das Investmentbanking vom Kundengeschäft getrennt.
Großbanken sind gefährlich unterkapitalisiert, um ein Vielfaches 'too
big to fail', also zu groß zum Scheitern, sowie zu eng untereinander
verflochten. Dem globalen Finanzsystem droht mit dieser Ausgangslage
eine noch größere Krise als 2008", sagte Detlev von Larcher von der
bundesweiten Attac-Arbeitsgruppe Finanzmärkte.

Damit widersprechen die Globalisierungskritiker dem Präsidenten der
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) Felix Hufeld,
der in einem Interview in der Süddeutschen Zeitung am gestrigen Montag
das Risiko einer Bankenkrise wie 2008 für gering erklärte. Attac wertet
das zeitliche Zusammenfallen des Interviews mit der Versicherung der
Deutschen Bank, sie könne alle Verbindlichkeiten bedienen, im Gegenteil
als Alarmzeichen.

"Der Bafin-Chef verteilt nicht zufällig gerade jetzt Beruhigungspillen",
stellte Detlev von Larcher fest. "Er behauptet, wir stünden heute viel
besser da als damals, und begründet dies mit Floskeln wie dem Hinweis,
das Herzstück des Finanzsystems sei Vertrauen. Auf Fakten geht er nicht
ein. Stattdessen erklärt er das Geschäft der Fonds mit den hochriskanten
Coco-Anleihen für notwendig und die Finanzindustrie für reguliert. Das
ist Chuzpe."


+ Riskante Spekulation weiterhin Geschäftsmodell von Großbanken

Die Deutsche Bank zeigt Attac zufolge exemplarisch, dass die riskante
Spekulation mit Aktien, Derivaten und anderen Wertpapieren immer noch
das vorherrschende Geschäftsmodell vieler Großbanken ist. Viele
internationale Großbanken seien massiv unterkapitalisiert. Die mit Basel
III angestrebte maximale Verschuldungsgrenze von nur drei Prozent sei
völlig unzureichend. Attac fordert, sie mittelfristig auf 20 bis 30
Prozent anzuheben. Zudem sollten Eigenkapitalvorschriften nicht beliebig
durch interne Risikomodelle kleingerechnet werden können.

Attac fordert schon seit 2007, Großbanken zu zerteilen, das
Investmentbanking vom Kundengeschäft zu trennen und die Verflechtung der
Banken zu reduzieren. Zudem tritt Attac seiner Gründung für eine
Finanztransaktionssteuer ein, um insbesondere den hochriskanten
elektronischen Hochgeschwindigkeitshandel an den Finanzmärkten zu stoppen.

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Für Rückfragen und Interviews:

* Detlev von Larcher, Attac-AG Finanzmärkte und Steuern,
Tel. 0160 9370 8007

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Weitere Informationen:

* Attac-Positionspapier "Vorschläge zur Neuregulierung der Finanzmärkte"
(Juli 2013)
http://t1p.de/Vorschlaege-Finanzmarktregulierung

* Webseite der Attac-AG Finanzmärkte und Steuern
www.attac-netzwerk.de/ag-finanzmarkt-steuern

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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Tel.: 069 900 281-42; 0151 6141 0268
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