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Martin Dolzer dolzer.martin at googlemail.com
Fri Sep 19 11:15:19 CEST 2014


Pressemitteilung, 19.09.2014

Delegation vor Ort. IS greift kurdische Selbstverwaltungsgebiete in
Nordsyrien/Rojava an. Türkei liefert Waffen an die Terrororganisation
per Bahn.

Im Norden Syriens haben sich die Kurden gemeinsam mit sämtlichen dort
lebenden Bevölkerungs- und Religionsgruppen in demokratischer
Selbstverwaltung organisiert. Auf drei nicht zusammenhängende Kantone,
Cizire, Kobane und Afrin verteilt leben rund 6 Millionen Menschen.
Entlang der türkisch-syrischen Grenze liegen zwischen den drei
Kantonen die von der dschihadistischen Terrororganisation Islamischer
Staat (IS) eroberten Gebiete.

Vor wenigen Stunden erreichte uns in Qamislo, der Hautpstadt des
Kantons Cizire, die Nachricht, dass der Kanton Kobane westlich von uns
 von allen Seiten mit schweren Waffen durch den IS angegriffen wird.
Der Angriff wird dabei durch Waffen unterstützt, die von der Türkei
per Bahn transportiert werden. Auch in Qamislo schlugen Gestern Nacht
vier Raketen in einem Wohngebiet ein. Mehrere Zivilisten wurden
verletzt.
Wir fordern die Bundesregierung dringend auf, ihren ganzen Einfluss
auf die türkische Regierung auszuüben, dass sie die Grenze zu Syrien
schließt und von jeglicher Unterstützung des IS absieht. Zudem muss
das Embargo gegen die Selbstverwaltung und Menschen in
Nordsyrien/Rojava sofort aufgehoben werden. Auch die Humanitäre Hilfe
für die ezidischen Flüchtlinge muss auf Rojava ausgeweitet werden.

„Die Terrororganisation IS, die meine ezidischen Glaubensgeschwister
in Sengal (Süd-Kurdistan/Nord-Irak) angegriffen und massakriert hat
und das weiterhin versucht, ist nun in einem noch größerem Ausmaß
dabei, gegen meine kurdischen Geschwister Verbrechen gegen die
Menschlichkeit und Kriegsverbrechen zu verüben. Jede Unterstützung des
IS muss sofort beendet werden “ sagt Yilmaz Kaba, Mitglied der
Föderation der Ezidischen Vereine e.V

„Die Menschen hier versuchen tapfer und mit großem persönlichen
Einsatz, beispielhaft für ganz Syrien das friedliche Zusammenleben
aller verschiedenen Völker und Religionen zu entwickeln. Die
Weltgemeinschaft ignoriert sie und beharrt auf überholten
Terrorvorwürfen, anstatt die Menschen gegen den IS-Terror zu
unterstützen. Massaker werden wir dann beklagen und die Flüchtlinge im
Mittelmeer ertrinken lassen.“ Dr. med. Gisela Penteker, IPPNW
(Internat. Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges).
 „Nach den Ereignissen von Sengal erleben wir einmal mehr, dass es die
Verteidigungseinheiten  der Selbstverwaltung in Rojava (YPG) und der
PKK sind, die die Bevölkerung vor Kriegsverbrechen, wie Mord,
Vergewaltigung, Versklavung und Vertreibung zu schützen versuchen.
Dass vor diesem Hintergrund das PKK-Verbot aufrechterhalten und
vermeintliche Kader der PKK in Deutschland festgenommen werden, ist
unverantwortlich“ erklärt Rechtsanwältin Britta Eder
.
„Die Türkei unterstützt noch immer die Terrororganisation IS, die
systematisch Kriegsverbrechen begeht. Eine Regionalmacht die derart
agiert muss international unter Druck gesetzt und sanktioniert werden.
Die Angriffe des IS auf Kobane sind gegen ein funktionierendes
demokratisches Projekt gerichtet. Wer für den Frieden in der Region
wirken möchte, sollte die YPG und die PKK als demokratisierende
humanistische Akteure anerkennen und unterstützen“, erklärt Martin
Dolzer, Soziologe und Menschenrechtler.

„Die Menschen in Rojava/Nordsyrien werden auf breiter Front durch die
Terrororganisation IS mit der Unterstützung der Türkei angegriffen,
und die Welt schaut schweigend zu. Dies ist ein Skandal, der umgehend
beendet werden muss. Diesen Menschen, die den Eziden aus Sengal die
Flucht nach Rojava ermöglicht haben, muss sofort und wirksam geholfen
werden, bevor ein weiteres Massaker ungeheuren Ausmaßes begangen
wird.“ Prof. Dr. Norman Paech, VdJ (Vereinigung demokratischer
Juristinnen und Juristen), EJDM (Europäische Juristinnen und Juristen
für Demokratie und Menschenrechte)

Für Rückfragen können Sie über die Tel. Nr. 069/84772084 von Civaka
Azad einen direkten Kontakt zur Delegation bekommen.
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