[imc-presse] Heftigste IS-Angriffe auf Kobanê (Nordsyrien) / Stellungnahme der Autonomieregierung von Rojava

Civaka Azad e.V. info at civaka-azad.org
Thu Sep 18 17:01:29 CEST 2014


Sehr geehrte Damen und Herren,

 

im Folgenden leiten wir Ihnen eine Stellungnahme von Abdulkarim Omar,des
Sprecher der Autonomen Selbstverwaltung des Kanton Kobani
(Rojava/Nordsyrien), bezüglich der heftigsten IS-Angriffe der letzten Zeit
in Nordsyrien weiter.

Des Weiteren ist eine Pressemitteilung, die wir bezüglich der Angriffe auf
Kobani gestern veröffentlich hatten, beigefügt.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Devris Cimen

Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.

 

 

Dringender Aufruf an die Öffentlichkeit!

 

Seit dem 15.09.2014 führt der Islamische Staat (IS) Angriffe auf den Kanton
Kobani in Rojava durch. Bei diesen Angriffen handelt es sich um die
heftigsten Angriffe auf das von der kurdischen Bevölkerung besiedelte Gebiet
im Norden Syriens. Bei diesen Angriffen kommen neben den Waffen, die durch
die kürzliche Gewaltwelle im Nordirak erbeutet wurden, auch aus der Türkei
gelieferte Waffen zum Einsatz. Vertreter aus Kobani berichten, dass die
Waffenlieferung an den Islamischen Staat (IS) von der Türkei durch Züge
transportiert werden. Die offensichtliche Unterstützung dieser Angriffe des
Islamischen Staates durch die türkische AKP-Regierung erfolgt vor den Augen
der Weltöffentlichkeit. Indessen ist an der Grenze zu Kobani vermehrte
Militärpräsenz der türkischen Armee zu beobachten.

 

Bis zum jetzigen Moment (18.09.2014, 15 Uhr) mussten aufgrund der Angriffe
des IS 21 Dörfer evakuiert werden. In dessen Folge sahen sich tausende
Menschen gezwungen in das Stadtzentrum von Kobani zu fliehen.

 

Bei Fortdauer der Angriffe besteht die Gefahr, dass die Region um Kobani
unter die Kontrolle des IS geraten könnte. Dies würde zur Folge habe,  dass
tausende Menschen massakriert werden und hunderttausende Menschen fliehen
werden müssten. Aktuell wird über ein internationales Bündnis im Kampf gegen
den Islamischen Staat debattiert. In diesem Sinne möchten wir die
internationale Öffentlichkeit dazu aufrufen, ihr Schweigen gegen die
brutalen Angriffe des IS zu brechen.  Hierbei haben die internationalen
Kräfte dafür zu sorgen, dass die Türkei die offensichtliche Unterstützung
der Organisation Islamischer Staat zu unterbindet. 

 

Salih Gedo, Außenminister der Autonomen Selbstverwaltung Cizire

Abdulkarim Omar, Sprecher der Autonomen Selbstverwaltung Cizire

18.09.2014

 

 

Pressemitteilung von Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für
Öffentlichkeitsarbeit e.V., 17.09.2014

 

Heftigste IS-Angriffe auf Kobanê/ Bündnis zwischen YPG und FSA im Kampf
gegen IS / Waffenlieferung der Türkei an den IS

 

Die Pressestelle der Volksverteidigungseinheiten YPG ließ am 17.09.2014
verlautbaren, dass der Islamische Staat die bislang schwerste Angriffswelle
auf den Kanton Kobanê (Ain al-Arab) in Rojava gestartet hat. „Sowohl was die
Anzahl der Angreifer angeht, als auch die Waffenausrüstung der Islamisten
übersteigt alles, womit wir bislang bei den Angriffen des IS auf den Kanton
Kobanê konfrontiert waren“, heißt es unter anderem in der Erklärung der YPG.
Die am Montag begonnenen Kämpfe halten derzeit an fünf verschiedenen Fronten
rund um Kobanê an. 

 

Unterstützt wird der IS bei seinen Angriffen auf Kobanê wohl auch erneut von
der Türkei. Laut Berichten aus der Grenzregion vom 17.09. soll militärisches
Rüstzeug mit einem Zug auf der türkischen Seite an die Grenze gebracht
worden sein, von wo IS Kämpfer diese über die Grenze nach Syrien
transportiert haben sollen. Trotz internationalen Drucks weigert sich die
Türkei eine aktive Stellung gegen den IS zu beziehen. Bei Angriffen des IS
auf Rojava war bereits in der Vergangenheit immer wieder von türkischer
Unterstützung für die Islamisten berichtet worden. 

 

Im Kampf gegen den Islamischen Staat in Kobanê ist auch das neugegründete
Bündnis Burkan El Firat beteiligt.  Bereits am 10.September erklärten die
YPG, die Frauenvereidigungseinheiten (YPJ), mehrere zur Freien Syrischen
Armee (FSA)  gehörende Kampfverbände, sowie einige weitere bewaffnete
Gruppen in einer gemeinsamen Presseerklärung, dass sie das Burkan El Firat
Bündnis gegründet haben, um gemeinsam in der Region Kobanê gegen den
Islamischen Staat vorzugehen. Schon in den Folgetagen berichtete das
Bündnis, dass sie bei Gefechten mit dem IS mehrere Dörfer, welche zuvor
unter Besatzung des IS standen, befreit haben. 

 

Auf Nachfrage der türkischen Tageszeitung Radikal erklärte Polat Can,
Pressesprecher der YPG, erklärte, dass das neu geschlossene Bündnis dem
gemeinsamen Kampf gegen das Assad-Regime, den IS und der El Kaida dient.
Weiter erklärte Can, dass das primäre Ziel der Volksverteidigungseinheiten
weiterhin der Schutz der zivilen Bevölkerung in der Region ist. So wie die
YPG bei der Rettung von über 250.000 EzidInnen, TurkmenInnen und SchiitInnen
geholfen hat, sei sie auch bereit, die ganze Bevölkerung Syriens von den
Angriffen des Islamischen Staates zu schützen. 

 

Im Gespräch mit der Tageszeitung Yeni Özgür Politika erklärte zudem Salih
Muslim, Kovorsitzender der Partei der Demokratischen Einheit (PYD), am
16.09., dass der Kampf gegen den IS nicht mehr regional sondern global
geführt werden muss. Muslim erklärte auch, dass man der Kriegserklärung der
USA gegen den IS nicht ablehnend gegenüber stehe. „Die kurdische Bevölkerung
führt ohnehin seit eineinhalb Jahren einen Kampf gegen den IS. Bislang haben
wir praktisch alleine diesen Kampf geführt. Wir verstehen die Erklärung der
USA so, dass dies von nun an nicht mehr so sein wird,“ so Muslim. 

 

Für weitere Informationen und Rückfragen stehen wir Ihnen gerne per Mail
oder unter der Nummer 0049/6984772084 oder 0049/15738485818 zur Verfügung.

 

Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.

 

 

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Tel.: 069/84772084, Mobil: 01573/8485818

 



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