[imc-presse] Syrien: Seit Tagen wieder Angriffe der Dschihadisten auf Rojava (Pressemitteilung)

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Mon Mar 24 13:46:11 CET 2014


Pressemitteilung 

Seit Tagen wieder Angriffe der Dschihadisten auf Rojava (Nordsyrien)

 

ISIS verlagert ihre Kämpfer nach Nordsyrien - Angriffe konzentrieren sich
auf den Kanton Kobanê - Syrisches Regime lässt ISIS-Kämpfer durch ihre
Gebiete ziehen

 

Seit mehr als zwei Wochen halten die Angriffe der islamistischen Kämpfer der
Gruppe (Islamischer Staat in Irak und Syrien)  (ISIS) auf den westkurdischen
Kanton Kobanê an. Bei den Auseinandersetzungen mit den kurdischen
Volksverteidigungseinheiten (YPG) geht die Zahl der Toten laut örtlichen
Angaben bereits in die Hunderte. Zuvor hatte die ISIS ihre Kräfte in den
nordsyrischen Städten Rakka (ar-Raqqa), Sirrin, Cerablus (Dscharablus) und
Til Ebyad (Tall Abyad) zusammengezogen. Über die genauen Hintergründe dieser
Entscheidung von ISIS gibt es keine Informationen. Vermutet wird, dass sie
ihren Konflikt mit den islamistischen Gruppen von Al-Nusra, der islamischen
Front und den turkmenischen Kräften beigelegt, sich über die Aufteilung der
Gebiete geeinigt und anschließend letzteren Gruppen die Regionen İdlib,
Humus und Lazkiye überlassen hat. 

 

Bei dem Rückzug aus den genannten Regionen durchstreiften die Kämpfer der
ISIS auch vom Regime kontrollierte Gebiete, die sie problemlos durchqueren
konnten. Aus kurdischen Kreisen wird daher spekuliert, dass eine
Konzentration der ISIS-Kämpfer in Nordsyrien und die damit einhergehenden
Angriffe auf Rojava vom Assad-Regime stillschweigend begrüßt werden.  

 

ISIS will die Kantone von Rojava voneinander abtrennen

Laut Salih Muslim, dem Kovorsitzenden der Partei für eine Demokratische
Einheit (PYD), versucht die ISIS die Verbindungen zwischen den drei
kurdischen Kantonen Kobanê, Efrîn und Cizîre zu kappen. Da Kobanê
geographisch in der Mitte der drei Kantone liegt, werde die ISIS
anschließend versuchen das isolierte Efrîn und Cizîre anzugreifen und
einzunehmen, glaubt Muslim. Allerdings ist Muslim davon überzeugt, dass
Kobanê sich erfolgreich verteidigen und der Plan von ISIS nicht aufgehen
werde. 

 

Unterdessen warnte die YPG Zivilisten davor, Straßen zu benutzen, die unter
der Kontrolle von ISIS stehen. Die Islamisten hätten bereits mehrfach
Personen auf diesen Straßen entführt und sie entweder als lebende
Schutzschilde bei den Auseinandersetzungen mit der YPG benutzt oder
versucht, mit ihnen festgenommene ISIS-Kämpfer freizupressen.

 

Türkei unterstützt Islamisten und droht mit Intervention

Eine zwiespältige Rolle bei dem erneuten Aufflammen der Auseinandersetzungen
in Rojava spielt die Türkei. Laut inoffiziellen Angaben aus türkischen
Kreisen beschränkt sich die logistische und militärische Unterstützung der
Türkei für bewaffnete Gruppen in Syrien auf die Islamisten von Ahrar
al-Sham, die größte Gruppe innerhalb der islamischen Front, und auf
turkmenische Einheiten. In der Vergangenheit hat die Türkei auch die
Al-Nusra und ISIS offen im Gegenzug für ihre Angriffe auf die kurdischen
Selbstverwaltungen in Rojava unterstützt. Nachdem die Türkei deswegen Kritik
von internationaler Seite bekam, stellte sie offiziell ihre Unterstützung
für die beiden Gruppen ein. Es wird vermutet, dass inoffiziell die türkische
Unterstützung allerdings über die turkmenischen Gruppen weiterhin die
Al-Nusra-Front erreiche. Auch die enge Zusammenarbeit von Ahrar al-Sham und
Al-Nusra spricht für diese Vermutung. 

 

Mit den Kämpfern der ISIS scheint das Verhältnis der Türkei hingegen
angespannt zu sein. Am 21. März stellte ISIS der Türkei ein Ultimatum von
drei Tagen, ihre Soldaten vom Grabmal von Süleyman Shah in der Nähe von
Aleppo abzuziehen. Sollte das nicht geschehen, werde man das Grabmal unter
Anwendung von Gewalt einnehmen und dem Erdboden gleich machen. Seit der
Zerschlagung des Osmanischen Reiches gilt das Grabmal als einziger Ort der
türkischen Republik außerhalb ihres Staatsterritoriums. Im Grabmal liegt der
Urgroßvater des Gründers des Osmanischen Reiches Osman Gazi begraben. Der
Ort wird von türkischen Soldaten bewacht, seit 1937 befindet sich dort eine
türkische Militärstation. Der türkische Außenminister Davutoğlu antwortete
auf das Ultimatum der ISIS, dass man bei Angriffen auf das Grabmal, "egal ob
von Seiten des Regimes oder radikalen Einheiten", jegliche notwendige
Maßnahme treffen werde.

 

Für weitere Informationen und Rückfragen stehen wir gerne unter der Nummer
01573-8485818 oder per Mail zur Verfügung. 

 

Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V. 

 

 

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