[imc-presse] Beiträge zur Lage der Flüchtlinge und des Kampfes gegen IS

Civaka Azad e.V. info at civaka-azad.org
Mon Aug 11 14:33:57 CEST 2014


Sehr geehrte Damen und Herren,

 

wir leiten Ihnen aktuelle Beiträge zur Lage der Flüchtlinge und des Kampfes
gegen den IS in Südkurdistan (Nordirak) und in Rojava (Nordsyrien) weiter,
die von der Informationsstelle Kurdistan (ISKU) übersetzt und veröffentlicht
worden sind.

 

Folgende und weitere Meldungen zu der aktuellen Lage in Irak/Syrien finden
sie laufend auf unserer Homepage www.civaka-azad.org
<http://www.civaka-azad.org/>  

 

Mindestens zehntausend Menschen fliehen vor IS nach Rojava
<http://civaka-azad.org/mindestens-zehntausend-menschen-fliehen-vor-nach-roj
ava-humanitaere-hilfe-notwendig/> - Humanitäre Hilfe notwendig

Wo steht die Türkei in Sachen
<http://civaka-azad.org/wo-steht-die-tuerkei-sachen-islamischer-staat/>
"Islamischer Staat"?

In den Sengalbergen erleben die Turkmenen eine zweite Tragödie
<http://civaka-azad.org/den-sengalbergen-erleben-die-turkmenen-eine-zweite-t
ragoedie/> 

 

Für weitere Informationen und Rückfragen stehen wir gerne unter der Nummer
0157/38485818 zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

Devriş Çimen

Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V. 

 

 

Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V. 
www.civaka-azad.org <http://www.civaka-azad.org/>  // info at civaka-azad.org 
Bornheimer Landstraße 48, 60316 Frankfurt 
Tel.: 069/84772084, Mobil: 01573/8485818

 

***

"IS hat 70 Frauen und Kinder unseres Dorfes entführt und getötet"

TIRBESPIYÊ - Von Samstag auf Sonntag sind 15 êzidische Familien aus Şengal
durch die Angriffe der Anhänger der Terrorgruppe IS (Islamistischer Staat)
vertrieben worden und befinden sich nun in der Stadt Tirbespiyê. Die
Familien haben angegeben, dass 70 Personen aus ihrem Dorf, größtenteils
Frauen und Kinder, während der Flucht von IS entführt und getötet worden
seien.

Die Bewohner der Stadt Tirbespiyê haben diese 15 Familien aufgenommen und
Unterkünfte bereitgestellt.

Bislang sind insgesamt 53 êzidische Familien aus Şengal nach Tirbespiyê
geflüchtet, woraufhin das Gebiet Aliya an Tirbespiyê angeschlossen wurde.
Die Bürger, Institutionen und Regierung der Stadt haben sich dem Schutz der
Flüchtlinge verschrieben und diesen Unterkünfte bereitgestellt. Die Bürger
des Dorfes Xatûn und des Stadtteils Dirêcîk haben den ezidischen
Flüchtlingen ihre Türen geöffnet und sie bei sich aufgenommen.

Für die Lage der Deportierten hat der Schutz höchste Priorität; die
Berichterstatter des ANHA haben sich mit den êzidischen Kurden des Dorfes
Heredan, die zunächst auf den Berg Şengal geflüchtet waren und anschließend
in den Westen Kurdistans gelangt sind, getroffen.

Die Flüchtlinge, die Leid und Schmerz durch die IS-Anhänger erfahren haben,
erklärten, dass die Mehrheit der 70 êzidische Kurden, die aus dem Dorf
(Heredan) geflüchtet sind, Frauen und Kinder waren. Während der Flucht seien
diese von IS-Anhängern verschleppt worden; viele von ihnen wurden getötet.

Die Flüchtlinge haben mitgeteilt, dass sie selbst nur schwer den Berg Şengal
erreicht hätten, und dass außerdem viele andere Flüchtlinge nach Rojava
(Nordsyrien) geflüchtet seien.  

Zu der Frage, wie die Flüchtlinge in den Bergen überleben konnten, sagten
sie: "Um uns aus der Gefahrenzone vom IS zu entfernen, sind wir in den
Bergen umhergelaufen, bis wir ein bestimmtes Gebiet erreicht haben.
Medikamente, Wasser und Nahrung gab es nicht, deswegen sind sehr viele, der
große Teil von ihnen Frauen und Kinder, unterwegs gestorben. Sechs Tage
waren wir in den Bergen ohne Wasser und Brot." 

Die Flüchtlinge haben Hilfe von den Einheiten der Guerilla der HPG und von
den Kämpfern der YPG erhalten haben. Sie haben ihnen den Weg in den Westen
Kurdistans ermöglicht.   

Nachdem ein Verbindungsweg zwischen Şengal und Rojava hergestellt worden
war, sind mehrere Tausend Êziden gen Westen aufgebrochen und haben sich dort
vorerst niedergelassen. Dennoch befinden sich noch sehr viele Flüchtlinge in
den Bergen und finden nicht hinaus. Die Guerillaeinheiten der HPG sowie die
Kämpfer der YPG und die Widerstandsvereinigung Şengal streben allesamt die
Befreiung der Flüchtlinge aus den Bergen an und helfen ihnen nach Rojava zu
kommen.

Hawarnews, 10.08.2014, ISKU

 ***

Proteste gegen IS

Seit dem 2. August greifen Kämpfer der islamisch-fundamentalistischen Gruppe
Islamischer Staat (IS) die Stadt Şengal (Sindschar) in Südkurdistan/Nordirak
an. Nach zweitägigen Kämpfen hatten sie die Stadt und einige Dörfer im
Umland eingenommen. Laut aktuellen Berichten aus der Region beträgt die
Anzahl der in Şengal getöteten Menschen mindestens 3000, mehr als
hunderttausend Menschen befinden sich auf der Flucht.

Um gegen die Angriffe in Şengal zu protestieren, wurden in vielen Orten in
Nordkurdistan und in der Türkei zahlreiche Aktivitäten organisiert. In
Cewlig (Bingöl) nahm die Bevölkerung  an einem Demonstrationszug teil, der
mit einer Kundgebung friedlich endete. Die Vorsitzende des Pir Sultan
Kulturvereins in Malatya, Songül Tuncdemir, hielt eine Pressekonferenz ab
und rief die Menschheit auf, Ihre Solidarität und Unterstützung gegenüber
Şengal zu zeigen. In Amed (Diyarbakir) gab der kurdische Juristenverein bei
einer Pressekonferenz kund, den Kriegsverbrechen des IS nicht widerstandslos
zuzuschauen.

Auch in Şirnex (Şırnak) und Riha (Urfa) fanden Kundgebungen statt. In Adana
und in Wan protestierten hunderte von Menschen gegen die Angriffe des IS.

In Gewer (Yüksekova) in der Provinz Colemêrg (Hakkari) kam es bei den
Demonstrationen gegen die Angriffe des ISIS zu Ausschreitungen zwischen den
DemonstrantInnen und der Polizei, die bis in den späten Abend andauerten.
Dabei wurde ein Polizist verletzt und zwei gepanzerte Fahrzeuge der Polizei
wurden beschädigt. Aufgrund des durch die Polizei abgefeuerten Tränengases
mussten einige Bewohner Ihre Häuser verlassen und fanden bei Ihren
Verwandten Unterschlupf.

In mehreren Stadtteilen von Istanbul, Beyoğlu, Bağcılar, Sultanbeyli, Eyüp,
Esenler und Bayrampaşa brachten die DemonstrantenInnen ihre Wut mit Parolen
wie "Mörder ISIS, Komplize AKP" und "Die ezidische Bevölkerung ist nicht
alleine" zum Ausdruck.

Auch in Europa fanden in den letzen Tagen zahlreiche Protestaktionen statt.
Zu den demonstrierenden Städten zählten unter anderem Paris, Nantes,
Lorient, Wien, Innsbruck, Brüssel, Uppsala, Frankfurt ...

DIHA, ANF, 10.08.2014, ISKU

 *** 

Eine bedeutungsvolle Unterstützung von Kobanê für Şengal

Die Hilferufe der Bevölkerungen in Şengal finden bei internationalen
Organisationen kein Gehör, umso bedeutender ist es, dass die Menschen in
Kobanê, die selbst von den Angriffen der IS-Bande bedroht sind, ihr Brot mit
der Bevölkerung aus Şengal teilt. Die Regierung in Kobanê hat, trotz ihrer
eigenen Notlage, es zustande gebracht, zwei Lastwagen mit Nahrungsmittel
nach Şengal zu schicken.

Seit drei Jahren ist Kobanê schwersten Angriffen der IS-Banden ausgesetzt.
Die Bevölkerung hat jedes Mal Widerstand geleistet und konnte sich bei
intensiven Gefechten durchsetzen. Aufgrund strenger Embargos wurde Kobanê
mit zusätzlichen Schwierigkeiten konfrontiert. Obwohl die Nahrungsmittel in
Kobanê selbst für die Menschen dort knapp sind, und ein ernstes
langfristiges Problem darstellen, hat die Bevölkerung verkündet, dass sie
ihr Hab und Gut mit der Bevölkerung von Şengal teilen werden, die aktuell
von den massiven Angriffen der IS-Banden bedroht sind.

Die autonome Verwaltung des Kantons Kobanê hat in einer Erklärung bekannt
gegeben, dass sie den Schmerz der Bevölkerungen von Kobanê teilen und hinter
der Widerstands-Union, die sich zur Selbstverteidigung gebildet hat, steht.
Weiterhin heißt es in der Erklärung: "Wir sind im Belagerungszustand und
sollen, erzwungen durch die Embargos, uns ergeben. In unserem Kanton sind
Säuglingsnahrung, Milch, Medizin, Nahrung, Wasser und Grundlebensmittel sehr
knapp. Trotz den eigenen Schwierigkeiten und Schmerzen will das Volk in
Kobanê den Hilfebedürftigen aus Şengal ihre Unterstützung und ihr Mitgefühl
zeigen, indem sie sofort Maßnahmen eingeleitet haben."

Kobane ist mit ihrem geleisteten langfristigen Widerstand zum Symbol für den
zeitgenössischen Widerstand in Kurdistan geworden. Die Regierung des Kantons
betont in der Erklärung, dass ein Band der Geschwisterlichkeit sowie
Emotionen zwischen der Bevölkerung von Kobanê und Şengal besteht und
aufgrund der Menschlichkeit und der Bindung zum Widerstand es ihre Pflicht
ist, den Menschen in Şengal zu helfen. Im Anschluss der Ankündigung der
Regierung hat die Bevölkerung in Kobanê Nahrungsmittel für Şengal gesammelt
und schließlich zwei Lastwagen mit Hilfemittel nach Şengal geschickt.

Angriffe gegen Maxmur halten an

Seit Sonntagmorgen gehen die Angriffe auf das Flüchtlingslager in Maxmur
weiter. Mit intensiven Luft- und Artellerieangriffen wollen die IS-Banden
auch Maxmur besetzen. Die Widerstands-Union vor Ort konnte bisher diese
brutalen Banden besiegen.

ANF, 10.08.2014, ISKU

***

Êziden aus Şengal gelangen nach Nordkurdistan

Tausende von êzidischen Kurden, die vor der Terrororganisation Islamischer
Staat (IS) geflohen sind, haben Zuflucht in Nordkurdistan finden können.

Am 3. August wurde die Region um die Stadt Şengal, sowie die Stadt selbst,
von dem IS eingenommen. Einige der tausenden von êzidischen Kurden sind in
die Städte Duhok und Zahko, die sich in der Autonomen Region Kurdistan im
Irak befinden, geflohen, während andere von ihnen die Grenzen zwischen dem
Irak und der Türkei überschritten haben, um in die Türkei zu gelangen. Viele
dieser Familien haben Zuflucht bei Verwandten in den Vororten der Städte
Êlih (Batman) und Midyad, finden können. Weitere êzidischen Flüchtlinge
haben in dem Quesra Bacinê Gästehaus Unterkunft gefunden, das sich in dem
êzidischen Dorf Bacinê (Güven) in der Region Midyat befindet. Die Familien
vor Ort berichten, dass es ihnen von Seiten der Behörden nicht erlaubt
worden sei, nach Südkurdistan (Autonome Region Kurdistan im Irak)
einzureisen, da ihre Kinder keine Pässe besäßen. Des Weiteren fügten sie
hinzu, dass sie Rojava nur mit Hilfe der YPG (Volksverteidigungseinheiten)
erreicht haben und nicht mehr in den Irak zurückkehren möchten. Ein
Journalist der ANF hat ein Interview mit den êzidischen Familien gemacht, in
dem sie betonten, dass sie aus ihrer Heimat geflohen seien, um sich vor
Massakern zu retten. Leider haben sie Familienangehörige hinter sich lassen
müssen, deren Schicksal im Unbekannten liegt.

Der Dorfvorsteher des Dorfes Bacinê, Abuzeyt Atalan, sagte: "Wir hören
Schreckliches aus Şengal. Dort gab es Massaker. Frauen und Kinder wurden
entführt". Zudem fügte er hinzu, dass es für ihn und die Bewohner in und um
das Dorf Bacinê keine Belastung sei, den êzidischen Flüchtlingen Zuflucht zu
gewähren.

Im Folgenden möchten wir einige Stellungnahmen der Flüchtlinge mit ihnen
teilen:

Menal Heci (22): "Wir sind in den Kleidern geflohen die wir anhatten. Wir
haben tote Menschen gesehen. Deswegen mussten wir fliehen, denn wir hatten
keine Waffen mit denen wir uns hätten verteidigen können. Meine Mutter, mein
Vater und mein Onkel sind noch immer dort. Wir wissen nicht was mit ihnen
geschehen ist. Wir wissen nicht ob sie noch leben oder schon tot sind."

Haci Kasim (55): "Wir sind aus Şengal geflohen. Als der IS angrenzende
Dörfer erreicht hatte, haben die meisten Menschen ihre Häuser verlassen und
sind weggerannt. Als die IS kam töteten sie einige Menschen, verschleppten
einige Frauen und nahmen sie mit nach Tel Afar. Sie halten hunderte von
Mädchen und Frauen dort fest. Wir waren zwei Tage lang in den Bergen, ohne
Essen, ohne Wasser. Dann kam die YPG und rettete uns. Ich warte auf
Nachrichten von 40 meiner Verwandten. Ich weiß nicht, wo sie jetzt sind,
geschweige denn, ob sie noch leben. Wir haben Verwandte hier in
Nordkurdistan. Der Taxifahrer hat uns von Zahko aus nach Nordkurdistan
gefahren, ohne Geld dafür zu verlangen. Unsere Verwandten haben ein Auto für
uns gemietet, damit es uns nach Midyat bringt."

Sevê Gavan Elo (32): "Wir sind aus Tilezêr gekommen. Meine Kinder haben
keinen Pass, deswegen konnten sie die Grenze nicht überschreiten. Meine
Schwiegermutter hat sie mit nach Duhok genommen. Ich kann keine Nachrichten
von ihnen erhalten."

Aldê Xıdır: "Wir sind geflohen, aber wir wissen nicht, was mit denen
passiert ist, die wir hinter uns haben lassen müssen."

Auch in der Stadt Amed (Diyarbakir) wurden 29 Familien mit samt 203
Familienangehörigen aufgenommen. Die Bürgermeisterin der Stadt Amed Gülten
Kışanak besuchte die Familien, denen Obhut im Sumerpark gegeben wurde und
bewertete die Situation in und um die Stadt Şengal herum als Gräueltat und
Massaker. Des Weiteren fügte sie hinzu: "In Südkurdistan findet ein
Verbrechen gegen die Menschheit statt. Allen voran finden in Şengal und
Maxmur gezielte Angriffe gegen unsere kurdisch-êzidische Bevölkerung statt.
Aufgrund dieser Ereignisse und der erlebten Benachteiligung wurden sie aus
ihrer Heimat vertrieben. Tausende von vertriebenen Menschen befinden sich
noch auf den Bergen von Şengal und suchen nach Möglichkeiten, um nach Rojava
zu fliehen. Da sowohl Südkurdistan als auch die Türkei den Flüchtlingen die
Zuflucht verwehrt, gibt es keine hohe Anzahl an Flüchtlingen in diesen
Gebieten. Dennoch gibt es Familien, die mit ihren Pässen Zuflucht finden
konnten. Um die Familien, die nach Amed gekommen sind, nicht zu
benachteiligen, haben sich die Bewohner Ameds schon Tage zuvor mobilisiert
und somit dazu beigetragen, dass eine Aufnahme der Flüchtlinge angenehm
vonstattengegangen ist. Momentan werden die Flüchtlinge im Sumerpark
beherbergt und versorgt. Die Anzahl der Flüchtlinge kann sich noch
erweitern. Auch die medizinische Versorgung wird hier vor Ort abgehalten.
Wir tun alles in unserer Hand liegende, um das Trauma des Massakers und der
Verfolgung, mit dem unser Volk konfrontiert wurde, zu verarbeiten." 

Mit den Worten: "Diese Massaker sind in keinster Weise von keinem Menschen
zu billigen. Das Volk Kurdistans ist ein stolzes/ehrenvolles Volk. Gegen die
Ereignisse gibt es einen großen Widerstand und wir begrüßen diesen
Widerstand von hier aus. Unser Volk wird diese Tage gemeinsam als Einheit
überstehen und eine gemeinsam Lösung finden" schließt  Kışanak ihren
Redebeitrag.

Um sich ein Bild über die Lage der Menschen vor Ort zu machen, haben am
09.08. insgesamt 116 zivilgesellschaftliche Organisationen aus Amed eine
gemeinsame Delegation in die südkurdischen Orte Zaxo (Zakho) und Dihok
(Dohuk), um die Lage der êzidischen Flüchtlinge und das Ausmaß des Massakers
vor Ort zu untersuchen.

ANF, 10.08.2014, ISKU

 *** 

NGOs aus Amed werden eine Delegation nach Zaxo und Duhok entsenden. 

In Amed (Diyarbakir) versammelten sich 116 VertreterInnen von
Nichtregierungsorganisationen NGO zu den Angriffen des IS (Islamischer
Staat) in Rojava und der Autonomen Region Südkurdistan. Eine von den NGOs
gegründete Delegation wird in den nächsten Tagen in Silopi, Zaxo und Duhok
nähere Untersuchungen unternehmen.

Die VertreterInnen der NGOs verurteilten die Massaker des IS an den Êziden.
Die Sprecherin Selma Atabey betonte, dass Personen, die sich mit dieser
Organisation identifiieren, einer der grauenvollsten Angriffe des
Jahrhunderts verwirklicht haben. Atabey betonte: "Diese Organisation ist
eine Bedrohung sowohl für die Kurden und die êzidisch kurdische Bevölkerung
als auch für alle Völker des Nahen Ostens. Die Angriffe richten sich an
erster Stelle gegen die Existenz der Kurden und ihre Errungenschaften. In
den letzten Tagen richteten sich die grauenvollen Angriffe jedoch gegen die
zivile êzidische Bevölkerung und deren religiösen und kulturellen Werte". 

Der Angriff gegen die kurdisch-êzidische Bevölkerung ist eigentlich ein
Angriff mit dem Ziel, ein Volk zu vernichten und komplett auszulöschen.
"Diese stellen eines der schwersten Straftaten an der Menschheit und zwar
den Holocaust dar", so Atabey, "Als kurdische Nichtregierungsorganisationen
rufen wir an erster Stelle das kurdische Volk und alle Gemeinschaften
Kurdistans dazu auf, gegenüber diesen Angriffen aufmerksam zu sein und
Stellung zu beziehen. Es ist der Tag, an dem alle politischen und sozialen
Gruppen Kurdistans sich solidarisieren müssen. Wir finden die
diskriminierenden Äußerungen in den sozialen und herkömmlichen Medien nicht
richtig. Denn die barbarischen Massaker im Nahen Osten gegen verschiedene
ethnische und religiöse Gruppen zeigen das wahre Gesicht und bringen
deutlich ans Tageslicht für was der IS steht. Wir rufen alle auf, gegenüber
diesem Zusammenschluss, die für die Menschheit eine große Gefahr darstellt,
konkret Stellung zu beziehen. Die bisherige Humanitäre Unterstützung reicht
in keinster Weise aus. Deshalb erwarten wir von der internationalen
Gemeinschaft ein verstärktes Engagement, damit den Menschen effektiv
geholfen werden kann."

ANF, 09.08.2014, ISKU

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IS verkauft ezidische und christliche Frauen auf dem Bazar

Der Sprecher des Irakischen roten Halbmondes Mihemed Xuzaî hat erklärt, dass
êzidische und christliche Frauen entführt wurden und jetzt auf dem Bazar von
Mossul verkauft werden. 

Xuzaî erklärte, dass die Handlung der Terroristen des sogenannten
Islamischen Staates, dutzende turkmenischer, ezidische und christliche
Familien am Flughafen Til Ehfer gefangen genommen und die Männer
hingerichtet haben.

Xuzai appelliert an alle Menschen, Freunde, nationale Gruppierungen, an die
Regierung und an das Ministerium Iraks. Sie sollen eine Lösung für die
katastrophale Lage finden, damit Mossul den IS-Anhängern wieder abgenommen
und die Frauen aus dieser desaströsen Lage befreit werden können.

Pukmedia, 10.08.2014, ISKU

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Cemil Bayik: Die Befreiung von Shingal

In einer von den kurdischen Tageszeitungen Azadiya Welat und Yeni Özgür
Politika veröffentlichten Kolumne hat der Co- Vorsitzende der Gemeinschaft
der Gesellschaften Kurdistans (KCK), Cemil Bayik, die jüngsten Angriffe der
Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) auf die von kurdischen Jesiden bewohnten
Stadt Shingal (dt. Sindschar) bewertet. Es folgt eine freie Übersetzung
seiner Analyse: . weiter
<http://kurdischenachrichten.com/2014/08/cemil-bayik-die-befreiung-von-shing
al/> 

  _____  

 
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Spaldingstr. 130-136, 20097 Hamburg
E-Mail: isku at nadir.org; Internet: http://isku.org
  

 

 

 

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