[imc-presse] PM: Mindestens zehntausend Menschen fliehen vor IS nach Rojava - Humanitäre Hilfe notwendig

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Sun Aug 10 09:47:41 CEST 2014


Pressemitteilung, 10.08.2014

Mindestens zehntausend Menschen fliehen vor IS nach Rojava - Humanitäre
Hilfe notwendig

 

Seit der Einnahme der êzidischen Stadt Şengal (Sindschar) am 3. August durch
die Organisation "Islamischer Staat" befinden sich weiterhin mehr als
hunderttausend Menschen auf der Flucht. Ein Teil der Flüchtlinge ist nach
Rojava gelangt. Über einen sicheren Korridor, der durch die Kämpferinnen und
Kämpfer der YPG (Volksverteidigungseinheiten; aus Rojava/Nordsyrien) und der
HPG (Volksverteidigungskräfte, bewaffnete Guerillakräfte der PKK) gesichert
wird, konnten mehr als 10.000 Menschen von den Şengalbergen, auf die sie vor
der IS geflüchtet waren, in die Stadt Derik in Rojava Zuflucht finden. Dort
leben sie derzeit in dem Newroz-Flüchtlingscamp. 

Allerdings leiden die Menschen auch dort an Lebensmittelknappheit. Der
Kanton Cizîre, in welchem sich das Flüchtlingscamp bei Derik befindet, ist
selbst einem wirtschaftlichem Embargo ausgesetzt, sodass es an der
Lebensmittel- und Gesundheitsversorgung nicht nur für die Flüchtlinge aus
Südkurdistan/Nordirak sondern für die gesamte Bevölkerung des Kantons
mangelt. Der Vorsitzende der Übergangsregierung des Kanton Cizîre Ekrem Hiso
ruft aufgrund der erschwerten Versorgungslage die UN dringend zu humanitärer
Hilfe auf. Hiso erklärt auch, dass die UN bislang auf keinen Aufruf zu
humanitärer Hilfe reagiert habe und fährt wie folgt fort: "Als Bevölkerung
und Regierung tun wir alles in unserer Hand stehende für die Flüchtlinge. Um
sie vor den Angriffen des IS zu schützen, sind unsere YPG Kräfte kämpfend
bis nach Şengal durchgedrungen und haben dort einen sicheren Korridor für
die Menschen errichtet. Allerdings können wir mit unseren begrenzten Mitteln
unseren Geschwistern aus Şengal nicht im ausreichenden Ausmaß Hilfe leisten.
Aus diesem Grund rufen wir die UN erneut dringend zur Hilfe auf."

Derzeit befindet sich die Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke in der Region,
um sich ein Bild über die Lage der Menschen in Südkurdistan/Nordirak und
Rojava zu machen. Im Folgenden leiten wir Ihnen die Pressemitteilung von
Frau Jelpke zu der Situation der Menschen im Newroz Flüchtlingscamp bei
Derik weiter. 

***

Zehntausende Flüchtlinge in Rojava brauchen sofort humanitäre Hilfe

09.08.2014

"Zehntausend Menschen campieren hier in der Stadt Derik in einem
provisorischen Flüchtlingslager und es kommen ständig neue dazu. Sie
brauchen sofort humanitäre Unterstützung durch das Ausland. Denn aufgrund
des Embargos der Türkei gegen die kurdische Selbstverwaltungsregion fehlt es
hier an allem, an Zelten, Nahrungsmitteln und Medikamenten", erklärt die
Bundestagsabgeordnete der LINKEN, Ulla Jelpke aus der Stadt Derik im
kurdischen Selbstverwaltungsgebiet Rojava im Nordosten Syriens. Die
Abgeordnete befindet sich zurzeit auf einer Rundreise durch die kurdischen
Gebiete der Türkei, Syriens und des Irak, um sich mit eigenen Augen ein Bild
von der Lage zu machen. Jelpke weiter:

"Der einzig sichere Fluchtkorridor aus den Sengal-Bergen, in denen sich
zehntausende ezidische Flüchtlinge vor den djihadistischen Mörderbanden
verbergen, führt nach Rojava. Flüchtlinge berichteten mir, dass
Guerillakämpfer der Arbeiterpartei Kurdistans und
Volksverteidigungseinheiten aus Rojava sie auf ihrem Weg zur Grenze
geschützt hätten. Ich fordere das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten
Nationen auf, sofort in Rojava tätig zu werden. Die selber permanent von den
IS-Banden angegriffene Selbstverwaltungsregion Rojava darf bei der Rettung
der Flüchtlinge nicht alleine gelassen werden."

***

Massaker an Yeziden im Irak - Drohender Genozid an der religiösen Minderheit
der Yeziden

08.08.2014

Die Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international hat bezüglich
der aktuellen Ereignisse in Şengal (Sindscha) mit einer Pressemitteilung
"Massaker an Yeziden im Irak - Drohender Genozid an der religiösen
Minderheit der Yeziden
<http://www.medico.de/themen/nothilfe/dokumente/yeziden-brauchen-schutz/4677
/> " auf die Lage aufmerksam gemacht. 

medico fordert, dass diese Unterstützung unterschiedslos der kurdischen
Regionalregierung im Irak und der Selbstverwaltung der kurdischen Kantone in
Syrien (Rojava) gewährt wird. Es darf nicht sein, dass die einzigen, die
sich wirklich für das Überleben der Yeziden und der anderen Minderheiten
einsetzen, von der deutschen Außenpolitik weiter übergangen werden. Außerdem
muss endlich Druck auf den NATO-Partner Türkei ausgeübt werden, damit das
Nachbarland von Syrien und dem Irak nicht länger Transit- und Ruheraum von
dschihadistischen Terrorgruppen bleibt, deren Mitglieder zunehmend auch aus
Deutschland kommen.

***

Ulla Jelpke befindet sich weiterhin in der Region. Bei Interesse an einem
Pressegespräche mit Frau Jelpke oder andere Gesprächspartner in Rojava sowie
in Erbil und Sulaimaniyya, können wir gerne den Kontakt herstellen.

Für weitere Informationen und Rückfragen stehen wir Ihnen gerne per Mail
oder unter der Nummer 0049/6984772084 oder 0049/15738485818 zur Verfügung.

Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V. 

 

 

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