[imc-presse] Pressemitteilung: Weltweit Angriffe und Morde an KurdInnen: Mindestens 65 Tote bei 7 verschiedenen Angriffen

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Fri Jan 18 13:45:28 CET 2013


Pressemitteilung, 18.01.2013

 

Weltweit Angriffe und Morde an KurdInnen: Mindestens 65 Tote bei 7
verschiedenen Angriffen

 

Internationales Konzept gegen die Errungenschaften des kurdischen Volkes

 

In den letzten Tagen kam es zu einer Vielzahl von Angriffen in mehreren
Teilen Kurdistans und auf in Europa lebende KurdInnen. In Folge dessen
verloren dutzende Menschen ihr Leben, mehr als 200 Menschen wurden verletzt.


Nachdem am 09.01.2013 3 kurdische  Aktivistinnen im Kurdistan
Informationszentrum in Paris kaltblütig ermordet wurden, kam es am 16.
Januar zu zwei Bombenanschlägen auf kurdische Einrichtungen in Südkurdistan
(Nordirak), bei denen mindestens 25 Menschen ihr Leben verloren und über 200
Menschen, zum Teil schwere Verletzungen davon trugen. Zwei Tage zuvor kamen
nach heftigen Bombardements der türkischen Luftwaffe auf die südkurdischen
Kandilberge 7 kurdische Guerillakämpfer ums Leben. Am 17. Januar griffen
islamistische Gruppierungen Kontrollpunkte der kurdischen
Verteidigungseinheiten (YPG) in der nordsyrischen Stadt Serê Kaniyê (Ras al
Ain) an. 

Aufruf zur Kurdischen Einheit 

Der Kurdistan Nationalkongress (KNK) sprach hinsichtlich der Vielzahl von
Angriffen auf die kurdische Bevölkerung in der kürzeren Vergangenheit in
einer Stellungnahme von einem internationalen Konzept, das auf die
Errungenschaften des kurdischen Volkes abzielt. Ebenso wie der KNK rief die
Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) zur Nationalen Einheit auf.


Über 30 tote GuerillakämpferInnen

Während die türkische Regierung Ende Dezember offiziell Gespräche zwischen
dem Staat und dem auf der Gefängnisinsel Imrali inhaftierten
PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan bestätige und ranghohe Regierungsvertreter
von Friedensgesprächen sprachen, intensivierte die Regierung parallel dazu
die Angriffe auf Einheiten der kurdischen Volksverteidigungskräfte (HPG). In
diesem Rahmen kamen in den letzten drei Wochen über 30 Guerillakämpfer ums
Leben. 

Über 25 Tote und 200 Verletzte bei Bombenanschlag in Kirkuk und Tuzhurmatu

Auch in der umstrittenen erdölreichen Provinz Kirkuk im Irak verschärfte
sich der Konflikt. Trotz Auszug der Regierungstruppen im vergangenen
November und darauf folgenden Verhandlungen zwischen Bagdad und Erbil
häuften sich die Angriffe auf die kurdische Bevölkerung in Kirkuk. Am
vergangenen Mittwoch explodierte eine Autobombe vor dem Parteigebäude der
Demokratischen Partei Kurdistans (PDK). Sicherheitskräfte, die sich von
Tuzhurmatu auf den Weg zum Tatort nach Kirkuk machen wollten, wurden zum
Angriffsziel von einem Selbstmordattentäter. Unter den mindestens 25 Toten
befinden sich neben 2 kurdischen Polizisten auch 3 Vertreter der PDK.

1500 Islamisten dringen in nordsyrische Stadt Serê Kaniyê (Ras al Ain) ein

Bereits am 16. Januar vermeldete die Nachrichtenagentur Firat von
Waffenlieferungen im Umfang von 4 großen LKWs aus der Ukraine in die
kurdischen Gebiete in Syrien. Berichten zufolge ist ein AKP Abgeordneter
Schirmherr dieser Waffenlieferungen. Am selben Tag passierten 1500
bewaffnete Islamisten aus der Türkei die syrische Grenze und drangen in die
kurdische Stadt Serê Kaniyê ein. Am 17. Januar griffen diese islamistischen
Gruppierungen dann Stellungen der kurdischen Volksverteidigungseinheiten
(YPG) in Serê Kaniyê an. Nachdem die islamistischen Gruppierungen bei ihrem
Versuch Serê Kaniyê einzunehmen scheiterten und bei den Gefechten mit der
YPG dutzende Verluste hinnehmen mussten, entführten sie bei ihrem Rückzug
auf dem Weg zur arabischen Stadt Tilebyed 42 kurdischen ZivilistInnen. 

Angriffe auf kurdische Einrichtungen in Europa

Am 09. Januar drangen unbekannte Täter in die Räumlichkeiten des Kurdistan
Informationsbüros in Paris ein und töteten die drei kurdischen politischen
Aktivistinnen Sakine Cansiz, Fidan Dogan und Leyla Söylemez. In den
darauffolgenden Tagen wurden mehrere kurdische Einrichtungen von
faschistischen Kräften angegriffen. Zuletzt wurde am 16. Januar das
kurdische Kulturzentrum im belgischen Genk mit Molotowcocktails beworfen. 

Internationales Liquidationskonzept

In einem Gespräch mit Civaka Azad betonte der Chefredakteur der Tageszeitung
Yeni Özgür Politika, Özgür Recberlik, dass man die Angriffe nicht unabhängig
voneinander bewerten kann und sie Teil eines internationalen
Liquidationskonzept sind. „Die Ereignisse und der kurze Abstand der
Geschehnisse deuten mehr auf ein geplantes Vorgehen, als auf bloßen Zufall
hin. Neben dem militärischen Vorgehen ist aus den Aussagen der verschiedenen
Staatsvertreter, sei es Erdogan, Maliki oder dem iranischen Regime, wo
ebenfalls in den letzten Wochen und Monaten zahlreiche KurdInnen erhängt
wurden, zu erkennen, dass versucht wird eine Vernichtungspolitik gegenüber
der kurdischen Bewegung durchzuführen. Aufgrund seiner geostrategischen
Interessen unterstützt der Westen diese Regierungen. Hier gilt noch einmal
zu betonen, dass der einzige Grund für die Ermordung dieser Menschen darin
liegt, dass es sich bei ihnen um KurdInnen handelt.“

 

Für weitere Informationen und Rückfragen stehen wir gerne unter der Nummer
069-84772084 zur Verfügung.

 

PS: In Kürze folgt eine weitere Pressemitteilung zu den erneuten
Massenfestnahmen von AnwältInnen in der Türkei

 

 

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