[imc-presse] Presseerklärung / Hunderttausende bei Trauer-Zeremonie in Diyarbakir fordern Gerechtigkeit und Frieden

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Thu Jan 17 15:09:56 CET 2013


Sehr geehrte Damen und Herren,

 

folgend leiten wir Ihnen eine Presseerklärung vom Kurdischen Frauenbüro für
Frieden - Cenî zu der Trauer-Zeremonie für Sakine Cansiz, Fidan Dogan und
Leyla Saylemez in Amed (Diyarbakir), die am 9. Januar in Paris ermordet
wurden.

 

Bitte um Kenntnisnahme.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.

 

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Presseerklärung

 

Hunderttausende bei Trauer-Zeremonie für Sakine Cansiz, Fidan Dogan und
Leyla Saylemez in Amed (Diyarbakir) fordern Gerechtigkeit und Frieden

 

Die Wut und Trauer über den gezielten Mord an Sakine Cansiz, Fidan Dogan und
Leyla Saylemez halten unvermindert  an. Am 09. Januar 2013 waren die drei
kurdischen Politikerinnen im Kurdistan Informationszentrum in Paris
kaltblütig ermordet worden. Seitdem ist die kurdische Bevölkerung in Europa
und allen vier Teilen Kurdistans in Bewegung, um die umgehende Aufklärung
der Morde zu fordern und den drei Politikerinnen ihr letztes Geleit zu
geben.

 

Gestern Abend waren die Leichname von Sakine Cansiz, Fidan Dogan und Leyla
Saylemez, begleitet von ihren Angehörigen und Delegationen aus Europa in die
kurdische Stadt Amed (Diyarbakir) überführt worden. Dort hatten sich bereits
seit gestern Zehntausende versammelt, um die Ermordeten sowie ihren Kampf
für Frieden, Frauenbefreiung und die politische Lösung der kurdischen Frage
zu würdigen. Heute blieben die Geschäfte in allen Städten Nordkurdistans
geschlossen, Schulen wurden boykottiert.

 

Den Aufrufen des Demokratischen Gesellschaftskongresses (DTK), der
Demokratischen Freien Frauenbewegung (DÖKH) und der Partei für Frieden und
Demokratie (BDP) folgend, beteiligten sich Hunderttausende an der heutigen
zentralen Zeremonie auf dem Batıkent-Platz in Amed. Als Ausdruck der Trauer
hatten sich die KundgebungsteilnehmerInnen schwarz gekleidet und als Symbol
für ihre Forderung nach einem gerechten Frieden weiße Tücher, bzw. Schals
umgebunden. Nach der Aufbahrung der Särge begann die Zeremonie mit einer
Gedenkminute für die Ermordeten. Nach Ansprachen der Co-Vorsitzenden der BDP
Diyarbakır, Zübeyde Zümrüt, und des Oberbürgermeisters von Diyarbakır, Osman
Baydemir, brachten weitere BDP-Abgeordnete und DTK-VertreterInnen ihre
Trauer über den Mord an den drei kurdischen Politikerinnen zum Ausdruck. 

 

Die Parlamentsabgeordnete Aysel Tugluk sagte: "Dieses Massaker ist ein
Massaker gegen den Frauenkampf. Die Schüsse wurden auf den Frieden und auf
die Völkerfreundschaft abgefeuert."

 

Der Co-Vorsitzende der BDP Selahattin Demirtas betonte in seiner Rede, dass
das kurdische Volk mutig und aus diesem Grund zum Frieden bereit sei. "Wir
erklären nochmals, dass wir hinter Herrn Öcalan stehen", sagte er. Dass das
kurdische Volk die drei ermordeten Frauen von Paris bis Amed auf seinen
Schultern getragen habe, sei eine klare Botschaft. Der Wille des Volkes, der
in Paris hingerichtet werden sollte, habe sich auf dem Weg nach Amed in eine
Manifestation von Millionen verwandelt.  

 

Auch die Angehörigen von Sakine Cansiz, Fidan Dogan und Leyla Saylemez
erklärten gegenüber den versammelten Menschenmassen, dass sie am Kampf ihrer
Kinder für Frieden und Freiheit festhalten werden. 

Im Vorfeld der heutigen Trauer-Zeremonie hatten türkische
Regierungsvertreter und Medien vor "Provokationen" gewarnt und zur
"Besonnenheit" aufgerufen. Dieser Aufruf muss als eine erneute zynische
Reaktion der AKP-Regierung gewertet werden. Denn während die
Trauerzeremonien und Proteste der kurdischen Bevölkerung gegen den Mord sich
durch großen Respekt vor den ermordeten Frauen und ihren Angehörigen
auszeichnen, bombardierte die türkische Luftwaffe wiederholt stundenlang
Gebiete in Südkurdistan (Irak). Gestern wurde bekannt, dass bei diesem -
nach Angaben des türkischen Militärs - bislang größten Luftangriff auf
Gebiete in Südkurdistan weitere sieben Menschen ihr Leben verloren haben.
Dörfer wurden bombardiert, Wohnhäuser der Zivilbevölkerung zerstört.

 

Kurdisches Frauenbüro für Frieden - Cenî

 

Corneliusstr.125, D-40215 Düsseldorf / Tel. +49 (0) 211 59 89 251, fax: +49
(0) 211 59 49 253 /Email : Ceni_Frauen at gmx.de, www.ceni-kurdistan.org

 

 

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www.civaka-azad.org // info at civaka-azad.org 
Bornheimer Landstraße 48, 60316 Frankfurt 
Tel.: 069/84772084 

 

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