[imc-presse] Erklärung bzgl. der ermordeten kurdischen Politikerinnen / Weltweiter Protest gegen die Ermordung

Civaka Azad e.V. info at civaka-azad.org
Mon Jan 14 15:16:44 CET 2013


Sehr geehrte Damen und Herren,

bezüglich der Ermordung von drei kurdischen politischen Aktivistinnen im
Kurdistan Informationszentrum in Paris am 9. Januar 2013 hat die Kurdische
Frauenbewegung in Europa eine Presseerklärung verfasst, die wir im Folgenden
an Sie senden.

Zudem sind weitere Nachrichten von der Informationsstelle Kurdistan (ISKU)
und der Nachrichtenagentur Firat, wie über die weltweiten Proteste gegen die
Mordtat, angefügt. 

Des Weiteren möchten wir anmerken, dass der Name von einer der verstorbenen
Frauen in der Presse falsch geschrieben worden ist. Nicht Leyla Söylemez
sondern Leyla Şaylemez lautet die richtige Schreibweise.

Wir bitten um Kenntnisnahme. 

Für weitere Fragen und Informationen stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen 

Devris Cimen 

Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V. 

 

***

 

An die Presse und die Öffentlichkeit

 

Am 9. Januar 2013 wurden drei wertvolle Genossinnen unserer
Freiheitsbewegung im Kurdistan Informationsbüro in Paris heimtückisch
ermordet. Unsere Genossinnen Sakine Cansiz, Fidan Dogan und Leyla Şaylemez
sind als Revolutionärinnen des kurdischen Befreiungskampfes und als führende
Persönlichkeiten der Frauenbewegung sowie der Jugendbewegung unsterblich.
Dieser feindliche Angriff auf unsere Genossinnen stellt zugleich einen
Angriff auf den Repräsentanten unseres Freiheitskampfes Abdullah Öcalan und
unseren Frauenbefreiungskampfes dar. Es ist ein Angriff auf alle kämpfenden
Frauen und auf alle Völker, die Widerstand leisten. In diesem Sinne
verurteilen wir dieses Massaker nochmals mit Zorn und Wut.

 

Seit dieses Massaker verübt und bekannt wurde, haben verschiedene Kreise die
unterschiedlichsten Einschätzungen und Bewertungen von sich gegeben. Zu
allererst haben Repräsentanten des türkischen Staates, der türkische
Premierminister und Regierungsvertreter in den türkischen Medien und der
internationalen Presse eine Menge Erklärungen und Kommentare hierzu
veröffentlicht. Aus unserer Sicht ist es signifikant, dass diese Erklärungen
und Kommentare abgegeben wurden, ohne dass die genauen Einzelheiten dieses
Verbrechens bekannt sind und sofort die kurdische Bewegung zur Zielscheibe
von Anschuldigungen gemacht wurde. Es ist offensichtlich, dass Kommentare
und Titelzeilen wie "interne Abrechnungen innerhalb der PKK", "Mord aufgrund
von finanziellen Angelegenheiten in der Organisation", "Sakine Cansiz hatte
Meinungsverschiedenheiten mit Öcalan und der Organisation" u. ä. nicht dazu
beitragen, das Verbrechen aufzuklären sondern vielmehr dazu dienen sollen,
das Verbrechen zu vertuschen. Dass die PKK von Anfang an zur Zielscheibe
erklärt wurde und bezüglich unserer ermordeten Freundinnen
Verleumdungskampagnen gestartet wurden, ist ein offensichtlicher Versuch,
die eigentlichen Mörder und schuldigen Kräfte zu decken.

 

Unsere Genossin Sakine Cansiz war mit ihrer Einstellung und ihrem
entschlossenen Widerstand eine führende Revolutionärin, die in die
Geschichte unseres Volkes und unserer Revolution eingegangen ist. Durch ihre
Standpunkte und ihre Praxis bei der Gründung der Arbeiterpartei Kurdistans
PKK und des Frauenbefreiungskampfes ist sie zu einer Symbolfigur geworden.
Sie ist eine führende Revolutionärin, die mit ihrer Lebensfreude und großer
Begeisterung jederzeit dem Freiheitskampf verbunden war. Auch ihre
Verbundenheit mit Abdullah Öcalan war unbestreitbar, klar und
offensichtlich. Jeglichen Angriff auf unsere Bewegung und die Führung dieser
Bewegung beantwortete unsere Genossin Sakine immer und überall mit
verstärktem Kampf. Die Ermordung unserer Genossin Sakine ist als ein Teil
des Angriffkonzeptes herrschender Kräfte auf führende Kader unserer Bewegung
durchgeführt worden.

 

Unsere Genossin Fidan Dogan war seit 13 Jahren als eine unerbittliche
Kämpferin unserer Bewegung und des Frauenbefreiungskampfes aktiv. Sie hat
unsere Freiheitsphilosophie und Politik vor allem in der internationalen
Arena und auf wichtigen Plattformen erfolgreich vertreten. Sie hat nicht nur
über den legitimen Kampf des kurdischen Volkes berichtet, sondern zugleich
auch viele FreundInnen und UnterstützerInnen aus verschiedenen Kreisen und
von unterschiedlichen Völkern für unseren Kampf gewinnen können. Dass bei
der Demonstration zur Verurteilung des Massakers in Paris am 12.01.2013 mit
über Hunderttausend TeilnehmerInnen, auch Hunderte Menschen verschiedener
Herkunft ihren Schmerz und ihre Wut mit uns teilten, ist das Ergebnis ihrer
Arbeit. Durch Fidan Dogan sind diese Menschen zu FreundInnen des kurdischen
Volkes und zu UnterstützerInnen des legitimen Kampf des kurdischen Volkes
geworden. Mit ihrer Haltung hat unserer Genossin Fidan eine Brücke der
Freundschaft zwischen den Völkern aufgebaut.

 

Unsere Genossin Leyla Şaylemaz hat sich als eine unbeugsame Kämpferin am
Kampf der kurdischen Jugendbewegung beteiligt. Durch ihre Begeisterung,
Freude und Überzeugung ist sie zu einer Vorkämpferin für viele junge
kurdische Frauen geworden.

 

Die Tradition der Frauenbefreiung, die unsere Genossin Sakine Cansiz
repräsentiert, hat unsere Genossin Fidan fortgesetzt und ist mit unserer
Genossin Leyla in die Gegenwart und Zukunft getragen worden. Sie sind zu
einem Symbol für den Freiheitskampf und die entschlossene Haltung von
kurdischen Frauen aus drei Generationen geworden.

 

Es ist offensichtlich, dass sich dieses Massaker gegen das Herz und das
Gehirn des kurdischen Befreiungskampfes, gegen die Linie und die Ideologie
unseres Frauenbefreiungskampfes richtet. Daher dienen alle Spekulationen und
Verunglimpfungen, die bezüglich dieses Massakers angestellt wurden,
demselben Zweck. Jedoch werden all diese Verunglimpfungen und Manipulationen
ihr Ziel nicht erreichen. Die Kämpfe unserer Genossinnen Sakine, Fidan und
Leyla leben im Kampf für die Frauenbefreiung weiter. Wie wir es unseren
Genossinnen versprochen haben, werden wir an unserem Kampf festhalten und
den Repräsentanten des kurdischen Volkes, Abdullah Öcalan, und unser Volk
befreien. Kein Angriff und keine Verleumdung können uns daran hindern, auf
unserem Weg zur Freiheit voranzuschreiten.

 

Dieses Verbrechen richtet sich nicht nur gegen das kurdische Volk, sondern
gegen die gesamte Menschlichkeit. Deshalb rufen wir alle DemokratInnen,
fortschrittlichen Menschen und VerfechterInnen der Frauenfreiheit auf,
angesichts der Hetze und der Verleumdungskampagnen nicht zu schweigen.  

 

Mit großer Wut verurteilen wir nochmals dieses politische Massaker.

 

Kurdische Frauenbewegung in Europa

13/01/2013

 

 ***

 

Aufruf zur Gedenkfeier und Verabschiedung von unseren Genossinnen Sakine,
Fidan und Leyla

 

Datum: Dienstag, 15 Januar 2013 um 11.00 Uhr

Adresse: Palace de Villers

12, avenue des Entrepreneurs

95400 Villers Le Bel

 

Am 9. Januar 2013 wurden Sakine Cansiz, Gründungsmitglied der Arbeiterpartei
Kurdistans PKK und eine führende Persönlichkeit der kurdischen
Frauenbefreiungsbewegung sowie die Pariser Vertreterin des Kurdischen
Nationalkongresses KNK Fidan Dogan und Leyla Şaylemez, die eine führende
Rolle in der Organisierung der jungen Frauen und der kurdischen
Jugendbewegung in Europa spielte, heimtückisch durch demokratiefeindliche
Kräfte in Paris ermordet. Hunderttausende Menschen protestierten am
12.01.2013 gegen diese geplanten, politischen Morde mit einer
Großdemonstration in Paris und dezentralen Kundgebungen in verschiedenen
Städten Europas und Kurdistans. Sie manifestierten, dass sie den
Freiheitskampf der ermordeten Frauen fortsetzen werden. Neben der
Massenbeteiligung kurdischer Frauen und der kurdischen Bevölkerung schlossen
sich auch eine Vielzahl von VertreterInnen verschiedener
Freiheitsbewegungen, von Frauenorganisationen sowie fortschrittliche und
demokratische Kreise aus Frankreich den Protesten an und erklärten ihre
Solidarität.

 

Unsere drei Genossinnen spielten über Jahre hinweg eine treibende Rolle in
der kurdischen Freiheitsbewegung und in der Frauenbefreiungsbewegung. Unsere
Genossin Sakine war uns allen durch ihren Einsatz, ihren Arbeitseifer, ihre
Begeisterung, ihre entschlossene Haltung und ihre unendliche Hoffnung immer
ein Vorbild. Unsere Genossin Sakine war eine große Revolutionärin. Mit dem
Slogan "Leben heißt Widerstand zu leisten" gelang es ihr, erfolgreich gegen
die Unterdrückung und Massaker des faschistischen türkischen Staates in
Kurdistan Widerstand zu leisten und dem kurdischen Volk neue Hoffnung zu
geben. Hevala Sakine betonte immer wieder, dass sie ihre Kraft zu diesem
Widerstand daraus schöpfe, die Führungskraft Abdullah Öcalans an ihrer Seite
zu spüren. Hiermit zeigte sie auch uns, dass die Ideologie Abdullah Öcalans
eine wichtige Grundlage für den Erfolg des Frauenbefreiungskampfes ist.
Unsere Genossin Sakine hat in den 34 Jahren ihres unnachgiebigen Kampfes für
ein freies Leben immer wieder gesagt: "Frauen müssen auf ihren
revolutionären Frauenkampf stolz sein."

 

Unsere Genossin Fidan war mit ihrer Verbundenheit zum Freiheitskampf, mit
ihrer Willensstärke und Entschlossenheit eine große Kraftquelle für uns. Sie
hatte für alle ein offenes Herz und immer ein strahlendes Lachen im Gesicht.

 

Unsere Genossin Leyla beharrte mit ihrer ganzen Kraft darauf, den
Freiheitskampf und die Organisierung der jungen Frauen weiter zu entwickeln.
Hierbei war sie mit ihrer Lebendigkeit, ihrem Einsatz und ihren beharrlichen
Anstrengungen wichtiges Vorbild für uns.

 

Ihre Verbundenheit mit der Freundschaft der Völker vereinte unsere Freundin
Sakine in ihrer Persönlichkeit mit dem Einsatz für die Freiheit ihres Landes
und dem Glauben an die Befreiung der Frau. Unserer Freundin Fidan gelang es,
breite Kreise der Öffentlichkeit über unsere Freiheitsideologie zu
informieren und Solidaritätsnetzwerke zu stärken. Unsere Freundin Leyla
setzte sich unermüdlich dafür ein, Mädchen und junge Frauen zu ermutigen,
sich auf der Grundlage des Frauenbefreiungskampfes zu organisieren. Die
Ermordung unserer drei wertvollen Genossinnen führte dazu, dass all diese
verschiedenen Kreise wieder zusammengefunden haben, ihre Trauer und ihre Wut
über ihre Ermordung gemeinsam auf die Straße trugen.

 

Wir werden nicht davon ablassen, die Schuldigen für dieses Massaker zur
Rechenschaft zu ziehen, das Erbe zu bewahren, das uns unsere Genossinnen
hinterlassen haben und ihren Weg fortzusetzen. In diesem Sinne rufen wir
alle Frauen, das kurdische Volk, unsere FreundInnen, alle revolutionären,
demokratischen und freiheitsliebenden Kreise, die nicht dulden, dass dieses
politische Massaker unaufgeklärt bleibt, auf, mit uns gemeinsam unsere
Freundinnen zu verabschieden.

 

Auf einer Gedenkfeier am Dienstag, den 15. Januar 2013 in Villers Le Bel bei
Paris werden wir unsere Freundinnen zu ihrer letzten Reise nach Kurdistan
verabschieden, die sie begleitet von ihren Angehörigen und FreundInnen von
dort aus antreten werden.

 

Tevgera Jinen Kurd Li Ewropa (TJKE) - Kurdische Frauenbewegung in Europa

 

13/01/2013

 

Weltweiter Protest gegen die Ermordung von drei kurdischen Aktivistinnen in
Paris

Nachdem am Abend des 9. Januar die drei kurdischen politischen Aktivistinnen
Sakine Cansiz, Fidan Doğan uns Leyla Şaylemez ermordet im Büro des Kurdistan
Informationszentrum in Paris aufgefunden worden sind, fanden in den
darauffolgenden Tagen in mehreren Ländern Europas und anderen Teilen der
Welt Protestaktionen statt.

 

In der französischen Hauptstadt Paris, wo sich der Mord an den drei
Kurdinnen ereignet hat, versammelten sich über 100.000 Menschen zum
Trauermarsch. Schon in den vorherigen Tagen kam es in Paris und anderen
Städten Frankreichs wie Strasbourg und Marseille zu massiven Protesten, in
denen die sofortige Aufklärung der Tat gefordert wurde.

 

In Deutschland fanden am Freitag und Samstag in zahlreichen Städten, wie
Kassel, Hannover, Berlin, Kiel, Dortmund, Hamburg, Frankfurt und München
Protestaktionen statt, an denen insgesamt zehntausende Menschen teilgenommen
haben.

 

Im holländischen Lahey, italienischen Pisa, in der englischen Hauptstadt
London, im österreichischen Innsbruck und Graz, in den schwedischen Städten
Göteborg und Stockholm, in der spanischen Hauptstadt Madrid sowie in
mehreren Städten der Schweiz fanden Protestaktionen statt. In New York, New
Jersey, Washington und Virginia führten die kurdischen Gemeinden
Gedenkveranstaltungen durch. In Australien kamen in Melbourne über 100
KurdInnen zusammen, um gegen die Ermordung der drei kurdischen Frauen zu
protestieren.

 

In der Autonomen Region Kurdistan, im Nordirak, demonstrierten tausende
Menschen gegen das Massaker im Kurdistan Informationszentrum in Paris.

 

In der Westtürkei kam es neben den Großstädten Istanbul, Ankara, Adana,
Kocaeli, Konya, Antalya, Manisa u. a. Städten auch zu großen Protestaktionen
in Mersin, wo Leyla Şaylemez, eins der Todesopfer des Mordanschlags, geboren
und aufgewachsen ist. Ebenso wurde gegen das Massaker in weiten Teilen
Nordkurdistans protestiert. Wie u. a. in Amed (Diyarbakir), Colemêrg
(Hakkari), Sêrt (Siirt), Cizîr (Cizre), Antep, Elih (Batman), Semsûr
(Adiyaman), Siverek, Riha (Urfa), Wan (Van), Bêgirî (Muradiye), Mûş und Kelê
(Malazgirt).

 

Am kommenden Dienstag um 11 Uhr wird eine Gedenkfeier und Verabschiedung von
den drei Politikerinnen in Paris stattfinden, bevor diese dann am Mittwoch
nach Amed (Diyarbakir) geflogen werden. Nachdem Gedenken und der
Verabschiedung in Amed, werden die drei ermordeten Frauen in ihre jeweiligen
Geburtsstädte gebracht.

Quelle: ANF, 13.01.2013, ISKU

 

 ***

 

Über 100 000 Menschen fordern in Paris Rechenschaft

Nachdem am vergangenen Mittwoch drei kurdische politische Aktivistinnen in
den Räumlichkeiten des Kurdistan Informationszentrum in Paris kaltblütig
ermordet worden sind, versammelten sich über 100 000 Menschen zu einem
Trauermarsch in Paris.

Dabei forderten die TeilnehmerInnen der Demonstration Rechenschaft für die
Ermordung von Sakine Cansiz, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez.

Die DemonstrantInnen trugen neben den Bildern und Transparenten der
ermordeten Frauen, ebenfalls Fahnen mit dem Abbild vom inhaftierten
PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan, der seit etwa 2 Monaten Gespräche mit dem
türkischen Staat für eine Lösung der kurdischen Frage führt. Hinter der
Ermordung der drei kurdischen Frauen wird von einem Sabotageversuch der
Gespräche zwischen dem türkischen Staat und Öcalan ausgegangen.

Daneben war das Demonstrationsbild geprägt von Fahnen der Arbeiterpartei
Kurdistan (PKK), zu dessen Gründungsmitglied die ermordete Sakine Cansiz
gehörte und von den Fahnen des Hohen Kurdischen Frauenrates (KJB) und der
Partei der Freien Frauen Kurdistans (PAJK).

 

Solidarität aus der ganzen Welt

Zudem waren weitere Flaggen von anderen kurdischen Organisationen aus allen
Teilen Kurdistans zu sehen. Ebenfalls mobilisierten zahlreiche linke
sozialistische türkische Parteien und Organisationen ihren Anhänger zum
Trauermarsch nach Paris. Zahlreiche in Frankreich lebende Angehörige von
unterdrückten Völkern, wie den TamilInnen, PalästinenserInnen,
PhilippinerInnen, KolumbianerInnen und weitere bekundeten durch ihre
Teilnahme ihre Solidarität mit der trauernden kurdischen Bevölkerung.

 

Teilnahme von 50 feministischen Organisationen am Trauerzug

Etwa 50 feministische Organisationen nahmen ebenfalls an dem Trauerzug teil
und bekundeten ihre Anteilnahme an dem Tod der drei kurdischen
Feministinnen. Zudem nahmen mehrere französische Parteien am Trauerzug teil.


Mit den Worten "Jin - Jiyan - Azadî (Frauen - Leben - Freiheit)" erreichte
die Menschenmenge den Kundgebungsplatz, auf dem neben zahlreichen
europäischen und kurdischen Politikern, ebenfalls die Angehörigen der
Ermordeten eine Ansprache hielten. Neben den Bildern der drei ermordeten
Frauen, befand sich ein Transparent mit der Aufschrift  "Wir fordern
Gerechtigkeit, wir fordern Rechenschaft".

 

Sie werden in unseren Herzen weiterleben

Neben den Co-Vorsitzenden der Partei für Frieden und Demokratie (BDP) Gülten
Kişanak und Selahattin Demirtaş hielt auch die BDP-Abgeordnete Aysel Tuğluk,
Co-Vorsitzende des Kongresses für eine demokratische Gesellschaft (DTK) eine
Rede. In ihrer Rede äußerte sie u. a., "Diese Mörder, diese Killer sollen
wissen, dass sie es nicht geschafft haben, sie umzubringen. Sie werden in
unseren Herzen weiterleben. Die Fahne ihres Kampfes wird von Millionen
weitergetragen. Die kurdischen Frauen werden ihre Fahne zur Freiheit
tragen."

Der Vater der ermordeten Fidan Doğan richtete sich in seiner Rede an die
sozialistische Regierung in Frankreich. "Ihr seid doch das Land des
Friedens, die Sozialisten sind doch an der Macht. Drei Menschen wurden in
eurer Amtszeit von Kugeln durchlöchert. Ihr seid einfach nur bedauernswert."

 

Euch zum Trotz werden wir Kurdistan befreien

Die wahrscheinlich emotionalste und berührenste Rede hielt die jüngere
Schwester der gerade einmal 25. Jährigen Leyla Şaylemez. Gerichtet an die
Täter gab sie kund: "Euch zum Trotz werden wir Kurdistan befreien".

 

Großer Trauermarsch am Mittwoch in Amed

Am Mittwochmorgen werden die Leichname der drei kurdischen Frauen in die
größte kurdische Stadt Nordkurdistans Amed (Diyarbakir) geflogen. In Amed
wird ebenfalls ein Trauermarsch stattfinden. Es wird mit der Teilnahme von
hunderttausenden Menschen gerechnet. Anschließend werden die drei ermordeten
Frauen in ihre jeweiligen Geburtsstätten gebracht. Die Mitbegründerin der
PKK Sakine Cansiz wird in ihre Heimatstadt Dersim, die
KNK-Frankreichvertreterin Fidan Doğan wird in ihrem Geburtsort nach
Elbistan/Meres und die Jugendaktivistin Leyla Şaylemez wird in die türkische
Küstenstadt Mersin gebracht. Leyla Şaylemez, deren Familie ursprünglich aus
Pîran (Lice) stammt, ist in den 70er Jahren nach Mersin ausgewandert.

Die Gedenkfeier und Verabschiedung von Sakine Cansiz, Fidan Doğan und Leyla
Şaylemez wird am Dienstag, 15 Januar 2013 um 11.00 Uhr in Palace de Villers,
12, avenue des Entrepreneurs, 95400 Villers Le Bel stattfinden 

Quelle: ANF, 12./13.01.2013, ISKU

 

 

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