[imc-presse] [attac-d-presse] Privatkrankenkassen: Studie bestätigt Attac-Position

Frauke Distelrath presse at attac.de
Thu Oct 25 10:49:13 CEST 2012


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 25. Oktober 2012


* Studie bestätigt Attac-Forderung nach Aus für Privatkassen

* Beitragswucher treibt Rentner in Armut / Solidarische
Bürgerversicherung nötig

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac sieht sich durch die
kürzlich bekannt gewordenen Ergebnisse einer Umfrage des
Wissenschaftlichen Instituts der AOK (Wido) in seiner Forderung nach
Abschaffung der privaten Krankenversicherungen bestätigt. "Die Umfrage
zeigt deutlich, dass eine umfassende Gesundheitsversorgung für alle
Menschen mit Privatkassen nicht zu machen ist", sagte Dr. med. Arndt
Dohmen von der bundesweiten Attac-Arbeitsgruppe Soziale
Sicherungssysteme. "Stattdessen brauchen wir endlich eine solidarische
Bürgerversicherung – ohne Beitragsbemessungsgrenze, für alle
Einkommensarten und mit prozentual gleich hohen Beiträgen für alle!"

Der Wido-Studie zu Folge ist fast die Hälfte der privatversicherten
Rentner nicht in der Lage, steigende Versicherungskosten zu tragen und
wechselt daher in einen Tarif mit weniger Leistung. Insgesamt wechselte
fast jeder dritte Privatversicherte in 2012 oder 2013 in einen Tarif mit
geringerem Leistungsanspruch oder höherem Selbstbehalt
(http://kurzlink.de/Wido_Monitor). Auch die bereits im Sommer
erschienene Studie "GKV/PKV-Systemgrenze – Bestandsaufnahme" des
Instituts für Mikrodatenanalyse weist in vielen Leistungsbereichen nach,
dass Privatversicherte oft schlechter abgesichert sind als Mitglieder
der gesetzlichen Kassen (http://kurzlink.de/Studie_IfMDA).

"Um Billigtarife als Lockvogelangebote zu ermöglichen, schließen
Privatkassen im Kleingedruckten der Verträge oft existentiell wichtige
Leistungen aus, ohne die Kunden darüber angemessen zu informieren",
berichtete Arndt Dohmen, der als leitender Arzt an einer großen Klinik
arbeitet. "Viele Patienten stellen erst im Ernstfall erschrocken fest,
dass ihre Privatkasse die medizinisch notwendige Behandlung nicht
bezahlt." Hinzu komme das den meisten Privatversicherten bei
Vertragsabschluss nicht bekannte Risiko, in höheren Lebensjahren mit
zunehmenden chronischen Erkrankungen mit Beitragserhöhungen konfrontiert
zu werden, die einen durchschnittlichen Rentenbezieher in bittere Armut
treiben könnten. Arndt Dohmen: "Die große Mehrheit der
Privatversicherten, die nicht über ein großes zusätzliches Vermögen
verfügen, sind diesem Beitragswucher schutzlos ausgeliefert."

Attac fordert bereits seit Jahren ein Ende der privaten
Krankenversicherung und die Aufnahme aller Menschen in Deutschland in
eine solidarische Bürgerversicherung. Notwendig sei ein
einkommensunabhängiger Leistungskatalog für alle Versicherten. Nur so
lasse sich eine umfassende Gesundheitsversorgung für alle gewährleisten,
die langfristige Finanzierung des Gesundheitswesens sicherstellen und
das Solidarprinzip unseres Sozialversicherungssystems auch für künftige
Generationen erhalten.


Weitere Informationen:

www.attac-netzwerk.de/ag-soziale-sicherungssysteme


Für Rückfragen und Interviews:

* Dr. med. Arndt Dohmen, Attac-Arbeitsgruppe Soziale Sicherungssysteme,
Tel. 07763 919 071, arndtdohmen at web.de

* Werner Schüßler, Attac-AG Soziale Sicherungssysteme,
Tel. 0211 6696 9777


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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0151/6141 0268
Mail: presse at attac.de, Fax: 069/900 281-99
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