[imc-presse] [attac-d-presse] Gagfah-Verkäufe in Dresden: Attac fordert Ende der Spekulation mit Wohnimmobilien

Frauke Distelrath presse at attac.de
Fri May 4 14:21:10 CEST 2012


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 4. Mai 2012


* Gagfah-Verkäufe in Dresden: Attac fordert Ende der Spekulation mit 
Wohnimmobilien

* Private-Equity schließt Gemeinwohlorientierung von Wohnungsunternehmen 
aus

Aus Anlass des drohenden Verkaufs von 38.000 Wohnungen in Dresden durch 
den Privatinvestor Gagfah hat das globalisierungskritische Netzwerk 
Attac ein Ende der Spekulation mit Wohnimmobilien gefordert. "Am 
Dresdner Beispiel wird einmal mehr deutlich: 
Private-Equity-Gesellschaften haben kein Interesse, Immobilien 
langfristig zu betreiben und zu erhalten, sondern wollen sie 
wirtschaftlich ausschlachten ", sagte Mike Nagler vom bundesweiten 
Attac-Koordinierungskreis. "Bei den Dresdner Wohnungen wurde in den 
zurückliegenden Jahren der Großteil der Dividende direkt an den 
us-amerikanischen Mutterkonzern Fortress weitergeleitet, anstatt in die 
Bestände zu investieren."

Mit billigen Krediten seien riesige Wohnungsbestände erworben und dann 
die zuvor funktionierenden Unternehmen nach und nach seziert worden. 
Lohn- und Verwaltungskosten wurden durch Entlassungen und Lohnkürzungen 
gesenkt, die Mieten angehoben und dann schrittweise alles wieder 
losgeschlagen. Mike Nagler: "Die Kosten dafür tragen am Ende die Mieter 
und Bürger."

Fortress hatte bei der Übernahme der mehr als 47.000 Wohneinheiten sowie 
weiterer Gewerbeeinheiten im März 2006 1,75 Milliarden Euro an die Stadt 
Dresden gezahlt – davon 650 Millionen aus Eigenkapital und 1,1 
Milliarden aus Krediten. Jetzt will das Unternehmen 1,8 Milliarden Euro 
für die verbliebenen 38.000 Wohnungen fordern. Mike Nagler: "Das zeigt, 
dass damalige Verkaufspreis von 2006 viel zu niedrig war. Fortress 
schöpft nun weiter die Gewinne ab, die ihr von der Stadt ermöglicht wurden."

Attac warnte zudem, mit jedem Weiterverkauf werde die Sozialcharta für 
die Mieter brüchiger. Schon mit der Gagfah als Eigentümerin hätten 
massive Verletzungen der sozialen Zusatzabreden auch durch lange 
Gerichtsprozesse nicht unterbunden werden können.

Carl Waßmuth von der Attac-AG Privatisierung: "Mit jedem erneuten 
Verkauf wird die Spirale weiter gedreht: Fortress realisiert seine 
Gewinne, der neue Investor holt sich den stets höheren Kaufpreis wieder 
von den Mietern. Bezahlbares innerstädtisches Wohnen ist ein Gemeingut, 
das nicht Finanzinvestoren ausgeliefert werden darf."

Dresden zeigt nach Ansicht von Attac deutlich, dass sich das 
Renditeinteresse des Investors und der Anspruch an ein 
gemeinwohlorientiertes Wohnungsunternehmen nicht miteinander vereinbaren 
lassen. Attac fordert daher eine Rücküberführung der Wohnungen in 
kommunales oder genossenschaftliches Eigentum, so wie es beispielsweise 
derzeit die neu gegründete Genossenschaft  "fairwohnen " für die zum 
Verkauf stehenden TLG-Immobilien in Ostdeutschland in Angriff nimmt.

Zudem sei das Betätigungsfeld der Private-Equity- und der 
Hedgefonds-Branche endlich einzuschränken. Zu der notwendigen 
umfassenden Regulierung und Schrumpfung der Finanzmärkte gehöre ein 
Verbot von krisenverursachenden Finanzpraktiken wie denen der 
Private-Equity- und Hedgefonds.



Für Rückfragen:

* Mike Nagler, Attac Koordinierungskreis, 0179 – 9619 584

* Carl Waßmuth, Attac-AG Privatisierung, 0179 – 7724 335


http://www.attac-netzwerk.de/ag-privatisierung/

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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Tel.: 069/900 281-42; 0151/6141 0268
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