[imc-presse] [Presseinfo] Pressemitteilung Castor-Südblockade 03 November 2010
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Tue Nov 2 20:38:27 CET 2010
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dranbleiben . mitmachen . abschalten
Presseankündigung der südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen03. November
2010
*Blockade der Atommülltransporte in Südwestdeutschland geplant.*
Ein Bündnis von über 40 Gruppen und Organisationen aus
Südwestdeutschland ruft für den kommenden Samstag, den 06. November zur
Besetzung der Bahnschienen bei Berg in der Südpfalz auf, um gegen die
Durchfahrt des Castor-Transportes aus der Atommüllfabrik La Hague ins
Zwischenlager Gorleben zu demonstrieren. Ab 9.30 Uhr versammeln sich die
AtomkraftgegnerInnen zu einer Auftaktkundgebung am Sportplatz in Berg.
Von dort aus führt anschließend eine Demonstration durch den Ort zu den
Gleisen, wo um die Mittagszeit mit der Ankunft des Atommülltransportes
aus Frankreich gerechnet wird.
Uranabbau, Urananreicherung, Brennelementefertigung, Atomkraftwerke,
Atommüllbehandlung, Zwischenlagerung, etc. - Jeder Abschnitt der
Atommüllspirale vergrößert die Müllmenge um ein Vielfaches. Und jeder
dieser Abschnitte bietet eine Vielzahl von Argumenten gegen die Nutzung
der Atomkraft: Risiken von Unfällen, Freisetzung von Strahlung,
Verseuchung der Umwelt, Terrorgefahr, und vieles mehr.
Allein die Situation in den bestehenden Endlagerstandorten Morsleben,
Schacht Konrad und Asse und die wissenschaftliche Bewertung des
Standorts Gorleben zeigen die Unverantwortbarkeit der Produktion
weiteren Atommülls auf. Castor-Behälter haben eine Haltbarkeit von ca.
40 Jahren. Nach Stand der Technik müssten also alle Lagerbehälter nach
Ablauf dieser Zeit rücktransportiert und in neue Behältnisse umverpackt
werden - ein nie endender Teufelskreis, und bei jedem Schritt wird die
Menge des verstrahlten Materials vermehrt.
Es gibt bisher weltweit kein sicheres Endlager und es kann, so die
Aussage der Initiativen, auch auf den notwendigen Zeitraum von
hunderttausend Jahren keine Sicherheit geben. Die Augenwischerei der
verantwortlichen PolitikerInnen und ManagerInnen muss ein Ende haben.
Produktion und Transport von Atommüll muss beendet werden, was die
sofortige Stilllegung aller Atomanlagen heißen muss.
Der Bundestag hat mit den Stimmen der schwarz-gelben Mehrheit in der
vergangenen Woche den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke beschlossen.
Dadurch stehen wir jetzt vor einer neuen politischen Situation. Obwohl
die Mehrheit ein Ende der Atomkraft wünscht, setzt die Regierung die
Interessen der Atomwirtschaft gegen den Willen der Bevölkerung durch.
Diese Regierung steht beispiellos für eine Lobbypolitik, die den
demokratischen Gedanken in der Bundesrepublik ad absurdum führt.
Wir brauchen neue Wege der Mitsprache der betroffenen Bevölkerung, eine
neue Form der Demokratie. Das verbindet uns AtomkraftgegnerInnen mit
anderen sozialen Bewegungen, beispielsweise den Stuttgart 21-GegnerInnen
oder den Gewerkschaften und GlobalisierungskritikerInnen.
"Es geht jetzt nicht mehr um ein paar Jahre Laufzeit mehr oder weniger,
es geht nicht mehr nur um die Frage nach Sicherheitsstandards in den
laufenden Anlagen, es geht jetzt um die Atomkraft als Ganzes, um den
Weiterbestand der Politik dieser Regierung, um mehr Demokratie." lässt
sich der Standpunkt der südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen
zusammenfassen.
Die Aktion "Südblockade" in Berg ist basisdemokratisch organisiert, von
Übernachtungsplätzen und einer Küche, über Toiletten bis hin zu
medizinischer und psychosozialer Betreuung bieten die beteiligten
Gruppen einen festen organisatorischen Rahmen. Jeder Einzelne, der sich
an der Aktion beteiligen möchte, soll sicher sein, selbstbestimmt und
eigenverantwortlich Teil einer großen Gemeinschaft zu sein. Eine solche
Aktion funktioniert nur mit Respekt für jede Einzelperson und einem
solidarischen Miteinander. Die Organisatoren haben alles Mögliche getan,
die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass solche Aktionen erfolgreich
durchgeführt werden können.
Erster Anlaufpunkt ist der Gewerbehof Karslruhe, Steinstraße 23, 76133
Karlsruhe. Dort sammeln sich am Freitag, 05.11. ab 19 Uhr AktivistInnen
zur letzten Vorbereitung auf den Tag X. Es werden letzte Abstimmungen
getroffen und Fragen beantwortet. Dieser Anlaufpunkt ist vor allem für
Menschen gedacht, die eine weite Anreise haben oder sich in Ruhe auf die
Aktion einstimmen und vorbereiten wollen.
Am Samstag, den 06.11 startet um 09.30 Uhr die Auftaktkundgebung in
Berg/Pfalz auf dem Parkplatz vor der Gemeinschaftshalle in der
Waldstraße. Im Anschluss führt eine Demonstration durch den Ort zur
Wiese beim "Bootshaus". Dort wird die Versammlung bis zur Durchfahrt der
Castoren fortgesetzt.
Neben Redebeiträgen vom BUND Rheinland-Pfalz und IPPNW gibt es
musikalische Begleitung von DJs und einer Sambaband.
Alle weiteren Informationen finden Sie auf der Internetseite
www.castor-suedblockade.de <http://www.castor-suedblockade.de/>.
Wenn sie Kontakt zu Interviewpartnern vor Ort wünschen, oder zur
Pressekonferenz nach Ablauf der Aktion eingeladen werden möchten,
akkreditieren sie sich bitte unter Angabe von Name und Handynummer per
email an presse at castor-suedblockade.de
Direkte Fragen richten Sie bitte an das
Presseteam der Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen
Andreas Raschke, Holger Hildebrand, Erik Tschoepp
Tel.: 0175/2888422
Email: presse at castor-suedblockade.de <mailto:presse at castor-suedblockade.de>
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