[imc-presse] [attac-d-presse] Presseerklärung des Netzwerks Steuergerechtigkeit (TJN)
Detlev v. Larcher
detlev.larcher at attac.de
Wed Jul 28 09:30:26 CEST 2010
*Sehr geehrte Damen und Herren. Unten finden Sie eine Presseerklärung
des Netzwerkes Steuergerechtigkeit ( Tax Justice Network) aus Anlass des
Jahrestages der Verabschiedung des Gesetzes zur Bekämpfung der
Steuerhinterziehung.
Freundliche Grüße
i.A. Detlev v. Larcher
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Presseerklärung des Netzwerk Steuergerechtigkeit (Tax Justice Network)*
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*Ein Jahr Gesetz zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung -- Steueroasen
weiterhin unbehelligt*
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*(Berlin, 28.07.2010) Das Netzwerk Steuergerechtigkeit kritisiert die
Wirkungslosigkeit des Gesetzes zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung,
das vor einem Jahr am 29. Juli 2009 in Kraft trat. Die Ausgestaltung des
Gesetzes sei von vornherein völlig unzureichend gewesen. Während die
öffentliche Hand massiv sparen und sich verschulden müsse, seien die
Vermögen in Steueroasen im Jahr 2009 deutlich angestiegen.*
* *
Das Gesetz ist im ersten Jahr seines Bestehens kein einziges Mal zur
Anwendung gekommen. "Das ist leider kein Zeichen für größere
Steuerehrlichkeit, wie die CDs mit Tausenden von Betrugsfällen zeigen,
sondern ein Zeichen dafür, dass dieses Gesetz ein zahnloser Papiertiger
ist", sagt Markus Henn, Attac-Vertreter im Netzwerk Steuergerechtigkeit.
"Die Finanzlobby hat das Gesetz so verwässert, dass die bloße
Bereitschaft eines Staates zur Anwendung von OECD-Standards ausreicht."
Nur deshalb könne die Bundesregierung nun erklären, es gebe gar keine
Steueroase.
Dem Netzwerk Steuergerechtigkeit zufolge leidet das Gesetz jedoch vor
allem an einem anderen Geburtsfehler. Weil der im Gesetz verlangte
OECD-Standard keinen automatischen Informationsaustausch vorsieht,
kommen Steueroasen weitgehend ungeschoren davon. Denn für konkrete
Anfragen müssen die Steuerbehörden vorher schon wissen, wer welche
Gelder wo genau angelegt hat. "Selbst wenn eine Steueroase den
OECD-Standard erfüllt, sind die Steuerfahnder deshalb meist machtlos",
kritisiert Henn.
Das Netzwerk Steuergerechtigkeit verweist auf Alternativen: Brasilien
habe eine eigene Liste mit 65 Steueroasen vorgelegt, das Netzwerk selbst
eine mit 72 Steueroasen (www.financialsecrecyindex.com).
<http://www.financialsecrecyindex.com/> Frankreich erhebe eine
Sondersteuer für Banken mit Tochtergesellschaften in Steueroasen. Und
die USA hätten der Schweizer UBS-Bank mit Lizenzentzug gedroht. "Auch
Deutschland muss endlich ernst machen mit der Bekämpfung von
Steuerflucht. Gewinn- und Vermögensverlagerungen in Steueroasen ohne
Verlagerung der tatsächlichen Geschäftstätigkeit dürfen nicht mehr
möglich sein", betont Henn.
Wie unwirksam die internationalen Bemühungen gegen Steueroasen immer
noch sind, zeigt der letzte Reichtumsbericht der Boston Consulting
Group: Das Vermögen in Steueroasen ist von 6,8 Billionen US-Dollar im
Jahr 2008 auf 7,4 Billionen im Jahr 2009 gestiegen. Dieses Geld geht
sowohl Entwicklungsländern in dreistelliger Milliardenhöhe jährlich als
auch Ländern wie Deutschland für dringend nötige öffentliche Ausgaben
verloren.
Das Netzwerk Steuergerechtigkeit fordert deshalb:
- eine wirksame Anwendung des Gesetzes durch die Setzung von Fristen
gegenüber Steueroasen sowie die Erstellung einer Schwarze Liste von
Steueroasen;
- eine Überarbeitung des Gesetzes, mit der Steueroasen zu einem
tatsächlichen und automatischen Informationsaustausch verpflichtet werden.
*/Das Netzwerk Steuergerechtigkeit ist Teil des internationalen Tax
Justice Network <http://www.taxjustice.net/>, einem Zusammenschluss von
verschiedenen Organisationen, die sich für nationale und globale
Steuergerechtigkeit einsetzen. Mehr Informationen unter
http://steuergerechtigkeit.blogspot.com/ /*
Für Rückfragen: Markus Henn (Attac/WEED): 030-275-82249, 0176-37630916.
Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
Mail: presse at attac.de, Fax: 069/900 281-99
--
Mit freundlichen Grüßen aus Weyhe
Detlev v.Larcher
Böttcherei 210
28844 Weyhe
phone +49421894311
mobile+4916093708007
fax +49421801885
www.steuer-gegen-armut.org
http://steuergerechtigkeit.blogspot.com
cyberaction:www.steuergegenarmut.de
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