[imc-presse] [attac-d-presse] Cancún: Klimaschutz nicht verzocken!

Frauke Distelrath presse at attac.de
Wed Dec 8 12:40:01 CET 2010


Pressemitteilung
Attac Frankfurt
Frankfurt am Main, 8. Dezember 2010


* Cancún: Klimaschutz nicht verzocken!
* Attac fordert bedingungslosen Schutz der Wälder ohne Zertifikathandel

Beim Klimagipfel der Vereinten Nationen in Cancún beobachtet das
globalisierungskritische Netzwerk Attac mit besonders kritischem Blick
die laufenden Verhandlungen zum Waldschutzprogramm REDD (Reducing
Emissions from Deforestation and Forest Degradation). Dabei soll die
dringend notwendige Bereitstellung von Geld für den Waldschutz an einen
Zertifikatehandel gekoppelt werden. "Mit dem Zertifikatehandel würde der
Wald zur Ware und sein Schutz der Willkür des CO2-Marktes überlassen.
Doch der Klimaschutz darf nicht verzockt werden!", sagte Kathrin
Henneberger vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis.
"Die Industrieländer stehen in der Verantwortung, die Schwellen- und
Entwicklungsländer finanziell dabei zu unterstützen, die Wälder zu
schützen. Dazu sind sie auf Grund ihrer historischen Klimaschuld
verpflichtet."

Brandrodungen und Abholzung sind global die zweitgrößten Verursacher von
Treibhausgasen in der Atmosphäre. Angesicht dessen sei ein effektiver
Schutz des Waldes unerlässlich für echten Klimaschutz, betonte Attac.
Erfahrungen zeigten aber inzwischen, dass ein Zertifikatehandel als
Marktinstrument sehr viel weniger effektiv sei als eine Besteuerung oder
ordnungspolitische Instrumente. Entstünden spekulative Blasen und sinke
der Zertifikatwert, verliere auch der Schutz des Waldes an Wert. Ein
Zertifikatehandel für Waldflächen würde nicht den Klimaschutz,
sondern vor allem kurzfristige wirtschaftliche Interessen bedienen.
Emissionsintensive Unternehmen könnten sich einfach freikaufen.

"Unsere derzeitige Weltwirtschaftsordnung beruht auf der Ausbeutung von
fossilen Ressourcen mit dem Ergebnis, Kapital für wenige zu sichern und
zu vermehren. Mit neoliberalen Marktmechanismen wird versucht, den
Klimaschutz in diese Ordnung zu integrieren. Doch echte
Klimagerechtigkeit wird so nicht zu erlangen sein", sagte Kathrin
Henneberger. "Die Funktionsweise der Weltwirtschaft muss sich den
Herausforderungen des Klimaschutzes unterordnen und anpassen - nicht
umgekehrt."


Im Internet:

* Attac-Arbeitsgruppe "Energie, Klima, Umwelt"
http://www.attac-netzwerk.de/ag-eku

* REDD-Programm der UN:
http://www.un-redd.org/


Für Rückfragen und Interviews:

* Kathrin Henneberger, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0179) 9534 423



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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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