[imc-presse] [attac-d-presse] Reaktion auf Atom-Appell zeigt Entdemokratisierung der Politik
Frauke Distelrath
presse at attac.de
Tue Aug 24 11:56:33 CEST 2010
Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 24. August 2010
* Reaktion auf Atom-Appell zeigt Entdemokratisierung der Politik
* Gegenwehr gegen Diktat der Konzerne dringend notwendig
Die Reaktion der Bundesregierung auf den so genannten energiepolitischen
Appell der Atom-Lobby und ihrer Unterstützer ist nach Meinung des
globalisierungskritischen Netzwerkes Attac Ausdruck einer zunehmenden
Entdemokratisierung der Politik. "Eine Anzeige von 40 Managern und
sonstigen Promis wiegt für die Bundesregierung um ein Vielfaches
schwerer als die Tatsache, dass die große Mehrheit der Bürgerinnen und
Bürger gegen eine Verlängerung der vereinbarten
Atomkraftwerks-Laufzeiten ist", sagte Detlev von Larcher vom
bundesweiten Attac-Koordinierungskreis.
Erschreckenderweise kennzeichne diese Schieflage aber auch in weiten
Teilen die öffentliche Debatte. So gehe es fast nur noch um die Frage,
ob die Bundesregierung für ihr dickes Geschenk an die Stromkonzerne
überhaupt etwas zurückbekomme, die geplante Laufzeitverlängerung an sich
werde kaum noch in Frage gestellt. "Bei aller angemessenen Kritik am
erpresserischen Auftreten der Stromgiganten: Der eigentliche Skandal
liegt darin, dass sie zu dieser Erpressung in der Lage sind", sagte
Detlev von Larcher. Eine Politik, die die Dominanz von Konzerninteressen
über das Allgemeinwohl als gegeben hinnehme, trage maßgeblich zur viel
beklagten Politikverdrossenheit bei. Dabei zeige die Auseinandersetzung
um den Atomausstieg erneut, wie richtig die Grundforderung von Attac
nach einer Entmachtung großer Konzerne sei.
Attac fordert schon lange den sofortigen Atomausstieg und – unabhängig
davon – eine höhere Besteuerung der gigantischen Gewinne der
Stromkonzerne. Die Brennelementesteuer könnte ein kleiner Anfang sein.
"Dass sich die Stromkonzerne trotz ihrer enormen Gewinne so heftig
dagegen wehren, die Sanierung der Asse aber den Steuerzahlern zumuten,
ist ein weiterer Skandal", stellte Detlev von Larcher fest.
Mittelfristig setzt sich Attac für eine konzernfreie, soziale,
ökologische und demokratisch kontrollierte Energieversorgung ein:
Stromkonzerne und Übertragungsnetze sollen in öffentliches Eigentum
überführt und in kleinere Einheiten zerlegt werden, die demokratisch
kontrollierbar sind.
Die Globalisierungskritiker rufen dazu auf, sich massenweise an den für
Herbst geplanten Anti-Atomprotesten wie der Großdemonstration am 18.
September in Berlin zu beteiligen. "Die schamlose Kampagne der
Stromkonzerne muss den Widerstand der Bürgerinnen und Bürger gegen eine
Verlängerung der Atomkraftwerkslaufzeiten stärken", sagte Detlev von
Larcher. Bereits am Samstag beteiligten sich 4000 Menschen in 41
Wahlkreisen an der Anti-Atom-Aktion "Mal richtig abschalten".
Im Internet:
* Anti-Atomproteste am 18. September:
http://www.attac-netzwerk.de/ag-eku/
http://www.ausgestrahlt.de/startseite.html
* Demo-Aufruf:
http://kurzlink.de/Aufruf_Anti-Atom
Für Rückfragen und Interviews:
* Detlev von Larcher, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0160) 9370 8007
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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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