[imc-presse] [attac-d-presse] Offener Brief: G20 müssen Finanztransaktionssteuer beschließen

Frauke Distelrath presse at attac.de
Wed Sep 23 13:14:02 CEST 2009


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 23. September 2009



* G20 müssen Finanztransaktionsteuer jetzt beschließen
* Offener Brief von mehr als 30 NGOs und Netzwerken

31 Nichtregierungsorganisationen und Netzwerke aus Asien, Afrika, den
USA und Europa - darunter auch Attac Deutschland, Attac Dänemark,
Attac Finnland, Attac Flandern und Attac Schweiz - fordern in einem
heute veröffentlichten offenen Brief an die Teilnehmer des G20-Gipfels
in Pittsburgh nachdrücklich die Einführung einer
Finanztransaktionsteuer.

Sie betonen, dass selbst ein extrem niedriger Steuersatz von 0,05 Prozent
jährlich Dollar in zweistelliger Milliardenhöhe einbringen würde.
Damit könnten die Kosten der Krise von denen bezahlt werden, die mit
dem Handel auf den Finanzmärkten Superprofite erzielten. Auch den
Ländern des Südens, die besonders hart von der Krise betroffen sind,
könne damit geholfen werden. Es gehe nicht an, dass die Bürgerinnen
und Bürger weltweit für den Schaden der Finanzindustrie aufkommen
müssten.

Auch würde eine solche Steuer die kurzfristige Spekulation auf den
Finanzmärkten einschränken und verhindern, dass die Finanzindustrie so
weiter mache wie bisher und damit die nächste Krise herbeiführe.
Ein Jahr nach der Lehman-Pleite sei es höchste Zeit, grundlegende
Reformen des Finanzsystems durchzuführen. Die Einführung einer
Transaktionsteuer könne der Grundstein für den Aufbau einer
nachhaltigen Finanzarchitektur sein.


Für Rückfragen:
* Detlev von Larcher, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0160) 9370 8007


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To: the Leaders of G20 Countries

International Financial Transaction Tax on the Pittsburgh agenda

22 September 2009


Dear G20 leaders meeting in Pittsburgh,

The undersigned civil society organisations from across the world urge
you to take steps at the Pittsburgh summit towards the implementation
of an International Financial Transaction Tax.
Such a tax would be levied on all cross border financial transactions
including currencies, equities and all kinds of derivatives. Even with
a low rate of 0,05% such a tax could generate an annual income of tens
of billions of dollars.

This revenue could be used to pay for the cost of the crisis in the
North, in particular the heavy burden of public debt, which has been
accumulated to rescue the financial system. As well, to assist
countries in the South to meet their development objectives, which
have been thrown off track by the crisis. We are sure you agree that
it is unacceptable for citizens in both the North and South to pay for
the damage caused by the finance industry. Those who have benefited so
much from the way in which the system has worked ought to be obliged
to take responsibility for their actions. This tax is a measure of
political fairness and social justice.

Furthermore, such a tax would contribute to a reduction in
speculation, which was at the heart of the collapse of the financial
system. The tax would thus enhance financial stability and prevent the
finance industry from continuing with a 'business as usual' approach.
Around the world national financial transaction taxes (FTTs) are
commonplace on shares and bonds. Since these transactions are
electronic, they are simple and inexpensive to implement. Payment of
an International Financial Transaction Tax would thus be automatic
with no scope for avoidance, even in off-shore centres.  It could, in
fact, be introduced unilaterally by those countries wishing to see it
implemented; although it would be preferable that all major economies
participate.

A measure of this type has recently gained considerable support from
the German finance Minister, Mr Steinbrück and his colleague in the
Foreign Office, Mr Steinmeier.  Two weeks ago the head of the British
Financial Services Authority proposed a tax on financial transactions
to prevent excessive profiteering by banks. In recent days both
Germany's Chancellor Merkel and France's President Sarkozy have
publicly said they support the idea. Governments in Europe and South
America already have experience of specific FTTs, and parliaments in
France, Austria, Belgium, Canada and Finland have considered
implementing a tax on foreign exchange transactions. In 2005, at the
United Nations 115 countries voted to explore the potential of taxing
cross-border currency transactions.

One year after the collapse of Lehman Brothers now is the time to
consider substantial reforms of the financial system. The introduction
of an International Financial Transaction Tax would be a foundation
stone in the building of a new and sustainable financial architecture.


Yours sincerely,


European NGOs:
WEED (Germany),Stamp Out Poverty (representing 45 UK organisations),
Global Responsibility (Austrian Platform for Development and
Humanitarian Aid of 39 NGDOs), CRBM (Italy), 11.11.11 (Belgium), War
on Want (UK), Glopolis (Czech Republic), ATTAC - Switzerland, ATTAC -
Vlanderen, ATTAC - DK, ATTAC - Finland, ATTAC - Germany, Terre des
Hommes (Germany),KOO - Koordinierungsstelle der Österreich
Bischofskonferenz (Austria), Both ENDS (the Netherlands),
Philippinenbuero e.V. im Asienhaus (Germany)

NGOs from Asia and Africa:
Advocacy and Monitoring Network on Sustainable Development - AM-Net
(Japan),Altermonde (Japan), Association of Citizens for International
Solidarity Taxes - ACIST (Japan), Oxfam Japan, RESULTS Japan,
Ugoku/Ugokasu (GCAP Japan), Public Services International Asia-Pacific
Regional Organisation, Asian Community Center 21 - ACC21 (Japan),ATTAC
- Togo

International NGOs:
CIDSE, EURODAD, Global Policy Forum, Global Social Justice Initiative,
OXFAM International, Tax Justice Network


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Freie deutsche Übersetzung:


An die Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten

Internationale Finanztransaktionssteuer auf die Agenda in Pittsburgh

22. September 2009


Sehr geehrte Staats- und Regierungschefs der G20,

die unterzeichnenden Organisationen der Zivilgesellschaft fordern sie
auf, auf dem Gipfel in Pittsburgh die Einführung einer Internationalen
Finanztransaktionsteuer auf alle transnationalen Finanztransaktionen,
einschließlich des Handels mit Währungen, Aktien und Derivaten
anzugehen.

Mit dem Aufkommen dieser Steuer könnten im Norden die Krisenkosten
finanziert werden, insbesondere könnten damit die zur Rettung des
Finanzsystems aufgehäuften öffentlichen Schulden abgetragen werden.
Den Ländern des Südens könnte damit bei ihrer Entwicklung geholfen
werden, die durch die Krise abrupt abgebrochen wurde. Wir sind sicher,
Sie stimmen zu, dass es für Bürgerinnen und Bürger in Nord und Süd
inakzeptabel ist, für die Schäden aufzukommen, die die Finanzindustrie
angerichtet hat. Diejenigen, die so gut auf den Finanzmärkten verdient
haben, müssen auch für den Schaden aufkommen. Die Steuer wäre eine
Maßnahme politischer Fairness und sozialer Gerechtigkeit.

Diese Steuer würde dazu beitragen, die Spekulation einzudämmen, die
Hauptursache der Krise. Sie würde die Stabilität auf den Finanzmärkten
befördern und die Finanzindustrie daran hindern, so weiter zu machen
wie bisher.

Die Einführung einer Steuer auf Aktienzertifikate und Wertpapiere
stößt rund um die Erde auf Zustimmung. Seit der Handel elektronisch
abläuft, ist sie leicht und ohne hohen Kostenaufwand einzuführen. Die
Abführung der Steuer würde automatisch erfolgen und ließe keinem die
Chance - nicht einmal in Offshore-Zentren - sie umzugehen. Sie könnte
national von allen willigen Ländern eingeführt werden. Allerdings wäre
es besser, alle großen Ökonomien würden sie einführen.

Eine solche Maßnahme wurde jüngst vom deutschen Finanzminister Peer
Steinbrück und dem deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier
vorgeschlagen. Bereits 14 Tage vor ihnen hat der Chef der britischen
Finanzdienstleistungsbehörde die Finanztransaktionsteuer gefordert, um
den übermäßigen Profit der Banken einzuschränken. Kürzlich haben die
deutsche Bundeskanzlerin Angelika Merkel, der deutsche Finanzminister
Steinbrück und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy sich öffentlich
für diese Steuer eingesetzt. Regierungen in Europa und Südamerika
haben Erfahrungen mit solchen Steuern. Und die Parlamente in
Frankreich, Österreich, Belgien, Kanada und Finnland haben sich für
eine Devisentransaktionsteuer ausgesprochen. Im Jahr 2005 haben sich
im Rahmen der UNO 115 Staaten für eine solche Steuer ausgesprochen.

Ein Jahr nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers ist es jetzt Zeit,
grundlegende Reformen des Finanzsystems anzugehen. Die Einführung
einer internationalen Finanztransaktionsteuer könnte der Grundstein
sein für den Aufbau einer neuen, nachhaltigen Finanzarchitektur.


Mit freundlichen Grüßen


Europäische NGOs:
WEED (Deutschland), Stamp Out Poverty (Zusammenschluss von britischen
Organisationen), Global Responsibility (Österreichische Plattform von
39 NGOs für Entwicklung und Humanitäte Hilfe), CRBM (Italien),
11.11.11 (Belgien), War on Want (UK), Glopolis (Tschechien), ATTAC
Schweiz, ATTAC Flandern, ATTAC Dänemark, ATTAC Finnland, ATTAC
Deutschland, Terre des Hommes (Deutschland),KOO - Koordinierungsstelle
der Österreichischen Bischofskonferenz (Österreich), Both ENDS
(Niederlande), Philippinenbuero e.V. im Asienhaus (Deutschland)

NGOs aus Asien und Afrika:
Advocacy and Monitoring Network on Sustainable Development - AM-Net
(Japan), Altermonde (Japan), Association of Citizens for International
Solidarity Taxes - ACIST (Japan), Oxfam Japan, RESULTS Japan,
Ugoku/Ugokasu (GCAP Japan), Public Services International Asia-Pacific
Regional Organisation, Asian Community Center 21 - ACC21 (Japan), ATTAC
- Togo

Internationale NGOs:
CIDSE, EURODAD, Global Policy Forum, Global Social Justice Initiative,
OXFAM International, Tax Justice Network


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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
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