[imc-presse] [attac-d-presse] G20: Attac-Aktion vor Kanzleramt / Schutzschirm für Menschen und Umwelt!

Frauke Distelrath presse at attac.de
Sun Feb 22 15:34:17 CET 2009


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Berlin, 22. Februar 2009



* G20: Attac fordert Schutzschirm für Menschen und Umwelt
* Ausdrucksstarke Aktion vor dem Kanzleramt in Berlin

"G20: Regulieren reicht nicht! Schutzschirm für Menschen und Umwelt!
Die Reichen müssen zahlen - weltweit!"  Dieser Forderung haben
Aktivistinnen und Aktivisten des globalisierungskritischen Netzwerkes
Attac am Sonntag mit einer Aktion vor dem Kanzleramt in Berlin
Nachdruck verliehen. Anlass war das Vorbereitungstreffen europäischer
Staats- und Regierungschefs für den Gipfel der 20 wirtschaftsstärksten
Länder (G20) am 2. April in London. "Auch wenn Bundeskanzlerin Angela
Merkel und ihre Amtskollegen sich zurzeit gern verbalradikal geben -
die bisher bekannt gewordenen Pläne der G20 lassen nur einen Schluss
zu: Mit wachsweichen Reformen wollen sie die internationalen
Finanzmärkte gerade so weit regulieren, dass sie ihre bisherige Rolle
wieder übernehmen können. Gewinne sollen privatisiert bleiben,
Verluste sozialisiert werden", sagte Sabine Leidig, Geschäftsführerin
von Attac Deutschland.

Bei der Aktion versuchten als Staats- und Regierungschefs verkleidete
Attac-Aktive den in einem Krankenhausbett liegenden
Finanzmarktkapitalismus (dargestellt ebenfalls von einem Aktivisten)
mit allen Mitteln zu retten. Die Wiederbelebungsmaßnahmen reichten von
Elektroschocks über Finanzspritzen und den Einsatz eines
Schuldenbarometers bis hin zu Geldscheinen, die - dem globalen Süden,
Erwerbslosen und der Umwelt entrissen - in den Tropf und die Taschen
des Kranken gestopft wurden.

"Wir fordern, dass endlich diejenigen für die Krise zahlen, die
Jahrzehnte lang von den liberalisierten Finanzmärkten profitiert haben
- auf Kosten der großen Mehrheit", sagte Sabine Leidig. Vermögen und
Erbschaften müssten endlich angemessen besteuert werden. Zur
Refinanzierung der Rettungspakete verlangt Attac eine einmalige
Sonderabgabe auf Vermögen.

"Der Maßnahmenkatalog für eine Entmachtung der Finanzmärkte liegt
längst auf dem Tisch", betonte Sabine Leidig. Dazu zähle vor allem die
Schrumpfung der Kapitalmärkte durch eine radikale Umverteilung von
oben nach unten - innerhalb der jeweiligen Gesellschaften sowie
zwischen Nord und Süd. Darüberhinaus fordert Attac, das
Schattenbankensystem aus Hedge-Fonds, Zweckgesellschaften und anderen
unregulierten Finanzakteuren zu verbieten sowie einen Finanzmarkt-TÜV
einzuführen, der neue Finanzinstrumente standardisiert und prüft. Mit
der Besteuerung aller Finanztransaktionen soll Spekulation reduziert
und die Kurzfristorientierung der Finanzmärkte geschwächt werden.
Zudem bedürfe es scharfer Regelungen, um Steuer- und Regulierungsoasen
auszutrocknen.

Attac kritisierte scharf, dass die ärmeren Länder des Südens weiterhin
außen vorbleiben, obwohl sie unter der Krise am meisten leiden.
Notwendig sei eine gemeinsame Finanzaufsicht unter dem Dach der UNO.

Unter dem Motto "Wir zahlen nicht für eure Krise! Für eine
solidarische Gesellschaft" mobilisiert Attac gemeinsam mit
Bündnispartnern für den 28. März - wenige Tage vor dem G20-Gipfel - zu
Demonstrationen in Berlin und Frankfurt am Main. Der britische
Gewerkschaftsdachverband TUC erwartet für denselben Tag zu seinen
Protesten gegen die G20 in London 100.000 Menschen. Auch die
Teilnehmer des Weltsozialforums Ende Januar im brasilianischen Belém
haben zu globalen Aktionen am 28. März aufgerufen.


Im Internet:
* Aktionsfoto in Kürze im Internet (Download kostenlos bei Nennung des
Fotografen Jakob Huber):
http://flickr.com/photos/jakobhuber

* Attac-Mobilisierungsseite für Demos am 28. März:
http://www.28maerz.de/

* Attac-Forderungen zur demokratischen Kontrolle der Finanzmärkte:
http://www.casino-schliessen.de/material/ratschlagserklaerung/



Für Rückfragen:
* Sabine Leidig, Attac-Geschäftsführerin, Tel. 0175 - 292 4257



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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
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