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detlev.larcher
detlev.larcher at attac.de
Sat Feb 7 10:19:58 CET 2009
Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 7. Februar 2009
* Attac fordert gläserne Banken
* CSU-Initiative für weniger Transparenz bei Bankenaufsicht ist Skandal
Mit scharfer Kritik hat das globalisierungskritische Netzwerk Attac auf
die Initiative des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU)
reagiert, das Recht auf Akteneinsicht bei der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu beschneiden. "Es ist ein
Skandal wie CDU und CSU die Bürger hinters Licht führen wollen. Vorne
herum ruft Bundeskanzlerin Angela Merkel nach mehr Transparenz bei den
Banken und auf den Finanzmärkten -- hinten herum versucht die Union zu
verhindern, dass geprellte Anleger die Akten der BaFin einsehen können",
stellte Detlev von Larcher vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis fest.
Geht es nach der bayerischen CSU-FDP-Landesregierung sollen künftig
Bürger, Anleger, Wissenschaftler und Medien keine Akteneinsicht mehr
erstreiten können, wenn es um die BaFin und die Bundesbank geht.
Recherchen des TV-Magazins Kontraste zufolge hat sich im Bundesrat
bereits eine Mehrheit für eine entsprechende Änderung des
Informationsfreiheitsgesetzes gefunden.
"Mitten in der Wirtschaftskrise wollen Seehofer und Co. die Transparenz
abschaffen. Brisante Akten wie die Kontrollberichte der BaFin sollen
geheim bleiben. Schließlich könnten die Bürger dort ja nachlesen, wie
die mit Politikern besetzten Aufsichtsgremien der Banken und das
Bankmanagement versagt haben", sagte Detlev von Larcher. "Auch das volle
Ausmaß des Versagens der Politiker bei der Krise der Bayern-LB könnte
ans Tageslicht kommen."
Grund des Vorstoßes aus Bayern sei offenbar, dass nun immer mehr
bayerische Unternehmen nach staatlichen Finanzspritzen rufen. Vor diesem
Hintergrund wolle die CSU eigene Fehler sowie das Versagen der BaFin
vertuschen.
Attac forderte die Abgeordneten des Bundestages auf, einer Änderung des
Gesetzes auf Informationsfreiheit nicht zuzustimmen. Detlev von Larcher:
"Dieses skandalöse Vorhaben darf nicht gelingen. Wir brauchen dringend
die demokratische Kontrolle der Finanzmärkte. Dafür ist mehr, nicht
weniger Transparenz nötig. Wir fordern gläserne Banken."
Für Rückfragen:
* Detlev von Larcher, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0160) 9370 8007
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