[imc-presse] [attac-d-presse] Attac kritisiert Treffen von Merkel mit IWF, Weltbank und Co.

Frauke Distelrath presse at attac.de
Thu Feb 5 12:08:17 CET 2009


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 5. Februar 2009


* IWF, Weltbank und Co.: Brandstifter spielen Feuerwehr
* Globales Finanzsystem muss auf neue Füße gestellt werden

Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft sich am heutigen Donnerstag in
Berlin mit den Spitzen des Internationalen Währungsfonds' (IWF), der
Weltbank, der Welthandelsorganisation (WTO) und der Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), um den Gipfel
der 20 wirtschaftsstärksten Industrie- und Schwellenländer (G 20)
Anfang April in London vorzubereiten. Dazu erklärt das
globalisierungskritische Netzwerk Attac:

"Da kommen die Brandstifter zusammen, um Feuerwehr zu spielen. IWF,
Weltbank, OECD und WTO sind genau jene, die Jahrzehnte lang alle
Warnungen in den Wind geschlagen, die weltweite Deregulierung der
Kapitalmärkte betrieben und damit die Finanzkrise erst herbeigeführt
haben", sagte Detlev von Larcher. "Eine neue, dem Allgemeinwohl und
nicht dem nur Profit der Finanzinvestoren dienende weltweite
Finanzarchitektur ist von diesen Akteuren nun wirklich nicht zu
erwarten." Das Handeln sowohl der Kanzlerin als auch der
internationalen Finanzinstitutionen zeige, dass es ihnen - aller
globalisierungskritischen Rhetorik zum Trotz - darum gehe, die Krise
zu überstehen, um anschließend weiter zu machen wie bisher. Das habe
auch das Weltwirtschaftsforum in Davos deutlich gemacht.

Detlev von Larcher: "Das dürfen wir uns nicht gefallen lassen. Wir
wollen nicht für ihre Krise bezahlen. Die Profiteure der
liberalisierten Finanzmärkte müssen selbst zahlen. Das Geld muss dort
genommen werden, wo es ist." Attac fordert eine Sonderabgabe auf große
Vermögen, um die Kosten der Krise zu bewältigen. Darüber hinaus seien
konkrete Maßnahmen notwendig, um dauerhaft das Ungleichgewicht
zwischen Arm und Reich zu bekämpfen - national und zwischen den
Ländern. Attac fordert eine Steuer auf alle Finanztransaktionen, um
Finanzakteure zu stoppen, die mit kurzfristigen hochspekulativen
Geschäften Profite auf Kosten der Allgemeinheit machen. Zudem dringt
Attac auf die sofortige Austrocknung der Steuer- und
Regulierungsoasen, mit deren Hilfe die Banken und andere Finanzakteure
Regulierung umgehen.

"Wir bekräftigen die Forderung des Weltsozialforums in Belém: Das
Finanzsystem muss auf völlig neue Füße gestellt und öffentlich und
demokratisch kontrolliert werden", betonte Kerstin Sack, ebenfalls
Mitglied des Attac-Koordinierungskreises. Dafür müsse statt des IWF
ein demokratisches Gremium unter dem Dach der Vereinten Nationen
geschaffen werden. Dieses solle eine internationale Steuerbehörde
gründen, die Wechselkurse stabilisieren und einen Mechanismus zur
Schuldenstreichung -  insbesondere für die Länder des Südens - in Gang
setzen.

Unter dem Motto "Wir zahlen nicht für eure Krise" mobilisiert Attac
Deutschland gemeinsam mit Bündnispartnern für Demonstrationen am 28.
März in Berlin und Frankfurt.


Im Internet:
http://www.casino-schliessen.de/aktionen/2803/startseite/


Für Rückfragen:
Detlev von Larcher, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0160) 9370 8007
Kerstin Sack, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0175) 340 8588



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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
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