[imc-presse] [attac-d-presse] EU-Energiegipfel: Heuchelei auf Kosten von Umwelt und Verbrauchern

sundermann at attac.de sundermann at attac.de
Fri Jun 6 13:56:50 CEST 2008


* EU-Regelung zu Stromnetzen: kein Gewinn für Umwelt und Kunden
* Netze müssen in die öffentliche Hand

Als "Heuchelei" hat das globalisierungskritische Netzwerk das
Treffen der EU-Energieminister am heutigen Freitag bezeichnet. "Alle
Vorschläge, die auf dem Tisch liegen, sind Gift für eine soziale und
ökologische Energieversorgung", sagte Chris Methmann vom Attac-
Koordinierungskreis. "Weder würde ein sogenanntes Unbundling, also die
Trennung von Netz und Erzeugung, zu niedrigeren Preisen führen, noch
wäre sichergestellt, dass das Netz für eine Versorgung mit
umweltfreundlichen Energien fit gemacht wird." Weder in Brüssel noch
in Berlin habe man davon gelernt, dass die vergangenen
Liberalisierungsschritte zu der folgenreichen Konzentration im
Energiemarkt geführt haben.

"Auch die Position der Bundesregierung, die sich schützend vor
die Energieriesen stellt, ist unhaltbar", ergänzt Alexis Passadakis,
ebenfalls Mitglied im Attac-Koordinierungskreis. "Was sich zur Zeit in
der EU zum Thema Entflechtung der Energieversorgung abspielt,  ist ein
reiner Kampf um nationale Dominanz. Insbesondere Deutschland und
Frankreich wollen, dass die bei ihnen beheimateten Konzerne ihre
Position als Euro-Champions weiter ausbauen können, Länder wie
Großbritannien mit vergleichsweise kleinen Unternehmen, bei denen es
bereits eine Entflechtung gegeben hat, versuchen dagegen mit Hilfe der
Kommission ihre Ausgangslage zu verbessern.", so Passadakis weiter.

Attac fordert stattdessen, die Netze der Stromkonzerne in die
öffentliche Hand zu überführen und soziale und ökologische Ziele in
einem künftigen öffentlichen Netzunternehmen zu verankern. Der
angemessene Kaufpreis liege dabei bei null Euro. Methmann: "Die
Stromkonzerne fahren durch die Netzentgelte jährlich Gewinne
in Milliardenhöhe ein, während sie gleichzeitig dringend notwendige
Investitionen in die Netze verschleppen." So betrugen die Netzentgelte
in 2006 rund 21 Milliarden Euro; in die Infrastruktur investiert
wurden 2,4 Milliarden Euro.

Unter dem Motto "Power to the People" hat Attac Anfang des Jahres eine
bundesweite Kampagne gegen RWE, Eon, Vattenfall und EnBW gestartet.
Attac fordert die Enteignung und Zerlegung der Konzerne inklusive
ihrer Kraftwerkskapazitäten sowie ihre Überführung in kleinere,
demokratisch kontrollierbare Einheiten.
Bürgerinnen und Bürger, die die Forderung nach einem öffentlichen
Netzunternehmen unter demokratischer Kontrolle unterstützen möchten,
können sich an einer E-Mail-Aktion von Attac und dem Bund der
Energieverbraucher beteiligen.

Link zur E-Mail-Aktion: http://www.stromnetze-demokratisch-kontrollieren.de/

Für Rückfragen:
Alexis Passadakis, Attac-Koordinierungskreis, 0170-2684445
Chris Methmann, Attac-Koordinierungskreis, 0163-2605153



_______________________________________

Um diese Mailingliste abzubestellen oder die E-Mail-Adresse zu ändern, besuchen Sie bitte:
https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/attac-d-presse

Alle Pressemitteilungen von Attac Deutschland (mit Suchfunktion) finden Sie unter http://www.attac.de/presse

Neu: Als RSS-Feed gibt es die Presseinfos unter http://www.attac.de/presse/rss/


More information about the imc-presse mailing list