[imc-presse] [attac-d-presse] Attac fordert Aktionsprogramm gegen Steuerflucht und Steueroasen
Stephan Schilling
ste.schilling at gmx.de
Sat Feb 16 12:45:09 CET 2008
Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 16. Februar 2008
* Katzenjammer reicht nicht
* Attac fordert von Bundesregierung "Aktionsprogramm gegen Steuerflucht
und Steueroasen"
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac fordert von der
Bundesregierung ein „Aktionsprogramm gegen Steuerflucht und
Steueroasen“. „Der Katzenjammer und die Empörungsbekundungen der
Bundesregierung sind unglaubwürdig angesichts jahrelanger Untätigkeit
gegen Steueroasen“, sagt Sven Giegold, Steuerexperte von Attac
Deutschland. Attac fordert die Bundesregierung auf, nun „national und
international konsequent gegen Steuerflucht und Steueroasen aktiv zu
werden“. Die Maßnahmen müssten in einem Aktionsprogramm zusammengefasst
und von einer Task Force koordiniert werden. Die Zivilgesellschaft müsse
an der Erstellung dieses Programms beteiligt werden.
Die Erfolge der Bochumer Staatsanwaltschaft sind aus Sicht von Attac
„Zufallstreffer“ und lassen die Masse der Steuerflüchtlinge ungeschoren.
Bundesweit ist mehr Personal in der Steuerfahndung und in den
Staatsanwaltschaften zur Bekämpfung von Wirtschafts- und
Steuerkriminalität dringend notwendig. Die Abgabenordnung muss so
geändert werden, dass Geldtransfers ins Ausland systematisch untersucht
werden können. Wie in Australien muss der Kreditkartenverkehr mit den
Steueroasen systematisch überprüft werden. Steueroasen müssen auf einer
schwarzen Liste geführt werden. Geschäftstätigkeiten mit diesen Staaten
müssen transparent gemacht werden.
Giegold weiter: „Auf internationaler Ebene versteckt sich die
Bundesregierung seit Jahren hinter unwirksamen
Anti-Steueroasen-Maßnahmen von OECD und EU“. Die OECD-Initiative gegen
„unfaire Steuerpraktiken“ steckt seit 2001 in einer Krise und hat
faktisch nichts erreicht. Die Zinsrichtlinie der EU kann leicht umgangen
werden und sei damit „löchrig wie ein Schweizer Käse“, kritisiert
Giegold: Die so erzielten steuerlichen Einnahmen sind im Vergleich zum
Ausmaß der Steueroasen geringfügig. Die EU-Maßnahmen gegen „unfairen
Unternehmenssteuerwettbewerb“ sind ebenfalls leicht zu umgehen.
Notwendige Erweiterungen werden seit vielen Jahren blockiert.
Daher fordert Attac eine aktive und konfliktbereite Außenpolitik zur
Bekämpfung von Steueroasen und aggressivem Steuerwettbewerb. Angesichts
der wachsenden sozialen Ungleichheit darf nicht länger auf die
Zustimmung der Steueroasenländer gewartet werden, die vermutlich niemals
erfolgen wird. Vielmehr muss die Bundesregierung endlich aktiv werden
und gemeinsam mit handlungsbereiten Staaten notfalls den Kapitalverkehr
mit den Steueroasen beschränken.
Rückfragen: Sven Giegold, Attac Steuerexperte und Mitglied des
Attac-Rat, Tel. 0163/5957590
_______________________________________
Um diese Mailingliste abzubestellen oder die E-Mail-Adresse zu ändern, besuchen Sie bitte:
http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/attac-d-presse
Alle Pressemitteilungen von Attac Deutschland (mit Suchfunktion) finden Sie unter http://www.attac.de/presse
Neu: Als RSS-Feed gibt es die Presseinfos unter http://www.attac.de/presse/rss/
More information about the imc-presse
mailing list