[imc-presse] [attac-d-presse] IKB: Finanzmärkte endlich wirksam regulieren

Frauke Distelrath presse at attac.de
Thu Feb 14 13:29:26 CET 2008


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 14. Februar 2008


* IKB: Finanzmärkte endlich wirksam regulieren
* Attac fordert effektive Gesetze statt Betroffenheitsrhetorik

Als "heuchlerisches Schwarzer-Peter-Spiel" hat das
globalisierungskritische Netzwerk Attac die Kritik von
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos am Vorstand der
Mittelstandsbank IKB bezeichnet. "Mag sein, dass der IKB-Vorstand mit
Finanzinstrumenten gehandelt hat, von denen er keine Ahnung hat. Die
Verantwortung dafür, dass der Handel mit Krediten außerhalb der
Bilanzen überhaupt möglich ist, trägt die Politik", sagte Detlev von
Larcher, Finanzmarktexperte im bundesweiten Attac-Koordinierungskreis

Notwendig sei endlich ein Finanzmarktregulierungsgesetz, das solchen
Geschäften Einhalt gebietet. Das riesige Kreditkarussell, das durch
die einträgliche Weitergabe des Kreditrisikos von Bank zu Bank und
andere Investoren immer mehr Schwung bekomme, müsse durch gesetzliche
Vorschriften gestoppt werden. Wie der Fall der IKB erneut zeige,
ermöglichten solche Finanzinstrumente in Boomzeiten den Banken enorme
Profite. Wenn die Blase dann - wie derzeit in Folge der massenhaften
Insolvenzen von Häuslebauern in den USA - platze, treffe die Krise
ganze Ökonomien und damit die breite Masse der Menschen.

Wie Glos und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück am Mittwochabend
bekannt gegeben haben, soll der Bund seine Beteiligung an der IKB auf
43 Prozent aufstocken und sich zudem mit einer Milliarde Euro an dem
Rettungspaket für die Bank beteiligen. Zur Begründung hieß es, sonst
drohe ein "erheblicher Vertrauensverlust für den gesamten Finanzplatz
Deutschland".

"Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Jetzt müssen die
Steuerzahler schon zum dritten Mal für die IKB bluten, weil eine
Pleite einer solchen Bank viele andere Banken mit in den Untergang
reißen würde und so eine noch viel größere Krise auslösen würde mit
noch viel höheren Belastungen der arbeitenden Menschen", sagte Detlev
von Larcher.

Attac setzt sich ein für eine demokratische Kontrolle der
Finanzmärkte. Das Netzwerk fordert eine strenge gesetzliche Kontrolle
der Banken, eine effektive Aufsicht für die Finanzmärkte, die
Besteuerung von Finanzgeschäften sowie die Einführung einer
Devisentransaktionsteuer (Tobinsteuer) zur Eindämmung internationaler
Spekulationsgeschäfte mit Devisen.


Für Rückfragen
* Detlev von Larcher, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0160 - 9370 8007



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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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