[imc-presse] PM: Rechtsberatung in Sachsen vor dem Aus: RAV warnt vor Mittelkürzung für Asylverfahrensberatung
Presse / Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein (RAV)
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Wed Jun 11 16:56:43 CEST 2025
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*Pressemitteilung, 11. Juni 2025
<https://www.rav.de/publikationen/mitteilungen/mitteilung/rechtsberatung-in-sachsen-vor-dem-aus-rav-warnt-vor-mittelkuerzung-fuer-beratung-in-asylverfahren-1140>*
*Rechtsberatung in Sachsen vor dem Aus***
*RAV warnt vor Mittelkürzung für Asylverfahrensberatung***
Der Republikanische Anwältinnen- und Anwaltsverein (RAV) lehnt die
Kürzungen ab, die die Regierung des Freistaats Sachsen im Bereich Asyl
und Integration im Doppelhaushalt 2025/2026 plant und über die der
Haushaltsausschuss des Landtags noch diese Woche beraten will. Die neu
gegründete RAV-Regionalgruppe Ost befürchtet, dass Teile der Opposition
dem Entwurf der Minderheitenregierung zustimmen könnten, und warnt vor
den verheerenden Auswirkungen der geplanten Kürzungen.
Rechtsanwältin *Anne Kämmerer* sagt dazu: /„Die Streichung der Gelder
wäre eine Katastrophe, denn damit würde die unabhängige Beratung für
Geflüchtete in vielen Fällen unmöglich gemacht. Dabei profitieren
staatliche Stellen von der Arbeit der Beratungsstellen.“/ Oft sind es
die Beratungsstellen, die dank ihrer speziellen Expertise feststellen,
wenn Personen besonderen Schutz brauchen, zum Beispiel, weil sie von
sexueller Gewalt betroffen sind. Damit entlasten die Beratungsstellen
die Behörden in der Praxis enorm.
Die unabhängige Beratung gewährleistet, dass Asylsuchenden das Verfahren
und ihre eigenen Rechte und Pflichten verständlich erklärt werden/. „Als
Anwältin ist es mir ein Anliegen, dass alle Menschen ihre Rechte kennen.
Nur so können sie mündig und selbstbestimmt handeln. Das sollte in einem
Rechtsstaat selbstverständlich sein”,/ findet Kämmerer. Die
Rechtsanwältin kritisiert: /„Hier soll Unterstützung ausgerechnet für
diejenigen gestrichen werden, die sich mangels Sprachkenntnissen und
Geld sowieso schon in einer prekären Situation befinden.“/
Darüber hinaus steht im Raum, dass Mittel der „Förderrichtlinie
Integrative Maßnahmen” gekürzt werden. Dies beträfe die psychosoziale
Versorgung von Geflüchteten. Auch diese Kürzungen sind aus Sicht des RAV
abzulehnen, denn Menschen, die mit schwersten Traumata ankommen, sind
auf gesundheitliche Versorgung angewiesen.
Dazu führt Rechtsanwältin *Carolin Helmecke* aus: /„Die psychosozialen
Zentren tragen nicht nur zur notwendigen Versorgung und Stabilisierung
der Menschen bei. Oft sind die Betroffenen gesetzlich verpflichtet,
besondere ärztliche Atteste innerhalb kurzer Fristen bei Behörden oder
Gerichten vorzulegen, um ihre Rechte effektiv durchsetzen zu können.
Massive Kürzungen in der psychosozialen Versorgung würden eine
Einschränkung ihrer rechtlichen Möglichkeiten bedeuten.“/
/„Strukturen, die in Sachsen ankommende Menschen unterstützen, sind
heute wichtiger denn je. Wir fordern die Staatsregierung auf,
geflüchtete Menschen in Sachsen ernst zu nehmen und deren Rechtsberatung
sowie psychosoziale Unterstützung sicherzustellen. Die systematische
Entrechtung Geflüchteter ist eines Rechtsstaates nicht würdig“,/so
Helmecke abschließend.
Der RAV verweist auf den Offenen Brief gegen die Kürzungen
<https://www.saechsischer-fluechtlingsrat.de/2025/03/26/offene-brief-integrative-massnahmen/>,
den 38 Organisationen unterzeichnet haben.
Diese Pressemitteilung finden Sie auch hier auf unserer Website
<https://www.rav.de/publikationen/mitteilungen/mitteilung/rechtsberatung-in-sachsen-vor-dem-aus-rav-warnt-vor-mittelkuerzung-fuer-beratung-in-asylverfahren-1140>.
*Kontakt: *
*Carolin Helmecke*
Rechtsanwältin, RAV-Mitglied und aktiv in der RAV-Regionalgruppe Ost
E-Mail: mail at kanzlei-helmecke.de
*Pressestelle des RAV*
Telefon: 030-40048946
E-Mail: presse at rav.de
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Lotte Laloire
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