[imc-presse] Unsere Forderungen zur Bundestagswahl
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Fri Jan 17 11:50:13 CET 2025
Sehr geehrte Damen und Herren,
Im Vorfeld der Bundestagswahl haben wir einige relevante Aspekte und
Forderungen im Kontext der kurdischen Migrationsommunity
zusammengestellt (siehe unten).
Für weitere Fragen stehen wir selbstverständlich zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Ruken Akça & Kerem Gök
Co-Vorsitzende
*Unsere Forderungen zur Bundestagswahl*
In Deutschland leben schätzungsweise 1,5 Millionen Kurd:innen. Die
nationalstaatliche Subsumierung muss aufgehoben und die kurdische
Migrationscommunity als solche erfasst werden, da sie in relevanten
Bereichen (u.a. Statistiken, Aufklärungsarbeit, Asylrecht, Integration,
herkunftssprachlicher Unterricht) zahlreiche Probleme generiert. Die
kurdische Sprache muss in multilinguale institutionelle Publikationen
implementiert werden.
Inklusion im Sinne gesellschaftspolitischer Partizipation sollte
vollumfänglich auch die kurdische migrantische Community und ihre
Migrantenselbstorganisationen umfassen. Die systematische Exklusion von
unserem Verband als größtem kurdischem Dachverband ist kontraproduktiv
und inakzeptabel.
Die Benachteiligung von kurdischen Menschen in Deutschland aufgrund
eines politischen und zivilgesellschaftlichen Engagements ist zu
beenden. Das Betätigungsverbot gegen die Arbeiterpartei Kurdistans ist
umgehend aufzuheben. Denn dies hat erhebliche Auswirkungen auf die
Kurd:innen in Deutschland; dabei sind politische Partizipation und
gesellschaftliche Teilhabe ebenso betroffen wie Einbürgerung und
Asylverfahren.
Im Zeitraum Januar bis Dezember 2024 haben 250.945 Personen einen
Asylantrag gestellt. Zugangsstärkste Staatsangehörigkeiten sind Syrien
und die Türkei, ein nicht unwesentlicher Anteil Kurd:innen. Die
Schutzquote ist verhältnismäßig gering. Die Herkunftsstaaten sind für
Kurd:innen in keinster Weise sicher. Abschiebungen müssen daher komplett
ausgesetzt werden.
Die Bundesregierung gab kürzlich grünes Licht für die Lieferungen von
Waffen im Wert von mehreren Hundert Millionen Euro an den NATO Partner
Türkei. Garantien, dass diese nicht im Rahmen der antikurdischen, auch
völkerrechtswidrigen Kriegsführung eingesetzt werden, existieren nur
formell. Die Angriffe der Türkei auf Nordsyrien sind ein wesentlicher
Aspekt, dessen einzig richtige Konsequenz die sofortige Einstellung
aller Waffenlieferungen ist.
Deutschland engagiert sich im Prozess um die Neuordnung in Syrien. Der
stärkste Partner vor Ort im Sinne eines einheitlichen und vielfältigen,
demokratisch und paritätisch justierten Syriens ist die DAANES. Die
Anerkennung der DAANES und verstärkte humanitäre Hilfen dorthin sind
essentiell.
Parallel zur Neuordnung in Syrien finden in der Türkei erste Gespräche
im Kontext einer politischen Lösung der kurdischen Frage statt. Noch ist
es zu früh, von einem erneuten Friedensprozess zu sprechen. Die
Transformation in einen solchen sollte unser aller Ziel sein.
Deutschland als enger Verbündeter der Türkei sollte hier seinen Einfluss
geltend machen. Stabilität und Frieden im Mittleren Osten sind ohne eine
Lösung der kurdischen Frage nicht möglich.
Dem PKK-Begründer Abdullah Öcalan kommt in einem Lösungsprozess eine
Schlüsselrolle zu. Deutschland muss sich für ein Ende der Isolation und
die umgehende Implementierung der entsprechenden Beschlüsse des
Ministerkomitees des Europarates von September 2024 einsetzen.
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