[imc-presse] PM: Tote nach türkischem Luftangriff auf Friedenskonvoi in Nordsyrien
Civaka Azad
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Thu Jan 16 09:34:33 CET 2025
*Tote nach türkischem Luftangriff auf Friedenskonvoi in Nordsyrien*
/Pressemitteilung von Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für
Öffentlichkeitsarbeit, e.V., 16.01.2025/
Die türkische Luftwaffe hat am gestrigen Mittwoch erneut eine Mahnwache
ziviler Friedensaktivisten am Tişrîn-Staudamm in Nordsyrien bombardiert.
Nach Angaben der Demokratisch Autonomen Selbstverwaltung Nord- und
Ostsyriens (DAANES) kamen dabei drei Zivilisten ums Leben, darunter der
Fahrer einer Ambulanz des Kurdischen Roten Halbmonds (Heyva Sor a Kurd).
Zudem erlitten 19 weitere Menschen teils schwere Verletzungen.
Der Beschuss begann unmittelbar nachdem ein Friedenskonvoi den Staudamm
erreicht hatte. Zusätzlich bombardierten Kampfflugzeuge der türkischen
Luftwaffe die Umgebung des Staudamms und forderten weitere Opfer. Die
Mahnwache gegen die kriegerische Aggression der Türkei und ihrer
Stellvertretermiliz „Syrische Nationale Armee“ (SNA) ist seit einer
Woche am Staudamm aktiv. Bereits am 8. Januar kam es zu einem türkischen
Drohnenangriff auf einen Konvoi, der zum Staudamm gelangen wollte. Dabei
kamen mindestens drei Menschen ums Leben, 15 weitere wurden verletzt.
*Verurteilung als Kriegsverbrechen*
Die Selbstverwaltung des Kantons Firat verurteilt die jüngsten
türkischen Angriffe scharf und spricht von einer „schweren Verletzung
des humanitären Völkerrechts und der Menschenrechte“. In einer Erklärung
heißt es: „Wenn die Zivilbevölkerung und lebenswichtige Infrastruktur
gezielt bombardiert werden, handelt es sich eindeutig um
Kriegsverbrechen, die als solche benannt und verfolgt werden müssen.“
Die DAANES und andere zivilgesellschaftliche Organisationen fordern die
internationale Gemeinschaft auf, Verantwortung zu übernehmen und
dringend Maßnahmen zu ergreifen, um die ungerechtfertigte Gewalt der
Türkei und ihrer Verbündeten gegen die Bevölkerung und die Regionen zu
stoppen.
*Bedeutung der Tişrîn-Talsperre und Ziel der Mahnwache*
Der Tişrîn-Staudamm ist für die Region Nord- und Ostsyrien von
strategischer Bedeutung. Er stellt nicht nur eine wichtige Wasser- und
Energiequelle dar, sondern ist auch für den Verlauf möglicher weiterer
Auseinandersetzungen zwischen der SNA und den Demokratischen Kräften
Syriens (QSD) von Belang. Sollten die turkeitreuen Milizen den Staudamm
einnehmen, droht eine Offensive auf die symbolträchtige Stadt Kobanê.
In den Autonomiegebieten Nord- und Ostsyrien wächst zudem die Sorge vor
einer humanitären Krise aufgrund der Angriffe auf den Tişrîn-Talsperre.
Schwere Schäden infolge Bombardierungen der Türkei zwingen zu einer
Stilllegung der Anlage und Öffnung der Grundablässe, warnt DAANES: „Wir
stehen kurz vor einem Kollaps.“ Der Region drohe in diesem Fall eine
„verheerende Überflutung“ und damit eine unvorstellbare humanitäre und
ökologische Katastrophe, so die Selbstverwaltung.
/Für weitere Informationen und Rückfragen stehen wir gerne zur
Verfügung. Bei Interesse können wir Hintergrundgespräche und Interviews
mit politischen Vertreter:innen aus der DAANES vermitteln./
Mit freundlichen Grüßen
Müslüm Örtülü
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