[imc-presse] PM: Erneut Journalist bei türkischem Drohnenangriff in Nordsyrien getötet
Civaka Azad
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Sun Feb 16 12:20:51 CET 2025
*Erneut Journalist bei türkischem Drohnenangriff in Nordsyrien getötet*
/Pressemitteilung von Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für
Öffentlichkeitsarbeit, 16.02.2025/
Erneut ist ein kurdischer Journalist bei einem türkischen Drohnenangriff
in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien getötet worden. Bei dem
Getöteten handelt es sich um Egîd Roj, der zuletzt von der Euphratfront
über die Angriffe der türkischen Armee und der pro-türkischen
Söldnergruppe SNA berichtete. Nach Angaben der Demokratischen Kräfte
Syriens (QSD) wurde er am Samstag durch einen Angriff mit einer
sogenannten Kamikazedrohne auf die Friedenswache an der Tişrîn-Talsperre
getötet.
Der Journalistenverein Dicle Firat (DFG) erklärte angesichts der Tötung
von Egîd Roj: „Wir akzeptieren das Schweigen internationaler
Organisationen zu diesem Rechtsbruch nicht. Sie sehen zu, wie
Journalistinnen und Journalisten ermordet werden. Die Ermordung von Egîd
Roj und seiner Kolleg:innen muss untersucht werden und die
Verantwortlichen müssen wegen Kriegsverbrechen zur Rechenschaft gezogen
werden. Wir werden den Journalismus weiterhin um jeden Preis verteidigen."
*Gezielte Tötungen von Journalist:innen durch türkische Armee *
Die türkische Armee und ihre Söldner gehen offenbar gezielt gegen die
Berichterstattung über die Lage in Nord- und Ostsyrien vor. Bereits im
Dezember wurden mit Nazım Daştan und Cihan Bilgin zwei kurdische
Journalist:innen bei einem türkischen Drohnenangriff in der
selbstverwalteten Region getötet. Im Januar wurde außerdem der
Journalist Aziz Köylüoğlu bei einem gezielten Drohnenschlag des
türkischen Staates in der Kurdistan-Region des Irak (KRI) getötet. Er
hatte ebenfalls zur Berichterstattung über die türkischen
Kriegsverbrechen in Nord- und Ostsyrien beigetragen.
*Vorgehen der Türkei ist als Kriegsverbrechen zu werten*
Civaka Azad-Sprecher Michael Knapp erklärte dazu: „Wir schließen uns dem
Appell des DFG an. Gezielte Angriffe auf Medien und Journalist:innen
sind ein Kriegsverbrechen. Wenn die türkische Armee
Pressevertreter:innen bewusst ins Ziel nimmt, behindert sie die
Berichterstattung über den Konflikt und schneidet die zivile Bevölkerung
von wichtigen Informationen ab. Dies würde das Vorgehen der Türkei nicht
nur als Kriegsverbrechen, sondern auch als Verbrechen gegen die
Menschlichkeit qualifizieren. Auch wenn die Türkei das Römische Statut
nicht unterzeichnet hat, kann sie nach dem Weltrechtsprinzip zur
Verantwortung gezogen werden. Derzeit findet in München die
Sicherheitskonferenz statt. Die Verantwortlichen für diese Taten sind
also in Deutschland, darunter auch der türkische Außenminister Hakan
Fidan. Dies wäre eine Gelegenheit für die Vertreter:innen der
internationalen Gemeinschaft und insbesondere der völkerrechtlichen
Institutionen, die Vertreter:innen der türkischen Regierung zur
Rechenschaft zu ziehen.“
/Für weitere Informationen und Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.
/
/Mit freundlichen Grüßen/
/Mako Qocgiri/
--
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