[imc-presse] [attac-d-presse] EU-Mercosur-Abkommen: Ein giftiger Deal für Mensch, Umwelt und Demokratie
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Thu Nov 28 09:34:09 CET 2024
Pressemitteilung als PDF: https://link.attac.de/eu-mercosur-deal
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Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 28. November 2024
*EU-Mercosur-Abkommen: Ein giftiger Deal für Mensch, Umwelt und Demokratie*
*Über 400 Organisationen und Bündnisse fordern das Handelsabkommen zu
stoppen*
Eine Woche vor einem möglichen Verhandlungsabschluss zum
EU-Mercosur-Handelsvertrag haben am heutigen Donnerstag über 400
Organisationen der Zivilgesellschaft, sozialer Bewegungen und
wissenschaftlicher Einrichtungen aus Lateinamerika und Europa – darunter
auch Attac Deutschland – eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Sie
fordern den sofortigen Stopp der EU-Mercosur-Verhandlungen. In ihrer
Stellungnahme bezeichnen sie den Deal als ein „toxisches Abkommen“, das
Menschen, Umwelt und den Planeten zugunsten von Konzerninteressen opfert.
*Undemokratische Verhandlungen hinter verschlossenen Türen*
„Das EU-Mercosur-Abkommen wurde über zwei Jahrzehnte hinter
verschlossenen Türen, in intransparenten und undemokratischen Verfahren
ausgehandelt. Die Öffentlichkeit und betroffene Gruppen wurden
konsequent ausgeschlossen“, kritisiert Roland Süß,
Attac-Welthandelsexperte. Selbst die EU-Ombudsfrau hat die mangelnde
Transparenz der Europäischen Kommission scharf kritisiert. Das
vorgeschlagene Zusatzprotokoll geht nicht substanziell auf die in einer
Resolution des Europäischen Parlaments 2020 hervorgehobenen Umwelt- und
Nachhaltigkeitsprobleme ein. Ein weiterer undemokratischer Skandal: Um
kritische Stimmen einiger Mitgliedsstaaten zu umgehen, plant die
EU-Kommission das Abkommen aufzusplitten und damit die nationalen
Parlamente in ihrer Mitbestimmung zu umgehen.
*Das Abkommen untergräbt den Schutz von Umwelt und Menschenrechten*
Das Abkommen würde bestehende ausbeuterische und schädliche
Handelsstrukturen festigen und schädliche Praktiken gegenüber
kleinbäuerlichen Betrieben fördern. Diese bedrohen die
Ernährungssouveränität, führen zu größerer Hungersnot und zur
Vertreibung indigener Gemeinschaften. „Dieses Abkommen verschärft die
sozialen und ökologischen Ungleichheiten. Es wird die Ungleichgewichte
zwischen dem globalen Süden und dem globalen Norden noch weiter
zuspitzen und neokoloniale Handelsstrukturen aufrechterhalten“, sagt Süß.
*Kein Abkommen mit Regierungen wie der von Javier Milei*
In ihrer Erklärung weisen die unterzeichnenden Organisationen auch auf
die Gefahr hin, mit Führern und Regierungen in Argentinien und Paraguay
zu verhandeln, die die Klimakrise leugnen, während Brasilien mit
beispiellosen Dürren kämpft und Waldbrände die gesamte Region verwüsten.
In Argentinien haben die wirtschaftspolitischen Maßnahmen des
derzeitigen Präsidenten Javier Milei Millionen in die Armut gestürzt,
grundlegende Rechte eingeschränkt und öffentliche Dienstleistungen
abgebaut. Während die EU-Führung zögerte, ein Abkommen mit dem
ehemaligen brasilianischen Präsidenten Bolsonaro zu unterzeichnen,
scheinen sie weniger skeptisch gegenüber dem ähnlich gefährlichen Milei,
der droht, das Pariser Klimaabkommen zu verlassen.
Die unterzeichnenden Organisationen fordern die EU und die
Mercosur-Staaten nachdrücklich auf, ihre Verpflichtungen zum Schutz von
Klima, Menschenrechten und sozialer Gerechtigkeit ernst zu nehmen und
das EU-Mercosur-Abkommen abzulehnen. „Es ist Zeit für
Handelsbeziehungen, die auf Solidarität, Demokratie, Transparenz,
Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit basieren“, heißt es in der Erklärung.
*EU-Mercosur-Erklärung:* https://link.attac.de/eu-mercosur-erklaerung
*Für Rückfragen und Interviews:*
Roland Süß, Attac-Handelsexperte, suess at attac.de, +49 175 2725 893
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Lena Zoll
Pressesprecherin
Attac Deutschland
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Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt a.M.
lena.zoll at attac.de
Tel. 0162 3448009
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