[imc-presse] Presseerklärung_RAV fordert Abschiebestopp für jesidische Geflüchtete
RAV e.V.
gs at rav.de
Fri Jan 19 10:53:00 CET 2024
Sehr geehrte Damen und Herren,
anlässlich des heutigen Jahrestags der Anerkennung des Genozids an
Jesid*innen (Beschluss des Bundestag vom 19.1.2023) senden wir anbei und
folgend eine Presseerklärung des Republikanischen Anwältinnen- und
Anwältevereins (RAV), in der der sofortige Abschiebestopp für jesidische
Geflüchtete gefordert wird.
Wir bitten um Berichterstattung.
Die PM kann auch von der RAV-Webseite abgerufen werden:
https://www.rav.de/publikationen/mitteilungen/mitteilung/jahrestag-der-anerkennung-des-genozids-durch-den-bundestag-1008
Für die Vermittlung eines Pressegesprächs bitten wir um Kontaktaufnahme
über die Geschäftsstelle.
Mit freundlichen Grüßen
Sigrid v. Klinggräff
RAV-Geschäftsstelle
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Pressemitteilung vom 19.1.2024
*Jahrestag der Anerkennung des Genozids durch den Bundestag
RAV fordert Abschiebestopp für jesidische Geflüchtete
*Am 19. Januar 2023 hat der Bundestag die Verbrechen des Islamischen
Staats (IS) an den Jesid*innen als Völkermord anerkannt.
Im Rahmen seines Beschlusses stellte der Bundestag fest, dass auch neun
Jahre nach dem Genozid Verfolgung und Diskriminierung von Jesid*innen im
Irak noch immer andauern.
Heute, ein Jahr nach dem Anerkennungsbeschluss, ist die Lage von
jesidischen Schutzsuchenden in der Bundesrepublik dagegen von akuter
Angst vor Abschiebung geprägt.
Laut Auswärtigem Amt und Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sei
durch den militärischen Sieg über den IS im Irak jegliche
Verfolgungsgefahr für Jesid*innen gebannt.
Dass die Opfer des Genozids noch immer schwer unter dessen Folgen
leiden, wird in der deutschen Asylpraxis nicht hinreichend
berücksichtigt. Hunderttausende Jesid*innen leben noch immer als
Vertriebene unter teils menschenunwürdigen Bedingungen in kurdischen
Flüchtlingslagern. Ein Wiederaufbau jesidischer Siedlungsgebiete ist
aufgrund anhaltender Konflikte in der Region Shingal nicht abzusehen und
offensichtlich nicht im Interesse der lokalen Konfliktparteien.
Nach geheimen Absprachen zwischen dem Irak und der Bundesregierung
bereits im April 2023, werden irakische Schutzsuchende seit Sommer 2023
erstmalig seit fast 20 Jahren wieder abgeschoben. Unter den bisher
abgeschobenen befanden sich bereits rund 20 Jesiden.
*Der RAV fordert Abschiebungen von Jesid*innen zu stoppen und ein
Bleiberecht zu ermöglichen.*
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Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein e. V.
Haus der Demokratie und Menschenrechte
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