[imc-presse] Pressemitteilung: Internationaler Tag der Muttersprache
KONMED
info at kon-med.com
Wed Feb 21 17:21:13 CET 2024
*Internationaler Tag der Muttersprache*
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Der 21. Februar ist Internationaler Tag der Muttersprache. Dieser wurde
von der UNESCO zur Förderung sprachlicher sowie kultureller Vielfalt und
Mehrsprachigkeit ausgerufen. Weltweit sind gut die Hälfte aller Sprachen
vom Aussterben bedroht, darunter auch der kurdische Dialekt Kirmancki.
Die UNESCO erachtet es als Notwendigkeit, Sprachen als Zeichen der
kulturellen Identität der Sprechenden zu fördern, und verweist auf die
Bedeutung von Sprachen und Fremdsprachen sowie Mehrsprachigkeit als
Schlüssel zum gegenseitigen Verständnis und Respekt.
In unseren Herkunftsländern ist der Gebrauch der kurdischen Sprache
teilweise mit umfassenden Repressionen assoziiert. Die fünfjährige
Haftstrafe für die Kurdischlehrerin Zara Mohammadi im Iran ist nur ein
Beispiel hierfür. Die Artuklu Universität in Mardin, die seitens der
Türkei als Universität mit einem Lehrstuhl für Kurdologie gepriesen
wird, musste den Namen in Institut für lebende Sprachen umbenennen; das
Verfassen von Dissertationen in Kurdisch ist untersagt.
Auch in Deutschland bestehen erhebliche Defizite im Hinblick auf die
kurdische Sprache. Aufgrund der nationalstaatlichen Subsumierung der
Kurd:innen, die die zweitgrößte migrantische Community ausmachen, ist
Kurdisch oftmals nicht unter den Sprachen vertreten, in denen
Informationen von Institutionen veröffentlicht werden. Die
Benachteiligung macht sich auch im Bereich des herkunftssprachlichen
Unterrichts bemerkbar. In vielen Bundesländern ist dies zwar möglich,
die Zugangsvoraussetzungen sind allerdings sehr hoch. Die Ausbildung von
Kurdisch-Lehrkräften ist ebenfalls nicht gesichert.
Unsere Co-Vorsitzende Emine Ruken Akça fordert daher "die Schaffung
sämtlicher Voraussetzungen für das Recht auf herkunftssprachlichen
Unterricht in Kurdisch, insbesondere auch vor dem Hintergrund der
positiven Implikationen von Mehrsprachigkeit auf die Entwicklung." Sie
verweist zudem auf die Notwendigkeit, kurdisch als Standardsprache bei
multilingualen Veröffentlichungen seitens staatlicher Institutionen und
Behörden zu etablieren.
Emine Ruken Akca & Kerem Gök, Co-Vorsitzende KON-MED
E-Mail: info at kon-med.de
Köln, 21. Februar 2024
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