[imc-presse] PM: Türkischer Staat begeht Kriegsverbrechen in Nordsyrien – Zahl der zivilen Opfer steigt
Civaka Azad
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Wed Dec 11 11:49:16 CET 2024
*Türkischer Staat begeht Kriegsverbrechen in Nordsyrien – Zahl der
zivilen Opfer steigt*
/Pressemitteilung von Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für
Öffentlichkeitsarbeit e.V., 11.12.2024/
Nach der Einnahme der Stadt Minbic greifen die türkische Armee und die
dschihadistische Miliz SNA („Syrische Nationalarmee“) nun die
nordsyrische Stadt Kobanê aus der Luft und am Boden an. Die Zahl der
zivilen Opfer durch die Angriffe steigt weiter. Gestern vermeldete das
in Nordsyrien ansässige Rojava Information Center, dass allein in den
vergangenen 48 Stunden mindestens 31 Zivilist:innen durch die Angriffe
der Türkei und der SNA ums Leben gekommen sind. Aus der nun von der SNA
kontrollierten Stadt Minbic werden schwere Kriegsverbrechen gemeldet,
die zum Teil auf Video dokumentiert sind. So verbreiteten protürkische
Dschihadisten in sozialen Medien Videos, in denen sie mehrere Verwundete
in einem Krankenhaus in Minbic hinrichteten. Berichten zufolge wurden
viele Verletzte in den Krankenhäusern von Minbic auf diese Weise ermordet.
Heute wird aus der Nähe des Tişrîn-Staudamms, der derzeit von der SNA
und der türkischen Armee angegriffen wird, ein weiteres schweres
Kriegsverbrechen des türkischen Staates gemeldet. Ein Krankenwagen wurde
auf der Straße zwischen Sirrîn und Tişrîn von der türkischen Luftwaffe
angegriffen. Der Krankenwagen transportierte Verletzte. Einer der
Verwundeten und der Fahrer wurden getötet. Eine Krankenschwester und ein
weiterer Verwundeter wurden schwer verletzt.
*„Zivilist:innen werden massakriert, dringende Intervention notwendig“*
Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien äußerte sich angesichts der
Massaker durch die türkische Armee und ihre Söldner in einem dringenden
Appell an die internationale Gemeinschaft, die Zivilbevölkerung zu schützen.
„Der türkische Staat verstößt in jeder Hinsicht gegen internationales
Recht und Normen und verübt Massaker an unserer Bevölkerung in Nord- und
Ostsyrien. Es geht dabei darum, das Chaos in Syrien auszunutzen und die
Sicherheit und Stabilität von Nord- und Ostsyrien zu zerstören. Der
türkische Staat und seine Söldner haben erneut ihre Aggression gegen
diese Region unter Beweis gestellt. Türkische Drohnen verübten im Dorf
Sefiya, westlich von Ain Issa, ein weiteres Massaker. Bei diesem Angriff
wurden acht Zivilist:innen getötet“, so die Selbstverwaltung, die dieses
Vorgehen als Teil einer systematischen Politik der Massaker bezeichnete
und an den Angriff auf das ebenfalls bei Ain Issa gelegene Dorf
al-Mesterha am 8. Dezember erinnerte, bei dem mindestens zwölf
Zivilist:innen getötet wurden.
Die Selbstverwaltung verurteilt die Angriffe und ruft die internationale
Gemeinschaft und die Menschenrechtsorganisationen auf, umgehend zu
handeln: „Das Schweigen der internationalen Gemeinschaft ermutigt den
türkischen Staat zu weiteren Verbrechen und führt zu verstärkten
Angriffen auf die Bevölkerung der Region.“
/Für weitere Fragen und Informationen stehen wir Ihnen gerne zur
Verfügung. Wir verfügen über Dokumentationsmaterial zu den
Kriegsverbrechen der Türkei und der SNA, das wir bei Interesse gerne zur
Verfügung stellen. Zudem stehen wir im Austausch mit politischen
Verantwortungsträger:innen der Selbstverwaltung und Journalist:innen vor
Ort und können gerne Kontakte vermitteln. /
Mit freundlichen Grüßen
Müslüm Örtülü
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