[imc-presse] [attac-d-presse] Akku voll, Umwelt kaputt? – Lithium-Raub der EU in Chile stoppen!
Presse
presse at attac.de
Wed Nov 22 09:26:48 CET 2023
Pressemitteilung als PDF: https://link.attac.de/lithium-aktion
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Pressemitteilung
Attac Deutschland
Berlin, 22. November 2023
*Akku voll, Umwelt kaputt? – Lithium-Raub der EU in Chile stoppen!*
*Attac fordert: Unterzeichnung und Ratifizierung des EU-Chile-Abkommens
jetzt ablehnen*
Vor dem Bundeskanzleramt in Berlin haben Aktivist*innen des
globalisierungskritischen Netzwerkes Attac mit einer Banner-Aktion unter
dem Motto „Akku voll, Umwelt kaputt? – Lithium-Raub der EU in Chile
stoppen!“ gegen das EU-Chile-Abkommen protestiert. Mehrere Flamingos aus
Stoff und ein aufblasbarer Flamingo symbolisierten dabei die mit dem
Lithiumabbau einhergehende Umweltzerstörung im Extraktionsgebiet in Chile.
In der heutigen Sitzung berät und entscheidet das Regierungskabinett
über die Unterstützung Deutschlands bei dem Abkommen der EU mit Chile.
Attac fordert daher die Bundesregierung auf, sich gegen die
Ratifizierung des EU-Chile-Abkommens zu entscheiden. Von dem Ergebnis
der heutigen Kabinettssitzung hängt ab, wie Wirtschaftsminister Habeck
Anfang Dezember in Brüssel abstimmt, wenn der Minister*innenrat der EU
einen Beschluss zur Ratifizierung fassen wird.
Eine wesentliche Säule des Abkommens mit Chile ist ein Handelsabkommen.
Mit dessen Festlegungen im Kapitel „Energie und Rohstoffe“ erhält die EU
als privilegierter Handelspartner erweiterte Möglichkeiten zur
Rohstoffausbeutung. So dürfen Rohstoffe weder an inländische noch an
ausländische Abnehmer*innen günstiger abgegeben werden als an die EU.
Besonders interessant ist Chile für die EU, wenn es um den
Industrie-Rohstoff Lithium geht. In der Atacama-Salzwüste lagern riesige
Lithiumreserven, die im Zuge des Handelsabkommens für die EU noch
rücksichtsloser ausgebeutet werden könnten.
„Mit dem Abkommen soll die Ausbeutung von Lithium, zum Beispiel für
Batterien von E-Autos und für viele weitere elektronische Geräte,
drastisch ausgeweitet werden. Das hat massive Auswirkungen für die
Umwelt und die Lebensgrundlagen der vor Ort ansässigen indigenen
Gemeinschaften. Lithiumabbau ist wasserintensiv und schon jetzt senkt
die Rohstoffausbeutung den Grundwasserspiegel bedenklich“, sagt Roland
Süß von der Attac-Kampagnengruppe Lithium-Raub.
„Das Abkommen dient einseitig den Interessen der EU und ihrem Ziel einer
grünen Energie- und Mobilitätswende, aber die sozialen und ökologischen
Kosten dafür muss Chile tragen“, ergänzt Hanni Gramann aus der
Kampagnengruppe.
Das fortgeschrittene Rahmenabkommen zwischen der EU und Chile würde
zudem staatliche Regulierungsrechte durch weitreichende Verpflichtungen
zu Handelsliberalisierungen, wie den Abbau von Zöllen oder sogenannten
Handelshemmnissen, durch die Investor-Staat-Schiedsgerichtsbarkeit
einschränken.
Ein gerechter und nachhaltiger Handel ist für Attac mit dem Abkommen
nicht durchzusetzen. Denn das Abkommen ist alles andere als wegweisend.
Es folgt alleine der veralteten neoliberalen Handelspolitik und dem
bekannten Muster neo-kolonialer Ausbeutung im Globalen Süden.
*Für Rückfragen:*
Roland Süß, Attac Kampagnengruppe Lithium-Raub, +49 175 2725 893
Hanni Gramann, Attac Kampagnengruppe Lithium-Raub, +49 176 3060 8762
*Fotos der Aktion zeitnah hier:* http://attac.de/lithiumraub
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Lena Zoll
Pressesprecherin
Attac Deutschland
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Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt a.M.
lena.zoll at attac.de
Tel. 0162 3448009
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