[imc-presse] Breites Aktionsbündnis protestiert auf VW-Aktionärsversammlung
vw-hv at systemli.org
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Wed May 10 11:07:26 CEST 2023
Berlin 10.5.2023
Blutverschmierte Geldscheine, Torten-Attacke auf Wolfgang Porsche & Farbbomben auf
der VW-Aktionärsversammlung in Berlin. Erstmalig wurde am 10.05.2023 die VW-
Aktionärsversammlung in Berlin durch Aktivist*innen verschiedener Gruppen im Gebäude
kreativ begleitet. Das Bündnis verschiedener Gruppen setzt mit ihren Aktionen ein Zeichen
gegen die Ausbeutung und Zerstörung, die der Konzern im Namen der Dividende seiner
Aktionär:innen weiter vorantreibt.
Wir sind in Solidarität mit den internationalen Kämpfen von Betroffenen des maßlosen Profit-Strebens –Wie der uigurischen Bevölkerungsgruppe, die heute vor dem Gebäude gegen Zwangsarbeit in VW Lieferketten demonstriert. Ein Fahrradzubringer vor dem Verkehrsministerium startete ab 8 Uhr dorthin und weitere Aktivist*innen blockierten die Zufahrtswege nach dem Motto: „VW ist ein absofort ein solidarischer Mobilitätskonzern und kein ausbeuterischer Autokonzern.
Die Anfahrt zur Hauptversammlung ist einzig allein mit dem ÖPNV; Fahrrad und zu Fuß zu
erreichen“. Zusätzlich blockierten Aktivist*innen um 9:00 Uhr den Eingang mit einer
Sitzblockade und einem Transparent mit Themenbezug zur uigurischen Zwangsarbeit.
Am 10.05.2023 (heute) tagt die Aktionärs-Hauptversammlung des Volkswagenkonzerns im
City-Cube der Messe Berlin. Aktivist*innen verschiedener Gruppen haben sich auf die
Hauptversammlung begeben, um diese mittels spektakulärer Aktionen in Form von Störungen des geregelten Ablaufes zu unterbrechen.
Ob für die uigurische Bevölkerungsgruppe in der chinesischen Provinz Xinjiang, oder die Minenarbeiter:innen, die z.B. im Kongo die Batterie-Rohstoffe für „grüne“ E-Mobilität abbauen – VW steht weltweit für Katastrophen.
Wir zeigen, wo der soziale und ökologische Ausnahmezustand
sein Epizentrum hat. Während den kaskadenartigen Störaktionen schädigten mehrere
Aktivist*innen durch Farbbeutel, Kuchen und blutverschmierte Geldscheine die fast schon
steril wirkende Veranstaltung.
Zum 80. Geburtstag von Wolfgang Porsche, dem Aufsichtsradvorsitzenden der Porsche
AG und -mitglied der Volkswagen AG bereiteten die Aktivist*innen eine schöne
Überraschung: Mitgebracht wurde ein Kuchen, welcher Wolfgang Porsche nach einem
Geburtstagsständchen aller Aktionär*innen in Richtung Gesicht geworfen wurde.
Die zweite Störaktion trug sich wenige Zeit nach der ersten zu. Aktivist*innen aus den Berlin, 10.05.2023
vorderen Reihen bewarfen mit Farbbeuteln das Podium und die Leinwand mit blutroter
Farbe. Die dritte Aktion folgte wenig später, dieses Mal flogen blutverschmierte
Geldscheine durch die Luft, Taschenalarme sorgten für ordentlich Lärm. Die Versammlung
musste unterbrochen werden.
Olli Blume behauptet in seiner Rede auf der Hauptversammlung: „Bei Volkswagen
betrachten wir Nachhaltigkeit ganzheitlich – ökologisch, wirtschaftlich und sozial“ Bei
genauerer Betrachtung zeigt sich, was das bei VW bedeutet:
- ökologisch: VW setzt weiter auf Überproduktion für klimaschädlichen Individualverkehr.
Auch die E-Mobilität ist eine dreckige Lüge, die keine Probleme löst, dafür aber massiv
Rohstoffe, besonders im globalen Süden, ausbeutet.
- wirtschaftlich: VW gehört zu 53% der Familie Porsche-Piech, zu 20% dem Land
Niedersachsen und zu 17% dem Emirat Katar. Gewinne werden eingestrichen und Kosten
auf die Gesellschaft abgewälzt. Der wirtschaftliche Druck steigt, je weiter man in der
Lieferkette nach unten geht. Weltweit werden wirtschaftliche Ungleichheiten und
neokoloniale Verhältnisse genutzt und ausgebaut.
- sozial: Dem VW-Konzern geht es nicht um die Menschen, aus denen er Profit schlagen
kann. Entscheidungen, die unsere Arbeitsbedingungen, unsere Städte und unser
Zusammenleben betreffen, werden von einer entkoppelten Konzernspitze getroffen.
Es wird klar, dass der VW Konzern hier nur eins nachhaltig sichern möchte: Die Dividende
seiner Aktionär:innen.
Wir fordern wirkliche Nachhaltigkeit. Das geht nur mit der radikalen Umstrukturierung des
Konzerns! Wir wollen einen gemeinschaftlichen Betrieb für eine sozial und ökologisch
verträgliche Produktion! Das bedeutet: VW vergesellschaften und Bedürfnis-orientiert zu
produzieren.
Gute Arbeitsbedingungen, statt Renditenwachstum! Kostenlosen ÖPNV für Alle statt
Autos!
Dafür können wir uns Aktionär:innen, wie die Familie Porsche-Piech, nicht mehr leisten!
"Wir müssen die soziale und ökologische Frage zusammen behandeln. Dafür braucht es
Arbeiter*innen und Aktivist*innen, die gemeinsam für das Gute Leben für Alle kämpfen",
sagt eine der Aktivist*innen, die sich Maja nennt.
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