[imc-presse] [attac-d-presse] Credit Suisse: Fusion vergrößert Probleme, Risiken werden sozialisiert
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Mon Mar 20 11:53:18 CET 2023
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Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 20. März 2023
*Credit Suisse: Fusion vergrößert Probleme, Risiken werden sozialisiert*
*Attac fordert Zerteilung systemrelevanter Banken und strenge
Finanzregulierung*
Der Notverkauf der Credit Suisse an die Schweizer UBS zeigt für das
globalisierungskritische Netzwerk Attac einmal mehr, dass die
Regierungen das globale Finanzcasino nach der Finanzkrise 2008 völlig
unzureichend reguliert haben.
Weiterhin bedrohen systemrelevante Banken („too big to fail“) das
gesamte globale Finanzsystem und müssen – wie im aktuellen Fall – mit
staatlichen Garantien aufgefangen werden. „Mit der aktuellen Fusion der
Credit Suisse mit der UBS entsteht eine Mega-Bank, die eine noch größere
Bedrohung für das Finanzsystem darstellt. Das Problem wird damit nicht
gelöst, sondern nur verlagert. Während die meisten Beschäftigten um ihre
Arbeitsplätze bangen, wandern künftige Profite und Boni nun wieder an
die Aktionär*innen und Manager*innen. Kommt es bei der neuen Megabank
hingegen wieder zu Problemen, übernimmt die öffentliche Hand alle
Risiken“, stellt Alfred Eibl vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis
fest.
/Nichts gelernt aus Finanzkrise 2008? /
Attac zufolge ist das grundsätzliche Problem die nach wie vor zu
niedrige Eigenkapitalbasis der Banken. „Dieses Problem sei – allen
anderslautenden Versicherungen zum Trotz – auch nach der Finanzkrise
2008 nicht gelöst worden“, sagt Karl-Martin Hentschel von der
bundesweiten Attac-Arbeitsgruppe „Steuern und Finanzmärkte“.
„Insbesondere die Tatsache, dass die Bankenstabilität nicht am
eigentlichen Eigenkapital gemessen wird, sondern dass die Kredit- und
Wertpapierportfolios der Banken risikobewertet werden und damit mit
verringerten Beträgen in die Betrachtung eingehen, ist ein Fehler. Wie
sich gerade zeigt, werden eben auch stabile Staatsanleihen zu
Risikopapieren, wenn sich die Zinssätze drastisch ändern.“
/Attac fordert 20 Prozent Eigenkapitalbasis und Finanztransaktionssteuer /
Zu vermeiden wären diese Probleme insbesondere durch zwei zentrale
Punkte aus dem Forderungskatalog von Attac: die drastische Anhebung der
Eigenkapitalbasis auf mindestens 20 Prozent sowie die Einführung einer
echten Finanztransaktionssteuer, um die Finanzmärkte zu bändigen und die
Finanzbranche an der Finanzierung der Rettungsaktionen zu beteiligen.
Attac kritisiert zudem, dass weiterhin keine Trennung von
Investmentbanken und Geschäftsbanken und kein Verbot riskanter
Finanzprodukte und Geschäftspraktiken existiert. Schattenbanken sind
kaum reguliert.
*
**Für Rückfragen:*
Karl-Martin Hentschel, Attac-Arbeitsgruppe „Finanzmärkte und Steuern“,
karl-martin.hentschel at attac.de, +49 151 5908 4268
Alfred Eibl, Attac-Koordinierungskreis, alfred.eibl at attac.de, +49 160
9078 0266
--
Lena Zoll
Pressesprecherin
Attac Deutschland
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Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt a.M.
lena.zoll at attac.de
Tel. 0162 3448009
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