[imc-presse] [attac-d-presse] „ÖPNV braucht Zukunft“: Bündnis fordert Milliardeninvestitionen in den öffentlichen Verkehr
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Thu Mar 9 10:22:48 CET 2023
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Pressemitteilung
Attac Deutschland
Berlin, 09. März 2023
*„ÖPNV braucht Zukunft“: Bündnis fordert Milliardeninvestitionen in den
öffentlichen Verkehr*
*Anlässlich der Haushaltsplanung für das Jahr 2024 des Bundeskabinetts
fordert das Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“, den Weg für eine soziale und
ökologische Mobilitätswende zu bereiten. Dafür müssen im Verkehrsetat
umfangreiche Mittel bereitgestellt werden, um Investitionen in moderne
Infrastruktur und den Ausbau des Bus- und Bahnangebots zu gewährleisten.*
Schon jetzt fehlen Kommunen ausreichende Mittel, um ein attraktives Bus-
und Bahnangebot für alle zu schaffen. Deshalb fordert das Bündnis „ÖPNV
braucht Zukunft“, dem Umwelt- und Mobilitätsverbände, Gewerkschaften und
soziale Bewegungen angehören, die Bundesregierung auf, den Ausbau
nachhaltiger Mobilitätsangebote im Haushaltsplan 2024 zu priorisieren
und gemeinsam mit den Ländern Verantwortung für die Finanzierung von
Ausbau und Betrieb des gesamten ÖPNV zu übernehmen. Der Neu- und Ausbau
von Autobahnen müsse dagegen dringend gestoppt werden. Kommunen und
Verkehrsunternehmen sind schon jetzt in einer finanziellen Bredouille,
die sich mit der Einführung des 49-Euro-Deutschlandtickets weiter
verschärfen könnte. Wenn das Ziel der Bundesregierung, die
Verkehrsleistung im Schienenpersonennahverkehr bis 2030 zu verdoppeln,
kein reines Lippenbekenntnis bleiben soll, muss sie ihren Kurs jetzt
konsequent danach ausrichten.
„Der Ausbau von Verkehrsinfrastruktur darf nicht zum Selbstzweck erhoben
werden“, so das Bündnis. „Indem Bundesverkehrsminister Wissing den Bau
von Autobahnen und Schiene gleichermaßen beschleunigen will, manövriert
er die Verkehrs- und Mobilitätswende in eine Sackgasse. Wer alles
beschleunigen will, beschleunigt nichts. Statt klimafreundliche
Mobilität zu fördern, wird so der Status quo zementiert, während der
dringend benötigte Ausbau bei Bus und Bahn weiterhin nur schleppend
vorangeht.“
Das Bündnis weiter: „Der öffentliche Verkehr steckt inmitten einer
schweren Finanzierungskrise. Sehenden Auges fährt die Bundesregierung
die Verkehrspolitik und Mobilitätswende vor die Wand.“ Von heute an
gerechnet klafft bis zum Jahr 2030 allein bei den Betriebskosten eine
Finanzlücke von mindestens elf Milliarden Euro. Mit Blick auf die hohe
Inflation, den wachsenden Personalmangel und den zu erwartenden Anstieg
der Fahrgastzahlen angesichts günstigerer Tickets könnten die
ungedeckten Betriebskosten noch erheblich höher ausfallen. Hinzu kommt
ein steigender Investitionsbedarf in den Ausbau und Erhalt der
Infrastruktur, Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die Anschaffung
moderner und klimafreundlicher Fahrzeuge, Digitalisierung und den Umbau
von Haltestellen, die künftig für alle Menschen barrierefrei zugänglich
sein sollen. Die geschätzten Kosten dafür betragen rund acht Milliarden
Euro pro Jahr. Unter Berücksichtigung aller genannten Faktoren ist in
Zukunft sogar mit einer Finanzierungslücke von etwa 15 Milliarden Euro
jährlich zu rechnen, die von Bund und Ländern gestemmt werden muss.
Bundesverkehrsminister Wissing und Finanzminister Lindner müssen im
Haushalt 2024 die Regionalisierungsmittel massiv erhöhen und langfristig
garantieren. „Nur mit ausreichenden Regionalisierungsmitteln kann eine
echte Mobilitätswende mit einem attraktiven Angebot und bezahlbaren
Tickets im ÖPNV finanziert werden. Gleichzeitig erhalten die
Verkehrsbetriebe dadurch die nötige Planungssicherheit, um
klimafreundliche Mobilitätsangebote weiter auszubauen“, so die
Organisationen abschließend.
*Zum Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“ gehören:* Attac Deutschland, Bund
für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e. V., Changing Cities
e.V., Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), NaturFreunde
Deutschlands, VCD Verkehrsclub Deutschland e. V. und ver.di – Vereinte
Dienstleistungsgewerkschaft
*Für Rückfragen:*
Achim Heier, Mitglied des Attac-Koordinierungskreises, +49 176 8799 3760
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Lena Zoll
Pressesprecherin
Attac Deutschland
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Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt a.M.
lena.zoll at attac.de
Tel. 0162 3448009
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