[imc-presse] [attac-d-presse] Erneute EZB-Leitzinserhöhung: Stoppt den Zinshammer!
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Thu Jul 27 13:46:53 CEST 2023
Pressemitteilung als PDF: https://link.attac.de/ezb-zinserhoehung
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Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 27. Juli 2023
*
**Erneute EZB-Leitzinserhöhung: Stoppt den Zinshammer!*
*Attac fordert Investitionen in Soziales und Klimaschutz statt
Subventionierung von Banken, Geldmarktfonds und Unternehmen*
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac kritisiert die Entscheidung
des Executive Boards der Europäischen Zentralbank (EZB) vom 27. Juli,
den Leitzins weiter zu erhöhen. Diese hohen Leitzinsen würgen pauschal
die gesamte Wirtschaft ab und verhindern dringend notwendige
Investitionen in Soziales und Klimaschutz. Gleichzeitig werden jedoch
Banken und Geldmarktfonds mit einem hohen Einlagenzinssatz
subventioniert. Dagegen hat Attac anlässlich der Bekanntgabe der
jüngsten geldpolitischen Beschlüsse vor der EZB in Frankfurt am Main
protestiert.
„Die EZB muss ihren Zinshammer stoppen – falsche Inflationsbekämpfung
durch Zinssteigerungen sind schädlich! Notwendig ist dagegen die
gezielte Unterstützung von sozial-ökologischen Transformationsprogrammen
durch günstige Kreditprogramme und zusätzlich steuerpolitische
Maßnahmen, wie beispielsweise eine substanzielle Übergewinnbesteuerung“,
fordert Alfred Eibl, Mitglied der bundesweiten Attac-Arbeitsgruppe
Finanzmärkte und Steuern.
Der aktuelle Kampf der EZB gegen die Inflation durch Zinssteigerungen
behindert aktiv Maßnahmen für Klimaschutz oder für den sozialen
Wohnungsbau und protegiert stattdessen Banken, Geldmarktfonds und
Unternehmen. Diese Profiteure der Zinserhöhungen bereichern sich
weiterhin ohne Einschränkungen an den steigenden Einlagenzinsen.
„Auch die Bundesregierung unter ihrem faktischen Chef Christian Lindner
kümmert sich zielstrebig um die Erhöhung der Profite für Banken und
Konzerne. Mit einer Finanzspritze von sechs Milliarden Euro sollen diese
jährlich unterstützt werden. Lindner will diese Finanzmittel aus dem
Sozialbereich herauskürzen. Jährlich sollen beispielsweise 600 Millionen
Euro der Rentenversicherung und 84 Millionen Euro den sozialen
Freiwilligendiensten weggenommen werden. Lindner strebt aktiv eine
Umverteilung von unten nach oben an – das ist ein Skandal und trifft die
Falschen!“, erklärt Eibl.
Die tatsächlichen Inflationstreiber – steigende Gewinne durch
Unternehmen – werden durch die erneute Zinserhöhung der EZB nicht
angegriffen. Auswertungen der Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der Bank für Internationalen
Zahlungsausgleich, der Europäischen Kommission, der EZB selbst sowie
Zahlen des Internationalen Währungsfonds zeigen deutlich, dass die
Inflation der letzten zwei Jahre in Europa hauptsächlich durch
ungehindert steigende Unternehmensgewinne angetrieben wurde.
Attac fordert deshalb, die Ursache der Inflation anzugehen und die
Subventionierung von Unternehmen und Banken zu stoppen sowie die
notwendigen Maßnahmen für den sozial-ökologischen Umbau der Gesellschaft
nicht zu untergraben.
Fotos der Aktion zeitnah hier: http://attac.de/zinshammer
*Für Rückfragen:*
Alfred Eibl, Attac-Arbeitsgruppe Finanzmärkte und Steuern,
alfred.eibl at attac.de, +49 160 9078 0266
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