[imc-presse] [attac-d-presse] COP28: Scheinlösungen und Profitinteressen statt Klimaschutz
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Wed Dec 13 08:47:00 CET 2023
Pressemitteilung als PDF: https://link.attac.de/cop28
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Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 13. Dezember 2023
*COP28: Scheinlösungen und Profitinteressen statt Klimaschutz*
*
Attac: Bundesregierung muss klimaschädliche Politik beenden und fossile
Investitionen und Subventionen stoppen*
Die Ergebnisse der 28. UN-Klimakonferenz (COP28) in Dubai sind
unzureichend. Der fehlende Beschluss zum Ausstieg aus den fossilen
Energien, der zu einem Kompromiss zur Abkehr von fossilen Brennstoffen
verwässert wurde, blockiert die notwendigen schnellen Maßnahmen, um den
Klimakollaps zu verhindern. Das gilt auch für Deutschland.
Bundeskanzler Scholz hat Deutschland als Vorreiter für den Ausstieg aus
fossilen Energien präsentiert, kündigt 200 Millionen Euro Ausgleich an
Länder des Globalen Südens für verursachte Klimaschäden an und bewirbt
die Idee eines „Klimaclubs“ für Strategien zur Dekarbonisierung des
Industriesektors.
„200 Millionen Euro als Ausgleich für Klimaschäden stehen in keinem
Verhältnis zu den 2,6 Milliarden, die RWE als Ausgleich für entgangene
Kohlegewinne erhält“, kritisiert Roland Süß, Welthandelsexperte von
Attac. „Solange die Lobby der Fossilindustrie mehr Zugangspässe zur
Weltklimakonferenz erhält als die Delegationen der zehn durch die
Erderhitzung verwundbarsten Staaten, kann von ‚Verhandeln auf Augenhöhe‘
und Aufhebung der strukturellen Ungleichheit keine Rede sein.“
Für das globalisierungskritische Netzwerk Attac stehen die Ankündigungen
von Scholz auch in starkem Widerspruch zu den aktuellen Leerstellen der
Bundesregierung beim Klimaschutz. „Die Bundesregierung verfestigt gerade
mit langfristigen Lieferverträgen von LNG-Gas die Förderung von fossilen
Energien“, sagt Achim Heier von der Attac-Kampagnengruppe
einfach.umsteigen. „Außerdem weigert sich die Ampel, die 65 Milliarden
klimaschädlicher Subventionen abzubauen. Über 30 Milliarden Euro
Subventionen entfallen allein auf den Verkehrsbereich. Deutschland ist
kein Vorreiter im Klimaschutz, sondern bei Scheinlösungen und der
Durchsetzung von Profitinteressen.“
Die EU und Deutschland planen auch mit Staatshilfen die Produktion
„grüner Technologien“ zu erleichtern, um im weltweiten Exportsektor
führend zu werden. Attac kritisiert, dass die EU-Staaten so jedoch zur
Verfestigung globaler wirtschaftlicher Ungleichheit beitragen.
„Statt über Handelsverträge bevorzugt Industrie-Rohstoffe für die eigene
wirtschaftliche Vormachtstellung zu sichern, muss eine soziale und
klimagerechte Weltwirtschaft auf Kooperation ausgerichtet sein. Anstelle
extraktivistisches Wirtschaften zu fördern, muss eine solche Politik
ökonomisch schwächeren Regionen wirtschaftliche Entwicklung ermöglichen
und Ländern, deren Wirtschaft auf den Export fossiler Energieträger
ausgerichtet war, einen Ausweg bieten“, sagt Süß.
Attac fordert, dass die Bundesregierung fossile Investitionen und
Subventionen gesetzlich stoppt. Nur so kann sich Deutschland zu seiner
historischen Mitverantwortung für die globale Klimakrise bekennen und zu
einem tatsächlichen Vorreiter für klimasoziales Wirtschaften werden.
Auch die Besteuerung der Superreichen und das Ende der Schuldenbremse
sind erforderlich, um die notwendigen langfristigen Investitionen in ein
klimaneutrales Wirtschaften überhaupt zu ermöglichen.
*Für Rückfragen und Interviews:*
Achim Heier, Mitglied in der Attac-Kampagnengruppe einfach.umsteigen,
+49 17687993760
Roland Süß, Mitglied in der bundesweiten AG Welthandel und WTO, +49
1752725893
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Lena Zoll
Pressesprecherin
Attac Deutschland
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Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt a.M.
lena.zoll at attac.de
Tel. 0162 3448009
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