[imc-presse] [attac-d-presse] 10 Jahre Finanztransaktionssteuer – 10 Jahre gebrochene Versprechen
Pressestelle Attac Deutschland
presse at attac.de
Fri Oct 7 10:15:40 CEST 2022
Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 7. Oktober 2022
10 Jahre Finanztransaktionssteuer – 10 Jahre gebrochene Versprechen
*Notwendigkeit der Steuer ist auch angesichts der Energiekrise ungebrochen
*
Vor knapp 10 Jahren, am 9. Oktober 2012, einigten sich elf EU-Länder
inklusive Österreich beim EU-Finanzministerrat in Luxemburg auf die
Einführung einer Finanztransaktionssteuer. Dem war eine jahrelange
Kampagne von Attac, Oxfam, WEED, DGB und vielen anderen zivilen und
kirchlichen Organisationen, darunter auch Banken, in vielen europäischen
Ländern vorausgegangen. Die Umsetzung sollte Anfang 2014 erfolgen.
Doch obwohl der Beschluss nach wie vor gültig ist, gibt es die Steuer
bis heute nicht. Auch die Gruppe der „willigen Staaten“ besteht schon
lange nicht mehr. Verantwortlich dafür ist das jahrelange massive
Lobbying des Finanzsektors – allen voran des französischen und deutschen
Bankensektors - das eine wirksame Umsetzung erfolgreich verhindert hat.
„Die Finanztransaktionsteuer ist ein trauriges Beispiel dafür, wie die
Regierungen den Profit-Interessen von Banken und Hedge-Fonds Vorrang
gegenüber den Interessen der Allgemeinheit einräumen,“ kritisiert Detlev
von Larcher von Attac, der viele Jahre die Kampagne Steuer gegen Armut
koordiniert hat. „Denn eine umfassende Finanztransaktionssteuer würde
kurzfristige Spekulationen unattraktiv machen, die Märkte stabilisieren,
Finanzkrisen vorbeugen und reale Investitionen fördern.“
*Auch in der Energiekrise fehlt die Finanztransaktionssteuer*
Die Notwendigkeit und Richtigkeit der Steuer ist ungebrochen, wie auch
die aktuelle Energiekrise zeigt: „Eine Finanztransaktionssteuer wäre ein
effektives Mittel, um die verrücktspielenden Preise auf den
Energiebörsen zu stabilisieren. Der Anreiz, Energie-Terminkontrakte zu
immer höheren Preisen zu kaufen und zu verkaufen, würde eingedämmt. Das
würde die Preissteigerungen dämpfen und die Preise stabilisieren“,
erklärt Larcher. Die Einnahmen könnten zudem für Investitionen in
erneuerbare Energien verwendet werden.
*Attac: Finanztransaktionssteuer muss wieder auf die politische Agenda*
Nicht nur die Energiekrise, sondern auch die grundsätzliche Instabilität
auf den Finanzmärkten ist für das globalisierungskritische Netzwerk
Grund genug, um eine umfassende Finanztransaktionssteuer wieder auf die
politische Agenda zu setzen. Attac fordert darum auch in seinem kürzlich
veröffentlichten Steuerkonzept eine Finanztransaktionssteuer von 0,5%
auf alle Aktien, Anleihen und Devisen und 0,1% auf Derivate.
Die Finanztransaktionssteuer ist die Gründungsforderung von Attac. Die
Steuer ist ein notwendiges, aber bei weitem nicht ausreichendes Mittel,
um Finanzmärkte effektiv zu regulieren. Notwendig sind eine Zerteilung
der systemrelevanten Banken, ein effektives Schließen von Steuersümpfen
sowie eine Zulassungspflicht für alle Finanzprodukte wie insbesondere
Derivate.
*Für Rückfragen:*
Detlev von Larcher, detlev.larcher at t-online.de, Tel.: 0160 93708007
*Mehr Infos:*
Das Steuerkonzept von Attac: attac.de/steuerpapier
-------------- next part --------------
An HTML attachment was scrubbed...
URL: </pipermail/imc-presse/attachments/20221007/f0f1b977/attachment.html>
-------------- next part --------------
_______________________________________
Um diese Mailingliste abzubestellen oder die E-Mail-Adresse zu ändern, besuchen Sie bitte:
https://listen.attac.de/mailman/listinfo/attac-d-presse
Alle Pressemitteilungen von Attac Deutschland (mit Suchfunktion) finden Sie unter http://www.attac.de/presse
More information about the imc-presse
mailing list