[imc-presse] [attac-d-presse] Attac präsentiert umfassendes Steuerkonzept
Pressestelle Attac Deutschland
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Thu Oct 6 10:09:38 CEST 2022
Pressemitteilung als PDF: https://link.attac.de/pm-steuerpapier
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Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 6. Oktober 2022
Attac präsentiert umfassendes Steuerkonzept
*Ungleichheit reduzieren, sozial-ökologischen Umbau finanzieren*
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat ein umfassendes
Diskussionspapier für ein gerechtes Steuersystem veröffentlicht. Das
Konzept, mit dem Ungleichheit abnehmen und die Finanzierung einer
sozialen, ökologischen und demokratischen Gesellschaft möglich werden
soll, wurde von der bundesweiten Arbeitsgruppe Finanzmärkte und Steuern
anknüpfend an Vorschläge von internationalen Ökonom*innen wie Piketty,
Saez und Zucman verfasst. Es berücksichtigt auch die aktuellen
Diskussionen über eine Übergewinnsteuer.
Seit den 1980er-Jahren wächst die Ungleichheit in Deutschland. So ist
der Anteil der ärmeren Hälfte der Bevölkerung am Gesamtvermögen von fünf
auf unter zwei Prozent zusammengeschrumpft. Gleichzeitig ist das
Vermögen von Milliardär*innen allein im Corona-Jahr 2020 um 40 Prozent
gewachsen. „Wenn nur noch 17 Prozent der Deutschen glauben, es gäbe
Verteilungsgerechtigkeit in Deutschland, dann ist es Zeit zu handeln“,
kommentiert Karl-Martin Hentschel, Mitautor des Konzepts.
„Während sich viele Menschen Gedanken machen, wie sie über den Winter
kommen sollen, fahren Konzerne und deren Vorstände Rekordgewinne ein.
Das ist auch eine Gefahr für unsere Demokratie!“, so Alfred Eibl,
Mitglied des Attac Koordinierungskreises. Um der wachsenden Ungleichheit
etwas entgegenzusetzen, fordert Attac Ziele für die maximal zulässige
Ungleichheit im Grundgesetz zu verankern. Weiterhin schlagen die
Autor*innen mittelfristige Ziele für die Begrenzung der Höchsteinkommen
nach Steuern auf das Hundertfache des Mindestlohnes sowie die Begrenzung
des maximalen Vermögens auf 20 Millionen Euro pro Person vor.
Um diese Ziele zu erreichen, sind nach den Rechnungen der Autor*innen
ein Spitzensteuersatz von 90 Prozent für Jahreseinkommen ab 40 Millionen
Euro und von 20 Prozent für Vermögen ab einer Milliarde Euro
erforderlich. Das Papier macht dazu Vorschläge, wie diese Ziele ohne
Beeinträchtigung der Finanzstruktur von Firmen erreicht werden kann.
Darüber hinaus enthält das Konzept Vorschläge für eine Dezentralisierung
des Steuersystems, eine Neuordnung der Steuerverwaltung, eine Neuordnung
der Steuern und Abgaben für Umwelt, Klima und Verkehr, eine einheitliche
Finanzierung der Abgaben für das Sozialsystem und eine Weiterentwicklung
des Steuerstrafrechts.
*Für Rückfragen:*
Karl-Martin Hentschel, karl-martin.hentschel at attac.de, Tel.: 0151-5908 4268
Alfred Eibl, alfred.eibl at attac.de, Tel.: +49 160 9078 0266
*
**Das vollständige Diskussionspapier:* attac.de/steuerpapier
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