[imc-presse] [attac-d-presse] „ÖPNV braucht Zukunft": Breites Bündnis appelliert an Verkehrsminister*innen
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Tue May 3 11:15:29 CEST 2022
Pressemitteilung
Bündnis ÖPNV braucht Zukunft
3. Mai 2022
„ÖPNV braucht Zukunft": Breites Bündnis appelliert an
Verkehrsminister*innen entschlossen voranzugehen
*Anlässlich der Verkehrsminister*innenkonferenz der Länder (VMK) am
morgigen Mittwoch fordert ein breites Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“
eine Strategie für zukunftsfähigen ÖPNV. Die Umweltverbände, sozialen
Bewegungen und Gewerkschaften fordern die Mitglieder der VMK auf,
endlich den entscheidenden Schritt in Richtung einer sozialökologischen
Mobilitätswende zu gehen.*
Bund und Länder haben beschlossen, in einem „Ausbau- und
Modernisierungspakt“ bis Herbst 2022 konkrete Vorschläge zur
Finanzierung des ÖPNV-Ausbaus vorzulegen. Ein breites Bündnis aus
Umweltverbänden, sozialen Bewegungen und Gewerkschaften ist sich einig,
dass die angestrebte Verdopplung des ÖPNV-Angebots bis 2030
einschließlich des entsprechenden Personals zehn bis zwölf Milliarden
Euro jährlich erfordere und somit insgesamt etwa 100 Milliarden Euro.
Die Organisationen erwarten, dass diese Mittel zeitnah für den
ÖPNV-Ausbau bereitgestellt werden. Auf dieser Grundlage hat das Bündnis
auf einem ersten ÖPNV-Gipfel im vergangenen Juni den Dialog mit den
Landesverkehrsminister*innen begonnen. Um ihn fortzusetzen, wird eine
Delegation am Mittwoch im Rahmen der Verkehrsminister*innenkonferenz der
Vorsitzenden der VMK, der Bremer Verkehrssenatorin Dr. Maike Schäfer,
einen offenen Brief mit den gemeinsamen Forderungen überreichen.
Dass die Ampelkoalition mit ihrem zweiten Entlastungspaket sowohl Bus-
und Bahnfahrer*innen als auch die Gewinnung neuer Fahrgäste im Blick
hat, begrüßen die Bündnispartner. Um eine echte Mobilitätswende
einzuleiten und zu verankern, braucht es allerdings Konzepte, die allen
Menschen langfristig den Zugang zu öffentlicher Mobilität sichern. Nicht
nur in Städten, sondern insbesondere im ländlichen Raum, ist eine
deutliche Angebotssteigerung notwendig. Außerhalb der Großstädte fehlen
heute vielerorts regelmäßige und gut vertaktete ÖPNV-Angebote. Wer
bisher keine Möglichkeit hat, auf Bus und Bahn umzusteigen, dem hilft
auch das 9-Euro-Ticket nicht weiter.
Das Bündnis fordert von der Politik weitsichtige Planungen: Nur ein
deutlicher Ausbau von Bus und Bahn mit zusätzlichen Linien und engeren
Taktungen, einer nachhaltigen Finanzierung sowie günstige Ticketpreise
bringen die Mobilitätswende voran. Schon heute gerät der ÖPNV täglich an
seine Kapazitätsgrenzen. Im Berufsverkehr der Großstädte ebenso wie im
Ausflugsverkehr am Wochenende. Daran wird deutlich, wie sehr der
ÖPNV-Ausbau in der Vergangenheit vernachlässigt wurde. Gerade deswegen
muss jetzt in die Mobilitätswende investiert werden. Alte Anlagen in
Stand setzen, neue Gleise bauen, die nötigen Fahrzeuge anschaffen,
Barrierefreiheit und attraktive Arbeitsbedingungen schaffen – all das
kostet zusätzlich Geld.
*Dazu sagt Achim Heier von Attac* *Deutschland*: „Die Klimakatastrophe
verhindern wir nur durch einen weitgehenden Rückbau des Autoverkehrs und
die Verdopplung des öffentlichen Verkehrs bis 2030. Mehr Busse und
Bahnen und Güter auf die Schiene, lautet die Devise. Zur Finanzierung
sind die vielfältigen Subventionen und die steuerliche Bevorzugung des
Straßenverkehrs zu streichen und in die Finanzierung des ÖPNV
umzulenken. Wir fordern die Verkehrsminister*innenkonferenz auf: Nutzen
Sie die Zeit und gehen Sie die Aufgabe der Verkehrswende ehrlich,
aufrichtig und nachhaltig an!“
Das Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“ wurde initiiert von: Fridays for
Future Germany, ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft,
Ökologischer Verkehrsclub VCD, Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND), BUNDjugend, Attac Deutschland, NaturFreunde
Deutschlands, Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Campact und
Changing Cities e.V.
Das gemeinsame *Forderungspapier *finden Sie hier: https://t1p.de/3wsq
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Frauke Distelrath
Pressesprecherin
stellv. Geschäftsführung
Attac Deutschland
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Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel. 069 900 281-42; 0151 6141 0268
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