[imc-presse] PM: IS-Angriff auf Gefängnis in Hesekê - Auseinandersetzungen in der Stadt dauern an

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Fri Jan 21 18:03:19 CET 2022


*IS-Angriff auf Gefängnis in Hesekê - Auseinandersetzungen in der Stadt 
dauern an*

/Pressemitteilung von Civaka Azad, 21.01.2022 /

Nach dem größtem Angriff des IS in der jüngeren Vergangenheit im 
nordsyrischen Hesekê (al-Hasakah) auf eine Haftanstalt für IS-Gefangene 
am gestrigen Donnerstag bleibt die Lage in der Stadt weiterhin 
angespannt. Die Dschihadisten haben sich heute in einem Wohnviertel 
verschanzt und missbrauchen die als Geisel genommene Zivilbevölkerung 
als Schutzschilder. Die Operationen der Demokratischen Kräfte Syriens 
(SDF) dauern an. Laut der Nachrichtenagentur AFP 
<https://twitter.com/RojavaIC/status/1484567580505513990?s=20> sind bei 
den Kämpfen bis zum heutigen Abend mindestens 40 IS-Mitglieder und 23 
kurdische Sicherheitskräfte ums Leben gekommen.

Die Dschihadisten hatten nach dem Angriffsversuch auf das Gefängnis eine 
unbekannte Zahl von Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadt in ihrer 
Gewalt und missbrauchen sie seither als menschliche Schutzschilder. 
Mindestens zwei Zivilisten wurden getötet, weil sie sich weigerten, den 
Islamisten Unterschlupf zu gewähren. Acht weitere Menschen sind durch 
wahlloses Feuer verletzt worden und befinden sich in einem Krankenhaus. 
Unter ihnen befindet sich auch ein Minderjähriger.

Am späten Donnerstagabend fand in Hesekê ein koordinierter 
Massenausbruchsversuch aus der Haftanstalt Sina im Stadtteil Xiwêran 
(Ghweiran), in der rund 5.000 IS-Mitglieder aus etwa fünfzig 
verschiedenen Ländern einsitzen, statt. Der IS hatte versucht, die 
Haftanstalt von außen zu stürmen, während innen ein Aufstand losbrach. 
Angriff und Aufstand konnten von den Sicherheitskräften der 
Selbstverwaltung (Asayîş) vereitelt werden. Daraufhin kam es zu schweren 
Gefechten. Die Angreifer und offenbar auch einige Gefangene, denen der 
Ausbruch gelungen war, flohen in das nahegelegene Wohnviertel Zihûr 
(Al-Zohour). Die SDF, die am Abend zur Unterstützung angerückt waren, 
haben das Viertel und die Gegend um das Sina-Gefängnis durch einen 
breiten Sicherheitskorridor abgeriegelt. Für das gesamte Stadtgebiet von 
Hesekê wurde eine Ausgangssperre ausgerufen.

Wie sich inzwischen herausgestellt hat, konnten sich im Zuge der Revolte 
dutzende Gefangene aus ihren Zellen befreien, einige überwanden sogar 
die Gefängnismauern. Die QSD teilten am Freitag mit, bis zum frühen 
Nachmittag 89 Häftlinge festgesetzt zu haben, die versucht hätten, von 
dem Geländekomplex zu flüchten. Mindestens sieben weitere Gefangene 
seien vom IS getötet worden, weil sie sich den QSD ergeben wollten. 
Zudem gab das multiethnische Militärbündnis bekannt, dass es von etwa 
300 Familien ausgeht, die am Verlassen ihres Viertels Zihûr gehindert 
werden.

Die internationale Anti-IS-Koalition hat am gestrigen Nachmittag in 
einem Gebäude in unmittelbarer Nähe des Sina-Gefängnisses eine Gruppe 
Dschihadisten lokalisiert, die sich am Sturm auf die Haftanstalt 
beteiligt haben sollen. Bisher ist ein Luftangriff gegen den Bau 
geflogen worden. Ob und wie viele der sich darin befindlichen Personen 
getötet oder verletzt wurden, ist noch nicht bekannt.

Aus Til Temir wird derweil ein Drohnenangriff der türkischen Armee auf 
ein Fahrzeug des Militärrats gemeldet. Der Wagen befand sich auf dem Weg 
nach Hesekê, um die Operationen der QSD gegen den IS zu unterstützen. 
Getroffen wurde das Fahrzeug auf der Höhe des Dorfes Tiwana. Ob Kämpfer 
des QSD-Mitgliedsverbands zu Schaden gekommen sind, war zunächst nicht 
zu erfahren.

Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur 
Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Mako Qocgirî

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