[imc-presse] [attac-d-presse] Daimler setzt weiter auf Luxuskarossen und schröpft Beschäftigte / Proteste bei Hauptversammlung, 31.3., Stuttgart und Berlin
Pressestelle Attac Deutschland
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Tue Mar 30 10:55:21 CEST 2021
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Gemeinsame Pressemitteilung
Attac Deutschland
Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre
Ohne Rüstung Leben
Bürgerbewegung Finanzwende
Berlin/Köln/Frankfurt/Stuttgart, 30. März 2021
* Daimler belohnt Anteilseigner und schröpft Beschäftigte
* Aktionsbündnis protestiert am 31. März in Stuttgart und Berlin
- „Neue“ Mercedes-Benz AG setzt weiter auf großvolumigen Luxus
- Stopp des Exports von Militärfahrzeugen gefordert
- Verkehrswende mit Produktion von Bahnen und E-Bussen
- Chef von Shell darf nicht Aufsichtsratsmitglied werden
Mitten in der Corona-Pandemie und trotz empfangener Staatshilfen hat die
Daimler AG den Gewinn gesteigert und die Dividende erhöht. Damit zeigt
sich der Konzern ignorant für die Stimmung in der Gesellschaft. Statt
eines „Lockdowns für Dividenden“ und des Beginns einer Mobilitätswende
setzt der Konzern weiter auf Shareholder Value und großvolumige
Luxus-Karossen. Dagegen protestiert ein Bündnis von
Nichtregierungsorganisationen am Mittwoch vor dem „Mercedes-Benz Global
Training Center“ in Stuttgart-Vaihingen und vor der
Daimler-Niederlassung am Potsdamer Platz in Berlin.
„Durch die Erhöhung der Dividende inmitten der Corona-Pandemie zeigt
sich die Daimler AG ignorant für die gesamtgesellschaftliche Stimmung“,
moniert Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands. „Während der
Konzern Kurzarbeitergeld für Teile seiner Belegschaft erhält, schüttet
er statt 90 Cent pro Aktie im Vorjahr nun 1,35 € aus. Den
Daimler-Beschäftigten, denen durch den Sparplan von Daimler-Chef Ola
Källenius die Löhne gekürzt wurden oder denen die Kündigung droht, ist
nicht vermittelbar, dass die Aktionär*innen 1,4 Milliarden Euro erhalten
sollen.“
Lena Blanken, Kampagnen-Leiterin bei der Bürgerbewegung Finanzwende,
bezeichnete die Gewinnausschüttung in einem offenen Brief an
Daimler-Chef Källenius als „moralisch verwerflich“ und warnt: „Im
Ergebnis werden so Steuergelder, die Beschäftigung sichern und Pleiten
verhindern sollten, als Gewinnausschüttungen an Aktionäre
weitergeleitet.“ In einem Appell an Bundeswirtschaftsminister Peter
Altmaier und Bundesfinanzminister Olaf Scholz fordert Finanzwende daher
einen „Lockdown für Dividenden“.
„Auch 2020 muss sich die Daimler AG noch immer mit den Verfehlungen der
Vergangenheit auseinandersetzen“, erklärt Jens Hilgenberg,
Vorstandsmitglied des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und
Aktionäre. „Eine vollständige Aufarbeitung des Diesel-Abgasskandals
lehnt der Konzern noch immer ab. Schuldeingeständnisse und wirksame
Nachbesserungen bei den Fahrzeugen fehlen noch immer. Das
Kraftfahrbundesamt (KBA) hat erst kürzlich noch einmal klar gemacht,
dass die über eine Million Rückrufe weiter Bestand haben.“
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac wirft dem Autokonzern vor,
weiterhin vor allem auf die Produktion von Privat-Pkw zu setzen und so
die notwendige Mobilitätswende zu behindern. „Mit der Konzentration auf
motorisierten Individualverkehr schädigt Daimler das Klima und die
Gesundheit vieler Menschen und trägt maßgeblich zur Einschränkung der
Lebensqualität in Städten bei“, sagt Attac-Sprecher Thomas
Eberhardt-Köster. „Es gibt eine steigende Nachfrage für Elektrobusse und
Schienenfahrzeuge für den öffentlichen Nahverkehr. Doch Daimler hat
diesen Trend jahrelang verschlafen und ist auch jetzt nur sehr zögerlich
in die Elektrobus-Entwicklung eingestiegen. Das darf nicht so bleiben.
Der Bilanzgewinn muss für einen klimagerechten und friedlichen Umbau des
Konzerns verwendet werden, statt in die Taschen der Aktionär*innen zu
fließen.“
Charlotte Kehne von Ohne Rüstung Leben kritisiert Daimler wegen
fehlender Transparenz bei Exporten von Militärfahrzeugen. „Der
Militärfahrzeug-Export darf nicht einfach so unter den Teppich gekehrt
werden! Der Konzern muss wieder eine kritische Bewertung der
Exportpraxis von Daimler-Militärfahrzeugen ermöglichen und
sicherstellen, dass Militärfahrzeug-Exporte an kriegführende und
menschenrechtsverletzende Staaten umgehend gestoppt werden.“ Auf Anfrage
von Ohne Rüstung Leben und des Dachverbands hatte der Konzern in den
vergangenen Jahren stets Empfängerländer aufgelistet. Daraus ergab sich,
dass Daimler-Militärfahrzeuge immer wieder auch in Länder geliefert
wurden, die in Kriege involviert sind, in Krisenregionen liegen und in
denen Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Im Jahr 2020 hieß es
jedoch: „Zu den einzelnen Empfängern … nehmen wir grundsätzlich keine
Stellung.“
In seinen Gegenanträgen zur Wahl neuer Aufsichtsratsmitglieder fordert
der Dachverband eine Alternative zum von Daimler vorgeschlagenen
Kandidaten Ben van Beurden, der Vorstandsvorsitzender von Royal Dutch
Shell ist. „Wenn der Chef eines der weltweit größten Öl-Konzerne, der
für Umweltverschmutzung und die Förderung klimaschädlicher fossil fuels
steht, in den Aufsichtsrat der Daimler AG einziehen würde, wäre das ein
verheerendes Signal“, so Dufner.
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Protest-Kundgebungen und Fototermine am Mittwoch, 31. März, in Stuttgart
und Berlin:
- 9.00 Uhr, Mercedes-Benz Global Training Center (vor dem Eingang),
Hauptstraße 31, Stuttgart-Vaihingen: Attac fordert: SUVs zu
E-Omnibussen. Autoindustrie sozial-ökologisch umbauen!
- 9.30 Uhr Potsdamer Platz, Berlin, nahe der Daimler
Hauptstadtrepräsentanz. Finanzwende fordert im Rahmen einer
Protestaktion einen Lockdown für Dividenden.
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Gegenanträge zur Hauptversammlung der Daimler AG am 31. März:
https://www.kritischeaktionaere.de/daimler/gegenantraege-zur-daimler-hauptversammlung-2021/
Fragen an den Daimler-Vorstand:
https://www.kritischeaktionaere.de/daimler/fragen-zur-daimler-hauptversammlung/
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Kontakte:
- Jens Hilgenberg, Vorstandsmitglied Dachverband der Kritischen
Aktionärinnen und Aktionäre, Tel. 030/27586467, jens.hilgenberg at bund.net
- Thomas Eberhardt-Köster, Attac-Sprecher, Mobil-Tel. 0152-02911257,
thomas.eberhardtkoester at attac.de
- Charlotte Kehne, Ohne Rüstung Leben, Referentin für
Rüstungsexportkontrolle, Tel. 0711/62039372, orl-kehne at gaia.de
- Julian Merzbacher, Pressesprecher Bürgerbewegung Finanzwende, Tel.
0160-92981855, presse at finanzwende.de,
https://www.finanzwende.de/kampagnen/lockdown-fuer-dividenden-keine-staatshilfe-fuer-aktionaere
- Markus Dufner, Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre,
Tel. 0221/599 56 47, Mobil-Tel.: 0173-713 52 37,
dachverband at kritischeaktionaere.de
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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069 900 281-42; 0151 6141 0268
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