[imc-presse] Südkurdistan: 1500 Menschen durch türkische Invasion vertrieben

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Sat Jun 5 11:13:16 CEST 2021


*Civaka Azad Pressemitteilung, 05.06.2021*

*Nach Angaben der Christian Peacemaker Teams (CPT-IK) sind durch die
türkische Invasion in Südkurdistan über 1500 Menschen aus 22 Dörfern
vertrieben worden. Da die türkische Armee Militärbasen errichtet, ist
eine Rückkehr der Vertriebenen kaum denkbar. *

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Die Christian Peacemaker Teams-Iraqi Kurdistan <https://cptik.org/about>
(CPT-IK) haben einen Bericht über die zivilen Auswirkungen der aktuellen
türkischen Militäroperation in Südkurdistan vorgestellt. Demnach sind
während der letzten vierzig Tage mehr als 1500 Menschen aus 22 Dörfern
im Gouvernement Dihok vertrieben worden. Tausende Hektar
landwirtschaftlicher Nutzfläche sind verbrannt. Wie Lukasz Firla, ein
Mitglied der internationalen Menschenrechtsorganisation, bei der
Vorstellung des Berichts „Keine Rückkehr: Die zivilen Auswirkungen der
türkischen Operation Klauenblitz“
<https://cptik.org/reports-1/civilian-impacts-claw-lightning?fbclid=IwAR2v8aCXtbdy4pDyabCSIrsmo4c7A-WP1xi_pIy894-qaXH2Jg4SZitR140>
am Donnerstag mitteilte, sind bisher vier Menschen aus der
Zivilbevölkerung verletzt worden.

Zu der am 23. April eingeleiteten grenzüberschreitenden Militäroperation
des türkischen Staates auf irakischem Staatsgebiet erklärt CPT-IK: „Die
Türkei behauptet, dass sich die Operation gegen die Arbeiterpartei
Kurdistans (PKK) richtet, um den Terrorismus in der Region Kurdistan zu
beseitigen. Um ihre Operation zu starten, hat die Türkei Fallschirmjäger
über die türkisch-irakische Grenze entsandt, um Militärbasen in der
Region Kurdistan zu errichten, begleitet von Luft- und
Artilleriebeschuss. Während die Türkei diese Stützpunkte errichtet hat,
ist sie weiter in die Region Kurdistan vorgedrungen, um nach eigenen
Angaben eine Sicherheitszone zu errichten, die sich entlang der
türkisch-irakischen Grenze erstreckt.“

Dabei sei es zu massiven Zusammenstößen zwischen dem türkischen Militär
und der PKK in der Region gekommen. Viele der türkischen Luft- und
Artillerieangriffe hätten direkt Zivilist:innen getroffen, so die
CPT-IK. „Während die Türkei behauptet, mit der Operation Klauenblitz die
PKK ins Visier zu nehmen, sind in Wirklichkeit die in den Grenzregionen
lebenden Zivilisten am stärksten von den türkischen Bombardierungen
betroffen. Diese Bombardierungen haben eine Region verwüstet, in der
Hunderte von Familien leben. Tausende von Dunam Land und etwa 1.300
Bienenstöcke wurden zerstört, allesamt wichtige Ressourcen für die
Familien. Die Bombardierungen der Türkei bedrohen nicht nur die
Lebensgrundlage der Familien, sondern auch ihr Leben. Vier Zivilisten
wurden bisher durch die türkischen Bombardierungen verletzt, und mehr
als 1.500 Zivilisten aus 22 Dörfern haben ihre Dörfer evakuiert, um den
türkischen Angriffen zu entkommen. CPT befürchtet, dass diese Familien
möglicherweise nie wieder in ihre Häuser zurückkehren können, da die
Türkei in der Nähe Militärbasen errichtet hat, die mit Artillerie
bewaffnet sind und nun das Leben der Zivilisten bedrohen.“

Die Organisation fordert die Einstellung der Militäroperation, die auf
die Zivilbevölkerung in der Autonomieregion abzielt: „Nur dann werden
die Familien in ihre Heimat zurückkehren können.“

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