[imc-presse] [attac-d-presse] Milch: NGOs fordern solidarische Regionalisierung

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Fri Jan 22 13:23:20 CET 2021


Pressemitteilung

Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)
Attac Deutschland
Forum Umwelt und Entwicklung
Naturfreunde Deutschland
PowerShift

22. Januar 2021



* Factsheet „Global - regional - alles egal?“ zeigt Wege aus der Krise

* NGOs fordern solidarische Regionalisierung der Milch-Wertschöpfungskette


Zu Beginn des World Economic Forums, das sich in diesem Jahr unter
anderem mit der Reintegration der Weltmärkte in Zeiten von COVID-19
beschäftigt, veröffentlichen die NGOs PowerShift, Forum Umwelt und
Entwicklung, die Bauernorganisation Arbeitsgemeinschaft bäuerliche
Landwirtschaft (AbL), Attac und die Naturfreunde das Factsheet „Global -
regional- alles egal?". Damit wollen sie einen Beitrag zur Debatte um
alternative Wege aus der Krise leisten und anhand von Milch und
Milchprodukten exemplarisch darstellen, wie eine solidarische
Regionalisierung aussehen kann.

Trotz steigender Umweltprobleme und sinkender Erzeugerpreise setzt
Deutschland weiter auf den Export seiner Milchprodukte, obwohl die
überschüssige Milch immer wieder Preisdruck auslöst. Über
Handelsabkommen wird zudem eine Ausweitung der Produktion und des
Verkaufs der deutschen und europäischen Milchprodukte befördert - auch
zu Ungunsten der Landwirt*innen im globalen Süden. Dabei hat die
Covid-19-Pandemie gezeigt, wie anfällig und problembehaftet globale
Lieferketten sind und wie wichtig es ist, die Bevölkerung mit Gütern aus
der Region versorgen zu können, zumal regionale Wertschöpfungsketten
wichtiges Einkommen und Arbeitsplätze generieren.

In den letzten zwei Jahrzehnten ist die Anzahl der Milch produzierenden
Betriebe in Deutschland um 50 Prozent zurückgegangen. „Dem Preisdruck
des internationalen Wettbewerbs, der durch Handelsabkommen gefördert
wird, halten viele landwirtschaftliche Betriebe nicht stand. Deswegen
fordern wir ein Umdenken in der europäischen Agrar- und Handelspolitik
und die Umsetzung des qualifizierten Marktzugangs", sagt Berit Thomsen,
Handelspolitische Sprecherin der AbL.

Mit Handelsabkommen wie dem EU-Mercosur-Abkommen oder dem
EU-Mexiko-Abkommen wird versucht, die führende Exportstellung der EU
auch im Agrarbereich weiter auszubauen. So soll in den nächsten zehn
Jahren der EU-Exportanteil bei Käse auf 44 Prozent steigen. „Damit trägt
die EU dazu bei, dass regionale Produktion geschwächt wird. Eine
(klima-) gerechte Handelspolitik im Sinne zukünftiger Generationen sieht
anders aus", sagt Alessa Hartmann, Handelsexpertin von PowerShift.

Kritisch beleuchtet das Factsheet die aktuelle Situation der
Milchproduktion in Europa, vor allem in Deutschland. Es setzt sich mit
den Nebenwirkungen in anderen Ländern auseinander, bspw. der Abholzung
des Regenwaldes in Brasilien zur Tierfutterproduktion für europäische
Kühe. Abschließend werden konkrete Vorschläge für eine solidarische
Regionalisierung der Wertschöpfungskette Milch gemacht, die sich ähnlich
auch auf andere Produkte übertragen lassen.

„In Zeiten von Klimakrise, Pandemie und wachsender globaler Ungleichheit
erwarten wir einen Kurswechsel in der EU-Handelspolitik. Statt
Handelsabkommen, die die Globalisierung von Agrarprodukten vorantreiben,
müssen kleinbäuerliche Strukturen gefördert und effektive Instrumente
geschaffen werden, um Überschussproduktion zu verhindern", sagt Nelly
Grotefendt vom Forum Umwelt und Entwicklung.

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DAS FACTSHEET WIRD AM 25.1.2021 VERÖFFENTLICHT und kann unter folgendem
Link eingesehen werden:
https://power-shift.de/global-regional-alles-egal

Bei Interesse können Sie das Factsheet auch schon vorher einsehen.

Dazu und bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

* Alessa Hartmann: alessa.hartmann at power-shift.de, Tel. 0177 3013 153

* Nelly Grotefendt: Grotefendt at forumue.de, Tel. 0176 8003 5462 oder 030
6781 775 93)

* Berit Thomsen: thomsen at abl-ev.de, Tel. 0157 8507 5279


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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel. 069 900 281-42; 0151 6141 0268
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