[imc-presse] Fleischkonzern Tönnies fordert Schadensersatz von Aktivist*innen – Kundgebung zu Gerichtsprozess in Kiel

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Mon Apr 19 00:27:44 CEST 2021


 Fleischkonzern Tönnies fordert Schadensersatz von Aktivist*innen – Kundgebung zu Gerichtsprozess in Kiel


+++ Pressemitteilung +++


Am 22. April um 09.00 Uhr Kundgebung mit dem Motto „Kriminell ist das System Tönnies – nicht der Widerstand dagegen“ vor dem Landgericht Kiel. Um 09.30 Uhr Öffentliche Verhandlung im Landgericht.


Hintergrund des Prozesses ist eine Aktion am 21. Oktober 2019, zahlreiche Aktivist*innen der Gruppe „Tear Down Tönnies“ blockierten die Zufahrt einer Schlachtfabrik des größten Fleischkonzerns Europas in Kellinghusen in Schleswig-Holtstein. Dort werden täglich bis zu 6.000 Schweine geschlachtet. Tönnies gibt an, dass durch die Aktion ein Schaden von knapp 40.000 € entstanden sei. Seit Juli 2020 fordert der Konzern das Geld von einigen Aktivist*innen und versucht nun, diese Forderung auch gerichtlich durchzusetzen.


„Wir werden die Kriminalisierungs- und Einschüchterungsversuche von Tönnies nicht hinnehmen. Wir sind nicht bereit diesem Unternehmen Geld zu zahlen. Tönnies ist verantworlich für extreme Ausbeutung von Arbeiter*innen, die Klimakrise und Gewalt gegen Tiere.“ So Michaela Hund von Tear Down Tönnies.


Tönnies hat veranlasst, dass das Verfahren gegen die Aktionsgruppe aufgesplittet wurde und es somit zahlreiche einzelne Verfahren u. a. in Kiel, Aachen, Ingolstadt, Braunschweig und Berlin gibt. Die einzelnen Gerichte werden darüber zu entscheiden haben, ob dies einen Missbrauch der Prozessordnung durch Tönnies darstellt.


Tönnies hat die Klage mittlerweile um eine Unterlassungsforderung ergänzt.

„In dem Prozess offenbarte Tönnies, dass es eben nicht um den Ausgleich eines Schadens, der angeblich durch die Blockade verursacht worden sei, geht. Vielmehr will Tönnies politischen Protest unterbinden und die Aktivist*innen abschrecken. Die mittlerweile von Tönnies eingereichte Unterlassungsforderung unterstreicht dies.“ So Daniel Winter von Tear Down Tönnies.


„Unseren Widerstand zu brechen wird Tönnies und anderen Konzernen der Fleisch- und Tierindustrie nicht gelingen. Der Protest ging bereits weiter, so wurde letzten November die Schlachtfabrik in Kellinghusen erneut blockiert. Im Februar dieses Jahres blockierten Aktivist*innen der Gruppe 'Tear Down Westfleisch' eine Schlachtfabrik von Westfleisch in NRW und für Juli hat das überregionale Bündnis 'Gemeinsam gegen die Tierindustrie' eine Großaktion des Zivilen Ungehorsams gegen PHW/Wiesenhof in Niedersachsen angekündigt. Doch auch zahlreiche Bürger*inneninitiativen und NGOs protestieren gegen die Tierindustrie. Wir werden dieses Verfahren nutzen, um Tönnies für ihre ausbeuterische Wirtschaftsweise anzuprangern. Wir fordern ein Ende der Ausbeutung! Wir fordern einen Ausstieg aus der Tierindustrie! Wir fordern eine längst überfällige Agrarwende hin zu einer solidarischen und ökologischen Landwirtschaft! Tönnies enteignen!“ So Marlene Schrei von Tear Down Tönnies


Telefonnr.: 015214055714

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