[imc-presse] [attac-d-presse] Lockdown für Konzerne: Exportindustrie muss Produktion stilllegen
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Tue Apr 6 12:32:37 CEST 2021
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Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 6. April 2021
* Attac fordert Lockdown für Konzerne
* Corona: Exportindustrie und Großunternehmen müssen Produktion stilllegen
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac fordert, Großunternehmen
stärker in die Bekämpfung der Corona-Pandemie einzubeziehen und die
Produktion nicht benötigter Güter stillzulegen – auch in der
Exportindustrie. „Während selbst Kinder seit Monaten zu Hause sitzen,
ohne den für ihre Entwicklung so wichtigen Kontakt zu Gleichaltrigen,
läuft die Produktion in den Fabriken weiter auf Hochtouren, Maschinenbau
und Autoindustrie boomen, und der Dax schießt durch die Decke. Das geht
nicht an“, sagt Hardy Krampertz vom bundesweiten
Attac-Koordinierungskreis. „Appelle an Arbeitgeber reichen nicht: Wir
brauchen endlich eine Politik, die Gesundheitsschutz konsequent vor
Unternehmensinteressen stellt. Wir brauchen einen Lockdown auch für
Konzerne.“
Wie das Münchner Ifo-Institut kürzlich mitteilte, stieg der
Ifo-Geschäftsklimaindex im März auf den höchsten Stand seit Juni 2019.
Die Industriebetriebe haben im Januar 1,4 Prozent mehr Aufträge
eingesammelt, wobei das Auslandsgeschäft mit 4,2 Prozent kräftig
zulegte. Insbesondere die Autoindustrie will laut Ifo-Institut ihre
Produktion stark ausweiten. „Die Industrie ist richtig stark. Ihre
Exporterwartungen sind regelrecht explodiert“, zitiert die Süddeutsche
Zeitung Ifo-Experte Klaus Wohlrabe.
Roland Süß, ebenfalls im Attac-Koordinierungskreis: „Es kann nicht sein,
dass alle Teile der Gesellschaft ihren Beitrag zur Bekämpfung der
Pandemie leisten und nur die Großunternehmen außen vor bleiben. Wie sehr
die Interessen der Exportwirtschaft Priorität haben, hat die Debatte um
die Osterruhetage gezeigt: Kulturschaffende, kleine Ladenbesitzer*innen
und viele Beschäftigte bangen seit Monaten um ihre wirtschaftliche
Existenz. Doch kaum soll die Produktion einen einzigen Tag ruhen, laufen
die Wirtschaftsverbände Sturm, und die Bundeskanzlerin entschuldigt sich.“
Attac betont, die Produktion von Gütern, die der Grundversorgung dienen,
solle selbstverständlich aufrecht erhalten bleiben. Ziel müsse sein, die
Herstellung von nicht benötigten Luxus- und Exportgütern auszusetzen, um
so das Ansteckungsrisiko in Fabriken und auf dem Arbeitsweg drastisch zu
reduzieren. In den arbeitenden Betrieben und Institutionen seien
Maßnahmen zur größtmöglichen Ansteckungsvermeidung am Arbeitsplatz
sicherzustellen und zu kontrollieren. Homeoffice müsse – wo möglich –
gesetzlich verpflichtend gemacht werden.
Zur sozialen Absicherung aller Betroffenen fordert Attac eine
unbürokratische Kompensation aller Umsatzeinbußen für Soloselbständige,
Kulturschaffende und kleine Betriebe, die Aufstockung von
Kurzarbeitergeld und die Anhebung von Hartz IV auf armutsfeste
Regelsätze von mindestens 644 Euro.
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Weitere Informationen:
* Attac-Schwerpunkt zu Corona: www.attac.de/corona-was-wirklich-wichtig-ist
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Für Rückfragen und Interviews:
* Hardy Krampertz, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0176 4811 9492
krampertz at attac.de
* Roland Süß, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0175 2725 893, suess at attac.de
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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069 900 281-42; 0151 6141 0268
frauke.distelrath at attac.de
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